Kultur
   5 Jahre
Foto: Photo by Stavrialena Gontzou on Unsplash

QueerScreen 01.07.–07.07.19

Das beste der aktuellen Fernsehwoche - gefiltert durch die schwul-lesbische Brille. 

Mo, 1.7., 11:10 – 11:55 Uhr, BR
Mexiko – Die Macht der Röcke: Die starken Frauen von Juchitán (Dokumentation, D 2010)

Nella, Alejandra und Adelina leben und lernen in Mexikos Traumstadt Oaxaca. Diese ist für die drei eine moderne Großstadt verglichen mit ihrem Heimatort Juchitán, fünf Autostunden entfernt. Alle drei können von Glück sagen, dass sie Frauen sind, denn Frauen haben seit über 2.000 Jahren die materielle Macht in Juchitán. Sie betreiben die Geschäfte und den Markt, ihnen gehört das Geld, die Männer arbeiten ihnen zu und stellen her, was die Frauen verkaufen. Traditionell tanzen die Frauen miteinander, die Männer machen die Musik oder schauen zu. Oder sie gehören dem sogenannten „dritten Geschlecht“ an, den Muxes, Homosexuellen, die auch oft als Transvestiten in Juchitán leben und arbeiten. Ihre Branche ist die Festdekoration, das Schneidern und Besticken der Festkleider. Juchitán ist in vieler Beziehung etwas Besonderes, Nella, Alejandra und Adelina sind stolz darauf.

 

Di, 2.7., 22:55 – 23:25 Uhr, SWR
Kroymann (Comedy, D 2018)

Die Staffel von 2018 mit vier Folgen der preisgekrönten Sketch-Comedy „Kroymann“ nähert sich ganz beiläufig den zentralen Themen unserer Zeit. Kroymann täuscht vorne an, um hinten vorbeizuziehen, zeigt lustvoll Widersprüche auf und sieht das Politische im scheinbar Unpolitischen – immer aus der Perspektive einer unerschrockenen 69-Jährigen. Maren Kroymann schlüpft in den aufwendig produzierten und hochkarätig besetzten Sketchen wieder in unterschiedlichste Frauenrollen. Sie singt, sie parodiert, sie überrascht. Gäste in den vier Folgen sind diesmal Annette Frier, Peter Heinrich Brix, Denis Moschitto, Jasmin Gerat und andere.

 

Mi, 3.7., 23:25 – 0:15 Uhr, SWR
Vorstadtweiber (2/10): Scheinwelten (Serie, A 2015)

Marias Mistrauen gegenüber Georg ist geweckt. Sie überprüft seine Handydaten. Was sie nicht weiß, ist, dass Georgs regelmäßige Geschäftsreisen ihn in Wahrheit nicht nach Dubai, sondern in eine geheime Stadtwohnung mitten in Wien führen.

 

Mi, 3.7., 0:20 – 0:48 Uhr, MDR
Kroymann (Comedy, D 2019)

Sketch-Comedy mit Maren Kroymann – Dass Kinder ihre Eltern peinlich finden, das kennt man. Aber was wäre eigentlich, wenn Eltern an der Spießigkeit ihrer Kinder geradezu verzweifeln? Maren Kroymann findet in solchen Beziehungen Stoff für brilliante Sketchcomedy. Sie zeigt außerdem, dass Comedy auch ohne erhobenen Zeigefinger politisch und gesellschaftskritisch sein kann. Warum zum Beispiel wähnen sich Frauen oft auf der Verliererstraße, wenn sie sich zwischen Privatleben und Karriere entscheiden müssen? Wie sprechen der französische Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte wohl hinter verschlossenen Türen über Politikerinnen und Politiker von Welt? Und wie steht es um die Rente der Stormtrooper auf dem Todesstern?

 

Do, 4.7., 21 – 21:45 Uhr, ONE
Bauerfeind – Die Show zur Frau: Für immer jung – Ist Alter nur eine Frage der Einstellung? (Talk, D 2019)

Zu alt für dies, zu jung für jenes. Welche Rolle spielt unser Alter? Warum ist Autofahren in Deutschland erst mit 18 Jahren erlaubt? Und warum noch mit 80? Wir hinterfragen die Gesetze und diskutieren vermeintlich gesellschaftliche Altersgrenzen. Gäste: Maren Kroymann, Sophie Passmann, Thomas Böttcher.

