Wowi auf Siegeskurs
"... ist hier: Rotes Rathaus Berlin."
Lange hatte es danach ausgesehen, als könne sich Wowis grüne Gegenkandidatin Renate Künast (derzeit Fraktionsvorsitzende im Bundestag) Chancen auf den Stuhl ausrechnen. Die prognostizierten 20 Prozent Stimmenanteil würden aber nunmehr nur noch für eine Koalition mit der SPD genügen. Ein Bündnis mit der CDU sei keine Alternative: "Ich werde meiner Partei nicht vorschlagen, eine Koalition mit der CDU einzugehen", erklärte Künast im zweiten TV-Duell des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) am 8. September. Der Union werden etwa 22 Prozent zugeschrieben, die FDP würde mit drei Prozent der Stimmen nicht einmal die 5-Prozent-Hürde knacken. Ganz anders die Piratenpartei: 5,5 Prozent werden ihr vorausgesagt. 44 Prozent der Berliner wollen sich aber bislang noch nicht entschieden haben, welcher Partei sie ihr Kreuzchen geben.
Bei der Gleichstellung von Lesben und Schwulen hatte die aktuelle rot-rote Regierung in der Vergangenheit auf Landesebene bereits alle Register gezogen. Im Interview mit dem Berliner Metropolenmagazin "Siegessäule" betont Klaus Wowereit daher seinen Fokus auf wirtschaftliche Schwerpunkte. Nötige Einsparungen im Bereich der HIV-Prävention sähe er nicht. Allerdings: "Wenn irgendwo Umstrukturierungen nötig sind und nicht Erbhöfe dafür entstehen dürfen, muss andererseits aber auch mal ein schwul-lesbisches Projekt auf seine Wirkung hin überprüft werden dürfen", gibt sich der 57-Jährige ehrlich. "Es gibt keinen Bestandsschutz, in keinem Bereich."