Kultur
   10 Jahre
Foto: Inez and Vinoodh Photo/ Universal Music

Lady Gaga zwischen Artpop und Artflop

Lady Gaga gehört neben Adele und Katy Perry zu den erfolgreichsten Künstlern der letzten Jahre und wird von manchen als neue Madonna gefeiert. Zweieinhalb Jahre nach „Born this way“ beschert uns die Lady ihr neuestes Werk mit dem Titel „Artpop“. Klingt erst einmal viel versprechend.

Mehrere Produzenten griffen Frau Gaga unter die Arme, um ihr neuestes Album zu kreieren. Darunter der deutsche Zedd, David Guetta, Will.i.am, DJ White Shadow und andere. Entstanden ist daraus ein kurioses Werk aus Pop-Perlen und Songs, die eher nach Gaga-Parodien klingen. Wer Pop-Intelligenz wie „Paparazzi“ oder „Alejandro“ auf „Artpop“ sucht, wird bitter enttäuscht. Wer unglaublich charmante Produktionen sucht, wird zumindest gelegentlich fündig: „Do what u want (feat. R Kelly)“ oder „Sexxx Dreams“ sind solche Momente. Die funkige Grundstruktur der Songs und der laszive Gesang von Frau Gaga führen einen in das Wunderland zurück, in das sie uns zu Beginn ihrer Karriere zog. Der Titeltrack „Artpop“ fängt mit seiner zurückhaltenden elektronischen Produktion auch eine Stimmung ein, die The Human League in den 80ern nicht besser hätte machen können.

Andere Titel orientieren sich zu sehr an der Struktur der Auftaktsingle „Applause“. Große Attitüde, laute Beats und ein theatralischer Gesang, der eher an Selbstparodie erinnert. „Venus“ ist da das beste Beispiel. Ein fantastischer Refrain umgeben von haltlosen Produktionsschnipseln und strukturfreien Strophen. Ein Grundproblem bei vielen Songs. Oft hat man sich fürs Image statt für musikalische Raffinesse entschieden – Hauptsache vorne, laut, frech und deutliche Texte. Andere Beispiele dafür sind „Donatella“, „G.U.Y“ und vor allem „Swine“. Ein Highlight bietet das Album allerdings noch: „Gypsy“ ist eine ähnlich mitreißende Hymne wie das Karrierehighlight „The Edge of Glory“.

Fazit: Besonders viel Art ist in „Artpop“ außer dem Jeff-Koons-Cover nicht zu finden, aber die Fans werden glücklich sein, und der Durchschnittshörer wird hier einige Lieder finden, die ihn über den Winter bringen.

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