Do, 4.7., 22:40 – 23:25 Uhr, WDR
Männlich, weiblich – oder was? Leben mit dem dritten Geschlecht (Dokumentation, D 2018)

Christian, Sandrao und Talisha sind weder männlich noch weiblich, sie sind intersexuell: Sie stehen zwischen den Geschlechtern, besser gesagt, sie haben von beiden Geschlechtern etwas. Wie schwierig das Thema ist, wird schon bei der Anrede oder der Suche nach einer treffenden Bezeichnung klar: Zwitter oder Hermaphrodit oder auch Intersexueller? In keiner dieser Bezeichnung finden sich Betroffene eindeutig wieder. Christian, Sandrao und Talisha sprechen mit uns über dieses Tabuthema, über ihre alltäglichen Hürden und über Geschlechtsoperationen. Denn immer noch werden Intersexuelle im Kindesalter operiert, um den starren Normen von männlich und weiblich zu entsprechen. Dieses Schicksal hatte auch Christian, der offiziell als Junge geboren wurde. Im Alter von einem Jahr haben Ärzte einen Teil seiner männlichen Geschlechtsorgane entfernt. Er sollte als Mädchen aufwachsen. Schon in der Grundschule wird ihm klar, dass er sich als Junge fühlt – trotz Geschlechtsamputation. Talisha ist als Junge aufgewachsen, fühlt sich aber als Frau. Von ihren Eierstöcken hat sie erst mit 29 Jahren erfahren und plant jetzt eine operative Geschlechtsangleichung. Bei Sandrao wurden Penis und Hoden im Kindesalter amputiert. Sandrao ist unfruchtbar und fühlt sich keinem konkreten Geschlecht zugehörig. Drei sehr unterschiedliche Schicksale, die „Menschen hautnah“ begleitet.

 

Do, 4.7., 23:25 – 0:50 Uhr, rbb
Der Sommer von Sangailé (Spielfilm, LIT/F/NL 2015)

Wilde Loopings, schwerelos über den Wolken. Die 17-jährige Sangailé hat Höhenangst, aber sie träumt vom Fliegen. In den Ferien mit ihren Eltern verbringt sie jede freie Minute auf dem Landeplatz, nur selbst mitzufliegen traut sie sich nicht. Bei einer Flugshow wird sie plötzlich von der hübschen Auste angesprochen, die dort als Hostess arbeitet. Auste ist unglaublich: selbstbewusst, wagemutig – und die Erste, die Sangailé und ihre Ängste wirklich versteht. Aus Freundinnen werden Geliebte. Und am Ende des Sommers wagt Sangailé Dinge, die ihr zuvor unmöglich schienen. Alanté Kavaïtés Film erzählt mit leuchtenden Bildern von der ersten großen Liebe – und davon, wie diese einen erst wirklich erwachsen werden lässt. Für ihre zärtlich-verspielte Love-Story inmitten der märchenhaften baltischen Landschaft wurde Kavaïtés beim Sundance-Festival mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet.

 

Do, 4.7., 23:25 – 0:55 Uhr, WDR
Mein Sohn Helen (Spielfilm, D 2015)

Als Tobias Wilke (Heino Ferch) den 17-jährigen Finn (Jannik Schümann) nach dessen einjährigem Auslandsaufenthalt vom Flughafen abholen will, steht ihm eine junge Frau gegenüber, in der er nur langsam seinen Sohn wiedererkennt. Finn erklärt seinem verwirrten Vater, sich schon immer als Mädchen im Jungenkörper gefühlt zu haben. Er nennt sich nun Helen. Das Austauschjahr bei seiner Tante in den USA hat er genutzt, um die sexuelle Identität endlich offen zu zeigen. In der Zeit in San Francisco ist sein Entschluss endgültig gereift, sich ab sofort als Mädchen zu kleiden, um den gesetzlich vorgeschriebenen „Alltagstest“ bestehen und bei Eintritt der Volljährigkeit eine geschlechtsangleichende Operation vornehmen lassen zu können. Für sein Umfeld beginnt der Härtetest. Nach dem ersten Schrecken sieht sich der aufgewühlte Vater mit einer Vielzahl von Fragen konfrontiert: Wie kann es sein, dass er nichts gemerkt hat? Hat seine vor zwei Jahren tödlich verunglückte Frau, deren Verlust Tobias noch nicht überwunden hat, etwas gewusst? Aber auch Helen muss sich schmerzlichen Fragen stellen: Wird es ihr gelingen, bei ihrem Entschluss zu bleiben? Selbst auf die Gefahr hin, die Menschen, die ihr am meisten bedeuten, zu verlieren? Gemeinsam begeben sich Vater und Tochter auf eine Reise, die sie gleichermaßen zueinander und zu sich selbst führt: ein komisches, liebevolles Ringen um Wahrheit und Selbstbestimmung.

 

Do, 4.7., 0:55 – 2:15 Uhr, WDR
Tomboy (Spielfilm, F 2011)

Die zehnjährige Laure ist nicht wie ihre Schwester Jeanne, die gern als Fee verkleidet durch die Wohnung tanzt. Nein, Laure ist ein Tomboy. Sie bevorzugt locker sitzende Klamotten, sie trägt die Haare kurz und ist lieber mit Jungs als mit Mädchen befreundet.

