Der kerlige Jim stört die Idylle
Melbourne 1974: Merv (Alex Russell) ist glücklich mit seiner Paula (Jessica de Gouw), die beiden wollen sich verloben. Er wartet auf eine Lehrstelle als Kunstschreiner und arbeitet deshalb vorübergehend als Besenbinder. Auch wenn das nicht viel Geld bringt, werden die beiden doch von Paulas Eltern großzügig unterstützt. In diese familiäre Idylle platzt überraschend der kerlige Jim (Sullivan Stapleton), ein alter Bekannter aus Sydney. Und mit ihm auch Mervs gesamte Vergangenheit, die er eigentlich hinter sich lassen wollte.
Jim macht es sich nicht nur in Mervs und Paulas Häuschen bequem, sondern dringt zusehends in deren Leben ein. Er erinnert Merv daran, dass sie einst eine gemeinsame Zukunft geplant hatten, und er erzählt Paula, dass ihr Verlobter in Sydney vier Jahre im Knast gesessen hat. Und so beginnt sie Fragen zu stellen. Stückchenweise zerbröselt die Idylle des jungen Paares. Als Jim dann auch noch bei einem gemeinsamen Discobesuch die Kasse plündert, sind der Clubbetreiber und die Polizei nicht nur hinter ihm her.
„Cut Snake“ ist ein Thriller, das ist immer noch eine Seltenheit im Bereich der schwulen Filme. Allein das macht ihn schon interessant, ebenso die überzeugende Verkörperung des Machos Jim durch Sullivan Stapleton („300: Rise of an Empire“). Weniger geglückt ist die Figur des Softies Merv, der ein paar Mal durch seine Entschlusslosigkeit überrascht. Das wirkt nicht besonders realistisch, ist aber ein geschickter Kniff des Drehbuchautors, um die Geschichte immer weiter zuspitzen zu können. Kann es in dieser Situation überhaupt für irgendjemanden ein Happy-End geben?
„Cut Snake“, Australien 2014, Regie: Tony Ayres, mit Sullivan Stapleton, Alex Russell, Jessica De Gouw, Robert Morgan, Paul Moder, Jim Russell, Megan Holloway, u.a., FSK ab 16 Jahre, OmU, Vertrieb: Pro-Fun Media
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