Kultur
   10 Jahre
Foto: Real Fiction/ Alexandre Ermel

Eine Geschichte über Angst und Mut

Zwei deutsche Touristen stürzen sich am gefährlichen Strand „Praia do Futuro“ in Fortaleza in die Fluten – einer kommt um, der andere überlebt. Rettungsschwimmer Donato (Wagner Moura) hat ein schlechtes Gewissen, weil er zum ersten Mal einen Menschen nicht retten konnte. Er besucht den anderen, Konrad (Clemens Schick), im Krankenhaus und bietet ihm danach an, ihn zu seiner Unterkunft zu fahren. Bereits unterwegs kommt es zum Sex im Auto.

Bei der Suche nach der untergegangenen Leiche kommen sich die beiden näher und schließlich entscheidet sich Donato, mit Konrad nach Berlin zu gehen. Vom warmen Strand in die winterliche Metropole – ein großer Einschnitt in seinem Leben. Wird sich der Brasilianer in Deutschland zurechtfinden?

Der Film von Karim Ainouz lief in diesem Jahr als einziger queerer Beitrag im offiziellen Wettbewerb der Berlinale. Man kann sich fragen, ob er dies auch geschafft hätte, wenn er nicht teilweise in der Hauptstadt spielen würde. Denn trotz der schönen Bilder und der starken Atmosphäre, die der Film ausstrahlt, sind einige Szenen etwas zu lang geraten. Das Ergebnis ist nichts für Leute, die eine Geschichte schnell erzählt haben wollen, auf die Entwicklung dieser Menschen muss man sich richtig einlassen. Der Regisseur sagt, dass er einen Film über Mut und Angst machen wollte. Dies zu wissen hilft die Story zu verstehen. Die größte Wirkung hat „Praia do Futuro“ in Brasilien selbst erzielt: Dass der bekannte Schauspieler Wagner Moura in seiner Macho-Heimat einen Schwulen verkörpert, hat für Diskussionen gesorgt. Und hoffentlich ein paar Zuschauer ein bisschen toleranter gemacht.

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