In diesem Sommer zieht sie mit ihrer Familie um. In der neuen Umgebung nutzt Laure die Möglichkeit, sich vor den Nachbarskindern als Junge auszugeben. Sie nennt sich Mickaël. Zwischen Fußball, Schwimmen und Spielen im Wald verliebt sie sich in Lisa. Auch Lisa scheint Gefühle für Mickäel zu haben.

Nach einem ersten Kuss würde Laure am liebsten komplett in die Rolle des Mickäel schlüpfen, aber zu Hause muss sie ein Mädchen bleiben. Die kleine Jeanne kommt hinter ihr Geheimnis. Damit sie vor den Eltern Stillschweigen bewahrt, darf sie mit zum Spielen in den Wald. Dort wird Laure in eine Schlägerei verwickelt und ihr Geheimnis droht aufzufliegen. Als Laures Mutter von der Schlägerei und dem Doppelleben ihrer Tochter erfährt, trifft sie einen Entschluss. Laure soll sich in einem Kleid ihren Freunden zeigen, damit alle wissen, dass Mickäel ein Mädchen ist.

 

Fr, 5.7., 9:30 – 10:15 Uhr, ZDF info
auslandsjournal – die doku: Das neue Brasilien – Rechtsruck unter Bolsonaro (Dokumentation, D 2019)

Mit Amtsantritt des ehemaligen Fallschirmjäger-Hauptmanns Jair Bolsonaro am 1. Januar 2019 hat sich Brasilien verändert. Sein politischer Stil wird zwischen rechtspopulistisch bis faschistisch eingeordnet. Der Wahlsieg Bolsonaros ist das Ergebnis eines langen Machtkampfs in Brasilien. Die streng konservativen Kräfte haben sich mit seiner Wahl durchgesetzt. Besonders drei Gruppen haben ihn unterstützt: Großgrundbesitzer, evangelikale Christen und das Militär – Beef, Bible and Bullets. Sie alle halten traditionelle Werte wie Familienstrukturen hoch, und sie lehnen Abtreibung und gleichgeschlechtliche Ehe ab. Auf der anderen Seite befürworten sie das Recht, Feuerwaffen zu tragen, und betreiben das Abholzen des Regenwaldes im Interesse der Agrarindustrie. Ein radikaler Wandel spielt sich ab mit gravierenden Folgen für die brasilianische Gesellschaft.

 

Fr, 5.7., 17:50 – 18:40 Uhr, ONE
Die Kanzlei (25): Blutgrätsche (Serie, D 2016)

Der Profi-Fußballer Marco Verween befürchtet, von dem Videoblogger Gunther Lüttich geoutet zu werden. Lüttich, der für seine gründlichen Recherchen bekannt ist, will zum Thema „schwule Fußballer“ einen Bericht machen und Verween als Beispiel nennen. Vermutlich hat Lüttich Fotos von Marco und seinem Freund. Marco Verween ist sich sicher, dass er als schwuler Fußballspieler keine Chance mehr hätte, seine Karriere fortzusetzen. Markus Gellert muss verhindern, dass Gunther mit seinem Wissen an die Öffentlichkeit geht. Aber vor allem will er wissen, was Lüttich davon hat!

Fr, 5.7., 18:45 – 19:30 Uhr, ZDF info
Schick nach Plan – Die bunte Modewelt der DDR (Dokumentation, D 2017)

Die Dokumentation sucht nach den Spuren der DDR-Mode – ein graues und zugleich buntes Kapitel der DDR. Der verordnete Einheitslook gefiel nicht allen. Auch in der DDR gab es Models, Modesendungen im Fernsehen, Mode-Magazine und ein staatliches Modeinstitut. Es gab Textilproduktion und Modenschauen. Alles ein bisschen anders als im Westen. Vieles gab es nicht zu kaufen, da musste Frau selber nähen. Zur lebendigen Modeszene der DDR gehörte Detlef Heising. Er leitet heute eine Künstleragentur und war zu DDR-Zeiten Dressman – der Dressman Nummer eins. Er modelte für Zeitschriften, Fernsehsendungen, Plakate und Modenschauen. Er gründete selbst eine eigene Modenschau namens Modeexpress, mit der er durch die Lande tourte. Heising und seine Truppe brachten Farbe in den grauen DDR-Alltag. Mit einem Dieselbus ging es in die entlegensten Winkel des Landes. Zu Bestzeiten spielten sie bis zu 50 Shows in der Woche. Die schwule Stilikone zu DDR-Zeiten war Frank Schäfer. Er war Maskenbildner und Stylist bei Mode-Fotoshootings und Fernsehsendungen. Ihm vertrauten die Models ihre Ängste und Sorgen an. Frank Schäfer war der Mann hinter den Kulissen der DDR-Mode-Industrie, der die Models kurz vor dem großen Aufritt zurechtmachte.

