Kultur
   11 Jahre
Foto: Matt Damon und Steven Soderbergh 2009 bei der Vorstellung ihres Film „Der Informant“ in Venedig, Foto: Nicolas Genin/ Wikimedia Commons

Liberace-Film zu schwul fürs Kino

Der Pianist Liberace war nicht nur ein sehr erfolgreicher Entertainer, sondern vor allem eine schillernde Figur: Er trug an jedem Finger einen dicken Ring, trat in extravaganten Pelzmänteln auf und ließ sich sogar im Rolls Royce auf die Bühne fahren. Sein Erscheinungsbild war so tuntig, dass ihn alle für schwul hielten. Trotzdem gewann er zahlreiche Prozesse gegen Leute, die ihn öffentlich für homosexuell erklärten. Aus Angst um seine Karriere erklärte er unter Eid, dass er nicht schwul ist. Liberace starb 1987 an Aids.

Ein Leben, dass sich bestens für einen Film eignet! Das dachte sich auch Steven Soderbergh („Traffic“, „Ocean’s Eleven“) und engagierte Michael Douglas für die Rolle des Liberace und Matt Damon als seinen deutlich jüngeren Liebhaber. Doch kein Hollywood-Studio wollte die benötigten fünf Millionen Dollar für die Produktion von „Behind the Candelabra“ zur Verfügung stellen. Soderbergh gegenüber dem Magazin The Wrap: „Wir waren bei jedem, und keiner wollte es machen. Sie sagten, es sei ihnen zu schwul, jeder meinte das – und das in Zeiten nach Brokeback Mountain. Ich war wirklich geplättet.“ Was für eine Ironie für Liberace: Zeitlebens gewinnt er jeden Prozess, und nun wird er als zu schwul gebrandmarkt.

Steven Soderbergh wusste sich allerdings zu helfen. Produziert wird der Film nun von dem Bezahlsender HBO („Sex and the city“, „Die Sopranos“, „Six Feet Under“). Der Film wird im Frühjahr im Fernsehen laufen. Der Regisseur ist glücklich, denn er erwartet, dass der Film auf diese Weise noch mehr Zuschauer findet als im Kino. Ob und wie der Film nach Deutschland kommt, ist offen.

 

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