Überraschung im neuen Vorstand des Anyway
Seit einem Jahr erst ist das schwul-lesbische Jugendzentrum Anyway vom Sozialwerk unabhängig und wird von einem eigenen Verein geführt. Trotz der kurzen Zeit mussten bereits jetzt drei Vorstandsposten neu besetzt werden: Bethina Höfner, Friederike Ernert und Thorsten Schuld haben das Handtuch geworfen. Sie begründeten ihren Rückzug damit, dass sie den Arbeitsaufwand im Vorstand unterschätzt hätten. Der Verein geriet dadurch in eine schwierige Lage und musste nun die Mitgliederversammlung vorziehen.
Dabei wurden drei neue Vorstände gewählt: Lino Hammer, seit langem im Hause ehrenamtlich engagiert, wurde von der Versammlung des Jugendbeirates vorgeschlagen. Die Sozialpädagogin Katrin Balke wurde als einzige Frau gewählt, wobei der Vorstand betonte, dass man intensiv, aber vergeblich nach einer weiteren weiblichen Kandidaten gesucht habe. Der Mitgliederversammlung reichte das nicht aus, sie beschloss, dass der Vorstand möglichst bald eine weitere Frau kooptieren solle.
Die eigentliche Überraschung aber ist die Wahl von Sven Norenkemper. Dem ehemaligen Sozialpädagogen des Anyway war vor fünf Jahren vom Sozialwerk gekündigt worden, nach Meinung vieler Beobachter zu Unrecht. Mit seiner Rückkehr schließt sich ein Kreis, die Abnabelung des Anyway vom Sozialwerk wird endgültig vollzogen.
Foto v.l.n.r.: Sven Norenkemper, Lino Hammer, Daniel Nott, Henning Kühnast, Katrin Balke