 

Fr, 5.7., 23:30 – 2 Uhr, WDR
Frau tv: Liebe ohne Grenzen (Magazin, D 2019)

Vor 50 Jahren startete die Lesben-, Schwulen- und Transgender-Bewegung. New York 1969: Bei einer Razzia der Polizei im „Stonewall Inn“ (in der Christopher Street) gab es erstmals erbitterten Widerstand gegen die Verhaftungen. Das war der Startschuss der weltweiten Bewegung gegen Diskriminierung und für Gleichbehandlung. Anlässlich des diesjährigen CSD in Köln zeigen wir in der Sendung „Frau tv: Liebe ohne Grenzen“ eine breite und bunte Palette von Liebes- und Lebensformen, vor allem jenseits der traditionellen Frau-Mann-Beziehung und klassischen Familie Mutter-Vater-Kind. Frau tv hat im Archiv gestöbert und aus vier Jahrzehnten eine Lange Nacht zusammengestellt. Berührende und ermutigende Geschichten lesbischer Frauen, Paare und Eltern. Auch Lesben in der autonomen Frauenbewegung waren schon in den1980er- und 1990er-Jahre ein wichtiges Thema bei Frau tv. Außerdem erleben wir Gespräche von Müttern mit ihren lesbischen Töchtern und schwulen Söhnen. Wie ist es, wenn der Sohn zur Tochter wird und umgekehrt? Was heißt es, sich im „falschen“ Körper zu fühlen? Wie liebt und lebt es sich bisexuell oder asexuell. Frauen erzählen über ihr Coming-out. Jung und Alt sprechen über Liebe und Sex im Alter.

 

Sa, 6.7., 5:30 – 6:15 Uhr, ZDF info
auslandsjournal – die doku: Das neue Brasilien – Rechtsruck unter Bolsonaro (Dokumentation, D 2019)

Mit Amtsantritt des ehemaligen Fallschirmjäger-Hauptmanns Jair Bolsonaro am 1. Januar 2019 hat sich Brasilien verändert. Sein politischer Stil wird zwischen rechtspopulistisch bis faschistisch eingeordnet. Der Wahlsieg Bolsonaros ist das Ergebnis eines langen Machtkampfs in Brasilien. Die streng konservativen Kräfte haben sich mit seiner Wahl durchgesetzt. Besonders drei Gruppen haben ihn unterstützt: Großgrundbesitzer, evangelikale Christen und das Militär – Beef, Bible and Bullets. Sie alle halten traditionelle Werte wie Familienstrukturen hoch, und sie lehnen Abtreibung und gleichgeschlechtliche Ehe ab. Auf der anderen Seite befürworten sie das Recht, Feuerwaffen zu tragen, und betreiben das Abholzen des Regenwaldes im Interesse der Agrarindustrie. Ein radikaler Wandel spielt sich ab mit gravierenden Folgen für die brasilianische Gesellschaft.

 

Sa, 6.7., 10:35 – 11:20 Uhr, ZDF neo
Terra X: Unterwegs in der Weltgeschichte: Der große Aufbruch (Dokumentation, D 2011)

Hape Kerkeling präsentiert die ganze Bandbreite seines Könnens für die Reihe „Unterwegs in der Weltgeschichte“ zur Verfügung. Mit augenzwinkerndem Humor wird das gewichtige Thema leicht verdaulich präsentiert, ohne die seriösen Inhalte aus dem Blick zu verlieren. Er schlüpft in viele unterschiedliche Rollen und verkörpert mit „Hapes Helden“ Persönlichkeiten der Weltgeschichte, die ein überraschendes Element der neuen Reihe bilden.

In der ersten Folge der Reihe ist Hape Kerkeling auf der spannenden Suche nach den Geheimnissen der uralten Kulturen, von denen die Menschheitsgeschichte für immer geprägt wurde. Er reist zu den monumentalen Pyramiden in Ägypten, segelt auf dem Nil wie ein Pharao und taucht ein in die reiche Welt des ägyptischen Jenseits.

 

Sa, 6.7., 11:20 – 12:05 Uhr, ZDF neo
Terra X: Unterwegs in der Weltgeschichte: Ewiges Rom (Dokumentation, D 2011)

Diesmal will Hape Kerkeling ins Zentrum der Welt reisen – und landet in Rom. Für fast 1,2 Milliarden Menschen ist Rom das Zentrum dieser Erde – für alle Katholiken nämlich. Hier wohnt der Papst, hier ist der Vatikan. Aber Rom war schon einmal der Mittelpunkt – lange vor Christus.

