Kultur
   9 Jahre
Foto: Homochrom

Publikumspreis für Boy meets Girl

Die 4. Ausgabe des Homochrom-Filmfestivals zeichnete sich nicht nur durch eine gut gewählte Bandbreite von Themen aus. Geht es auf diesem Festival doch eigentlich um Kunst, Gefallen und Geschmack, so gibt es doch nach den durchaus bunten Tagen einige rein mathematische Ergebnisse zu verkünden. Und die Zahlen bringen es an den Tag: Das Homochrom-Filmfestival hat sich in seiner jungen Geschichte schon ziemlich weit nach vorne arbeitet. Gemessen an den Besucherzahlen ist es nun das drittgrößte schwul-lesbische Festival in Deutschland.

Aber auch weitere Rechenergebnisse können sich durchaus sehen lassen. Mit der besten Zuschauerbewertung in der Festivalgeschichte erhielt der US-amerikanische Film „Boy meets Girl“ den langen Chromie für den besten Langfilm.

Transthematik in ein ganz normales Leben gepackt

Irgendwo in Virginia leben Robby (Michael Welch aus der „Twilight“-Reihe) und seine beste Freundin, die junge Trans-Frau Ricky (Debüt der transsexuellen Michelle Hendley). Seit ihrer Kindheit sind sie wie Geschwister. Gerade beschwert sich Ricky darüber, dass sich keine Männer für sie interessieren, und überlegt, mit Frauen auszugehen, da stolziert die feminine Francesca (Alexandra Turshen) in Rickys Café. Francesca ist gerade hergezogen und wartet darauf, dass ihr Verlobter von einem Militäreinsatz in Afghanistan zurückkehrt. Ricky und Francesca freunden sich an, und Francesca hat keinerlei Berührungsängste wegen Rickys Transsexualität. Im Gegenteil kommen sich die beiden Frauen immer näher, was Robbys Eifersucht weckt.

Mit seiner sensiblen und teilweise sehr anrührenden Erzählweise spielte sich dieser Film direkt in die Herzen der Zuschauer und konnte mit einer fantastischen Note von 1,39 den Preis für den besten Langfilm abräumen.

2 von 3 Siegern bei den Kurzfilmen handeln vom Tod

In der Kategorie „Frauenliebe“ erzählt der aus Italien und den USA stammende Sieger-Film „Snowflake“ als Deutschlandpremiere von der Liebe zweier Frauen, die bis zum Lebensende hält. Während die eine kurz vor diesem Lebensende steht, schneit es in der Großstadt. Liebevoll wird sie von ihrer Partnerin betreut. Gemeinsam geben sie sich den Erinnerungen an ihr Kennenlernen und ihre Geschichte hin. Eine verpasste Chance und eine ganz andere Entscheidung zeigen schnell, dass eine gemeinsame Geschichte nicht unbedingt gemeinsam verbracht worden ist.

Im Programm „Männersehnsucht“ ging der kurze Chromie an den schwedischen Film „A last farewell“. Er erzählt die Geschichte eines Mannes, der in Bademantel und unrasiert in der gemeinsamen Wohnung den Tod seines geliebten Mannes verwinden muss. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass beide eine Tochter aufgezogen haben, die dem Toten bei seinem Selbstmord behilflich gewesen sein muss. Mit dieser Bürde im Rücken und einem Schwangerschaftsbauch erscheint genau diese Tochter auf einen Kaffee. Dass das allein schon Zündstoff ist, wird schnell klar. Als dann auch noch der Verstorbene für Verständnis für seine Entscheidung plädiert, ist der Griff zum Taschentuch alles, was noch möglich ist.

Einzigartiger Rimjob entscheidet die Wahl des Mannes fürs Leben

In der Kategorie „Sexy Männer“ reckten schon einige mehr oder weniger gut aussehende Kerle oder auch Jungs ihre Kehrseite oder auch ihr bestes Stück deutlich in die Kamera. Von Lusttropfen über Stopfen bis zum guten alten Cumshot wurde so einiges aufgefahren. Gewonnen hat hier der US amerikanische Film „Zoulushka“. Eine absurdes Märchen à la Aschenputtel, in der der Prinz dann seine Rosette entscheiden lässt. Nur durch die einzigartige Rimjobtechnik erkennt er dann die wahre Liebe.

Mit einer spannenden und bewegenden Auswahl hat das Team um Martin Wolkner auch dieses Jahr wieder sein Publikum begeistert. Aber ein Versprechen hat er auch abgegeben: „2015 wird es wieder ein homochrom Filmfestival geben.“

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