Kultur
   10 Jahre
Foto: Pro-Fun Media

Divine - einfach göttlich

Als der schrille Sänger und Schauspieler Divine 1988 starb, hatte er gerade erst den größten Erfolg seiner Karriere errungen – mit der Rolle der Mutter in „Hairspray“. Der Film von Roger Waters verschaffte der Drag Queen endlich auch Respekt in bürgerlichen Kreisen. Zuvor war sein Leben von abgedrehten Underground-Filmen („Pink Flamingo“) und technolastiger Discomusik („Shoot your shot“, „You think you’re a man“) geprägt gewesen. Diese Fakten sind bekannt. Weniger weiß man allgemein über die Anfänge seiner Karriere.

Diese Wissenslücken schließt jetzt eine gelungene Dokumentation von Jeffrey Schwarz: „I am Divine“. Der Regisseur, der 2013 für „Vito“ einen Emmy bekam, hat eine Fülle von Freunden und Experten interviewt, die das Leben des jungen Glenn Milstead und seine Verwandlung zu Divine beleuchten. Man erfährt, wie er schon als dickes Kind gemobbt wurde, wie er mit 17 den nahezu gleich alten John Waters kennen lernte und wie die beiden beruflich zu einem kongenialen Paar wurden. Es gibt schrille Ausschnitte aus frühen Filmen von den beiden zu sehen, ebenso aus frühen Bühnenshows. Auch die Esssucht und der Drogenkonsum werden nicht ausgespart. So entsteht ein rundes Bild von einer ganz und gar ungewöhnlichen Persönlichkeit und ihrem schweren Weg nach oben. Und man bekommt ein gutes Gespür dafür, dass der frühe Tod mit 42 ein großer Verlust war.

I am Divine, USA 2013 (Dokumentarfilm), Regie: Jeffrey Schwarz, mit Divine alias Harris „Glenn“ Milstead, 86 Min., OmU, FSK 12, Vertrieb: Pro-Fun Media

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