 

Sa, 6.7., 12:05 – 12:50 Uhr, ZDF neo
Terra X: Unterwegs in der Weltgeschichte: Abenteuer Mittelalter (Dokumentation, D 2011)

Hape Kerkeling ist in dieser Folge unterwegs durch die faszinierende Welt des Mittelalters. Vier Jahrhunderte nach dem Untergang des römischen Reiches gibt es wieder einen „römischen Kaiser“, Karl der Große. Er wird vom Papst in Rom gekrönt – und zum wichtigsten Herrscher einer neuen Zeit. Mit seinen Eroberungen legte er den Grundstein für das heutige Europa. Hape Kerkeling begibt sich in Aachen auf die Spuren des legendären Kaisers. Er erzählt aber auch von den Bedrohungen der damaligen Zeit, von den Wikingern, die als „Terroristen“ des Mittelalters ganz Europa in Angst und Schrecken versetzten.

Sa, 6.7., 12:15 – 13 Uhr, tagesschau24
Menschen hautnah: Anastasia – Oberstleutnant, Kommandeurin, Transgender (Dokumentation, D 2019)

Anastasia Biefang ist die erste Transgender-Kommandeurin in der Geschichte der Bundeswehr. Erst im Alter von 40 Jahren wagt sie den Schritt, sich ihrem Arbeitgeber gegenüber zu öffnen. Sie sagt ihm, dass sie transgender ist und künftig als Frau angesprochen werden möchte: „Ende 2014 habe ich für mich entschlossen, einen Schlussstrich unter mein männliches Leben zu setzen. (...) Also es war mir völlig egal wie nach einem Outing, insbesondere im Beruf dann die Bundeswehr mit mir umgeht, was passiert. Für mich war einfach wichtig, dass es mir wieder gut geht - persönlich", erzählt die heute 44-Jährige im Film. Bis dahin war sie bei der Bundeswehr als Soldat tätig. Ihrer Karriere hat das Outing nicht geschadet. Seit Oktober 2017 leitet Anastasia Biefang das Informationstechnikbataillon als Kommandeurin. Über 700 Soldaten und Soldatinnen hören auf ihr Kommando. Sie hat Glück, ihr damaliger Vorgesetzter zeigt viel Verständnis für ihre Situation und unterstützt sie. Privat ist es schwieriger: Ihre Ehe geht in die Brüche. Doch Anastasia Biefang verfolgt ihren Weg weiter. Sie lässt ihr äußeres Geschlecht ihrem gefühlten inneren Geschlecht angleichen und findet auch eine neue Partnerin. Mit Samanta ist es Liebe auf den ersten Blick. Sie steht ihr während der gesamten medizinischen Eingriffe eng zur Seite. Auch ihre Eltern, die nun plötzlich eine Tochter statt eines Sohnes haben, unterstützen sie. Die Soldaten und Mitarbeiter des Bataillons sind hingegen erstmal skeptisch: „Die Vorurteile waren eben ‚Ach - jetzt kriegen wir hier so eine Transe. Was soll denn das werden und das für unserer Bataillon, uns trauen sie ja viel zu, dann haben wir ja bald die Regenbogenflagge dran“, so ihre künftige Sekretärin. Auch Anastasia Biefang ist nervös, ob sie in dieser Männerwelt als Transgender-Frau und Vorgesetzte akzeptiert wird. Die ersten Wochen sind ein gegenseitiges Abtasten und dann kommt auch schon die nächste Herausforderung: Afghanistan. Menschen hautnah begleitet Anastasia Biefang von ihrem Dienstantritt als Kommandeurin eines Bataillons bis zur Abreise in einen Auslandseinsatz nach Afghanistan. Autor Thomas Ladenburger geht dabei der Frage nach, ob Anastasia Biefang sich als Kommandeurin durchsetzt und Anerkennung findet und wie die Soldat*innen mit ihr umgehen.

 

Sa, 6.7., 12:50 – 13:35 Uhr, ZDF neo
Terra X: Unterwegs in der Weltgeschichte: Entdecker und Eroberer (Dokumentation, D 2011)

Hape Kerkeling folgt diesmal den Spuren der großen Entdecker und Eroberer. Bis zum 15. Jahrhundert ahnte man nur, dass hinter dem Horizont über den Ozeanen noch etwas sein könnte – und wer wusste schon, ob man nicht irgendwo da hinten in einen Abgrund stürzte oder verschlungen wurde. Aber irgendwann war der Tatendrang der alten Europäer stärker als solche Zweifel. Hape Kerkeling ergründet die Geheimnisse der Azteken, Inka und Maya.

 

Sa, 6.7., 13:35 – 14:20 Uhr, ZDF neo
Terra X: Unterwegs in der Weltgeschichte: Weltreiche und Revolutionen (Dokumentation, D 2011)

Das größte Schloss der Welt ist diesmal ein Ziel auf Hape Kerkelings Reise durch die Weltgeschichte. Der Absolutismus war entstanden: Ludwig XIV. besteigt im Alter von fünf Jahren den Thron und bleibt 72 Jahre lang König – der Weltrekord im Dauerregieren. Außerdem begibt er sich auf die Spuren von Peter dem Großen und Katharina der Großen.

 

Sa, 6.7., 14:20 – 15:05 Uhr, ZDF neo
Terra X: Unterwegs in der Weltgeschichte: Kriege und Supermächte (Dokumentation, D 2011)

Mit dem Mauerfall und seinen Folgen endet Hape Kerkelings Weltgeschichte. In dieser – letzten – Folge ist er noch einmal in Rollen von berühmten Menschen zu sehen, die am großen Rad der Geschichte gedreht haben: Queen Victoria, Karl Marx und Michail Gorbatschow.

Sa, 6.7., 17:55 – 19:40 Uhr, ONE
Männer al dente (Spielfilm, I 2010)

Ein schwules Coming-out sollte im 21. Jahrhundert kein großes Problem mehr sein. Im süditalienischen Städtchen Lecce, wo zwischen malerischen Gässchen und heimeligen Marktplätzen noch die erzkatholische Ordnung herrscht, gehen die Uhren aber noch etwas anders. Hierher kommt Tommaso Cantone zurück, nachdem er in Rom nicht etwa Wirtschaftswissenschaften, sondern heimlich Literatur studierte. Schriftsteller möchte er werden und keinesfalls – wie von ihm erwartet – in die Nudelfabrik seiner Eltern einsteigen. Außerdem muss er dem stockkonservativen Vater Vincenzo endlich gestehen, dass er homosexuell ist. Beim Abendessen kommt sein älterer Bruder Antonio ihm jedoch überraschend zuvor: „Ich bin gay, homosexuell, 'ne Schwuchtel, schwul, 'ne Tunte“, erklärt er dem geschockten Papa, der seinen Erstgeborenen verstößt und prompt einen leichten Infarkt erleidet. Ein weiteres Geständnis würde den Alten unweigerlich ins Grab bringen, und so steckt Tommaso nun in der Klemme. Als seine stockschwulen römischen Freunde zu einem Überraschungsbesuch vorbeitanzen, verwandelt sich die Villa der Cantones in einen Käfig voller Narren.

 

Sa, 6.7., 23:15 – 0:55 Uhr, WDR
Bahnhof für Bio (Porträt, D 2004)

Eine Hommage von Klaus-Michael Heinz mit Anke Engelke und Hape Kerkeling.

Am 10.07.2019 feiert Alfred Franz Maria Biolek seinen 85. Geburtstag. Willkommener Anlass, den Jubilar mit einer ausführlichen Erinnerung an einen seiner originellsten Fernseherfolge zu ehren: Von Februar 1978 bis zum Oktober 1982 konnte Alfred Biolek insgesamt dreißig Mal meist donnerstagabends ein Millionenpublikum begeistern mit „Bio's Bahnhof – Musik und Gespräche live“. In dieser wahrlich originellsten Musikshow des deutschen Fernsehens, für die Bio einen Grimme-Preis in Gold erhielt, musizierten internationale Stars wie auch Newcomer ohne Playback. 2004: Mehr als dreißig Jahre sind seit der letzten Ausgabe von „Bio's Bahnhof“ vergangen. Den Austragungsort seiner Show, das alte Depot der Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn, hat Alfred Biolek zwischenzeitlich nicht mehr gesehen. Doch nun, kurz vor seinem damaligen 70. Geburtstag und ermuntert von Anke Engelke sowie Hape Kerkeling, betritt Bio erstmals wieder seine ehemalige Wirkungsstätte, heute ein Fliesengroßhandel. Dort schwelgen die drei Publikumslieblinge gemeinsam in Erinnerungen: Bio, der einstige Macher, Anke, der „Kinderstar“ mit Auftritt in „Bio's Bahnhof“, sowie Hape, der frühere Fan am heimischen Bildschirm.

 

So, 7.7., 7:45 – 7:55 Uhr, WDR
neuneinhalb: Transgender – Wie Florian zu Flora wurde (Dokumentation, D 2016)

Junge oder Mädchen – was bedeutet das eigentlich? Ist man ein Junge, nur weil man mit einem Penis geboren wurde? Oder ist man in jedem Fall ein Mädchen, weil einem irgendwann Brüste wachsen? Für die meisten Menschen ist das genau so: Sie werden in einem Jungen- oder in einem Mädchenkörper geboren und leben dann ihr ganzes Leben zufrieden in dieser Rolle. Eben als Junge oder als Mädchen. Aber was, wenn man zum Beispiel als Junge auf die Welt gekommen ist, sich aber wie ein Mädchen fühlt? Malin trifft Flora. Flora hieß früher Florian, aber schon als kleiner Junge fühlte Florian sich wie ein Mädchen. Vor zwei Jahren hat Flora sich entschieden, als Mädchen zu leben. Jetzt fühlt sie sich nicht mehr nur wie eins, sie sieht auch so aus: Haare, Klamotten, alles an ihr wirkt weiblich. Nur ihr alter Konfirmationsanzug – der stammt noch aus der Zeit von Florian und ist ihr ein Dorn im Auge. Aber nicht mehr lange! Malin und Flora bringen ihn zu einer Damenschneiderin. Was die daraus zaubert? Und wie Flora heute als Mädchen lebt? Das zeigt diese Folge von neuneinhalb.

 

So, 7.7., 10:15 – 11:50 Uhr, MDR
ABBA – Der Film (Konzertfilm, AUS/S 1977)

Der Film zeigt das Phänomen ABBA auf der Höhe des Erfolges während der Australien-Tour 1977. Die tobende und euphorische Begeisterung der Fans wurde vom Regisseur Lasse Hallström in diesem Film eingefangen. Dies ist eine dieser wenigen besonderen Möglichkeiten, ABBA auf der Bühne zu erleben, die hier über 20 Hits präsentieren. Die Rahmenhandlung des Films: der Radiomoderator Ashley Wallace jagt der Band hinterher, von seinem Redaktionschef zum Erfolg verdammt, um ein exklusives und ausführliches Interview mit ABBA zu bekommen. Eine verflixt schwierige Angelegenheit, die viel Fantasie, Zähigkeit und Leidensfähigkeit verlangt.

Mit „ABBA – Der Film“ inszenierte Lasse Hallström einen der erfolgreichsten Kinofilme der Saison 1978 in Europa und Australien und hat heute längst Kultstatus. Der damals 31-Jährige war der ideale Regisseur für einen ABBA-Film, hatte er doch etliche Musikclips der Gruppe inszeniert.

So, 7.7., 19:25 – 20:15 Uhr, ONE
Die Kanzlei (25): Blutgrätsche (Serie, D 2016)

Der Profi-Fußballer Marco Verween befürchtet, von dem Videoblogger Gunther Lüttich geoutet zu werden. Lüttich, der für seine gründlichen Recherchen bekannt ist, will zum Thema „schwule Fußballer“ einen Bericht machen und Verween als Beispiel nennen. Vermutlich hat Lüttich Fotos von Marco und seinem Freund. Marco Verween ist sich sicher, dass er als schwuler Fußballspieler keine Chance mehr hätte, seine Karriere fortzusetzen. Markus Gellert muss verhindern, dass Gunther mit seinem Wissen an die Öffentlichkeit geht. Aber vor allem will er wissen, was Lüttich davon hat!

 

So, 7.7., 20:15 – 21 Uhr, tagesschau24
Der „Schwulen-Paragraf“ – Geschichte einer Verfolgung (Dokumentation, D 2019)

Man nannte sie „die 175er“. Verhaftet wurden diese Männer schon mal direkt beim Liebesspiel, nicht selten am Arbeitsplatz, oder die Polizei holte sie von zu Hause ab. Ein paar Stunden später saßen sie oft schon in Haft, die Kündigung vom Arbeitgeber ließ meist nicht lange auf sich warten. Ihr begangenes Verbrechen: einvernehmlicher Sex unter erwachsenen Männern. Damit verstießen sie gegen den Paragrafen 175. „Die widernatürliche Unzucht, welche zwischen Personen männlichen Geschlechts“ begangen werde, sei mit Gefängnis zu bestrafen. So stand es zur Einführung des Paragrafen 1871 im Strafgesetzbuch des Deutschen Reiches. Die Nazis verschärften ihn, erhöhten die Strafen. Viele landeten im Konzentrationslager. Frei aber waren sie auch nach dem Krieg nicht. Die junge Bundesrepublik übernahm den Paragrafen 175 in seiner verschärften Form eins zu eins von den Nazis. Wer das KZ überlebt hatte, musste damit rechnen, erneut ins Gefängnis gesteckt zu werden, um die Reststrafe abzusitzen. Selbst das Bundesverfassungsgericht bestätigte 1957, dass der Paragraf 175 mit dem Grundgesetz im Einklang stehe: Männer, die mit Männern Sex hatten, wurden in der Bundesrepublik weiter verfolgt. Nach Schätzungen des Justizministeriums wurde gegen 100.000 Männer ermittelt, 64.000 hat man verurteilt. Der Paragraf hat Leben zerstört, Existenzen vernichtet.

In diesem Film berichten Zeitzeugen davon. So wie der 80-jährige Hermann Landschreiber aus Gelnhausen, den die Polizei 1966 vom Postamt abgeführt hat, weil die Mutter seines Exfreundes ihn angeschwärzt hatte. Oder Günther Werner, der im katholischen Franken mit einem amerikanischen Soldaten in flagranti erwischt wurde und deshalb im Jugendarrest landete. Sie alle sprechen über ihre Verhaftung, den Knast, ihre Angst, erwischt zu werden oder erpressbar zu sein, aber auch über ihren Wunsch, trotzdem ein selbstbewusstes schwules Leben zu führen. Sie lassen uns verstehen, wie lang und beschwerlich der Weg war von der damals verbotenen Sexualität und Heimlichkeit bis hin zur Schwulenehe heute. Wie sieht jemand wie Klaus Beer diese Entwicklung? Sechs Männer hat er als Richter wegen Verstoßes gegen Paragraf 175 verurteilt. Er setzt sich offen mit seiner beruflichen Vergangenheit auseinander. Wie dachte er damals, wie denkt er heute über diese Urteile?

Der Film führt auch in die ehemalige DDR, wo der Paragraf viel früher außer Kraft gesetzt und schon 1988 endgültig abgeschafft wurde. Lebten männerliebende Männer oder lesbische Frauen in der DDR also angstfrei, weil ihr Sex nicht mehr strafbar war? Wann kamen sie trotzdem ins Visier der Staatsmacht? Wolfgang Schmidt war Leiter der Auswertungs- und Kontrollgruppe in der Hauptabteilung XX des Ministeriums für Staatssicherheit. Er gibt offen Auskunft, warum man sich dort mit den Schwulen- und Lesbengruppen beschäftigte. Die lesbische Aktivistin Karin Dauenheimer wurde Anfang der 80er-Jahre observiert. Für den Film öffnet sie ihre Stasi-Akte. Frauen, die Frauen liebten, fielen nicht unter den Paragrafen 175, ihnen drohte also auch im Westen keine Strafverfolgung. Hatten sie deshalb wirklich ein sorgenfreieres Leben? Auch darauf findet der Film Antworten.

Marco Giacopuzzi geht mit großer Sensibilität auf seine Zeitzeugen zu. Sein Film zeigt eindrucksvoll, wie ein menschenverachtender Paragraf und brutale Diskriminierung das Leben unschuldiger Männer und auch Frauen zerstörte, und warum es so lange dauerte, bis der Paragraf 175 aus der bundesdeutschen Rechtsprechung endlich verschwand. Erst 2017 beschloss die Bundesrepublik ein Gesetz zur Rehabilitierung aller Opfer des Paragrafen. Doch nur wenige trauten sich, einen Antrag zu stellen, und die meisten waren ohnehin verstorben.

 

So, 7.7., 21:02 – 21:30 Uhr, tagesschau24
Gespräch (Talk, D 2019)

Ulrich Timm im Gespräch mit einem Experten zum Thema Schwule und Fußball.

 

So, 7.7., 21:30 – 22:25 Uhr, tagesschau24
Du sollst nicht schwul sein (Dokumentation, D 2015)

„Ein Mann soll keinen Geschlechtsverkehr mit einem anderen Mann haben, denn das ist abscheulich.“ Ob Bibel, Thora oder Koran – die heiligen Bücher lehnen sie allesamt ab: die Homosexualität. Bis heute diktieren die jahrtausendealten Schriften den Umgang der Religionen mit ihren ungeliebten Söhnen und Töchtern. Sie gelten als krank oder vom Teufel besessen. Um ihrem Gott, ihrer Religionsgemeinde oder einfach nur der eigenen Familie zu gefallen, sollen die Homosexuellen umkehren, heterosexuell werden oder ein Leben lang Verstecken spielen. Die Dokumentation zeigt, welchem psychischen Druck junge. Der Film zeigt aber auch, was Lederfetisch mit der katholischen Kirche zu tun hat, weshalb ein Comiczeichner die Sexualmoral des Apostel Paulus erforscht und was das alles um Gottes Willen auch noch mit Black Metal, einer düsteren Form von Heavy Metal, zu tun hat.

 

So, 7.7., 21:45 – 23:15 Uhr, WDR
Küsst euch! – Die große Show zum CSD (Show, D 2019)

Zum ersten Mal präsentiert der WDR eine große Show rund um den Christopher Street Day (CSD), der an diesem Wochenende in Köln stattfindet. Sie wird so heiß wie ihr Titel: „Küsst euch!" Die Gastgeber Bettina Böttinger und Simon Stäblein feiern im Kölner Gloria-Theater eine wilde Party mit diesen prominenten Gästen: Conchita Wurst, Mary Roos, Ruth Moschner, Maren Kroymann, Jochen Schropp, Tahnee Schaffarczyk und Riccardo Simonetti. Auch Martin Reinl wird mit seinen Puppen dabei sein, denn das alte Zirkuspferd Horst-Pferdinand und Charming Traudl haben einiges zum Thema beizutragen. Die Show wird sich vielfältig mit queeren Themen beschäftigen. Geplant sind Aktionen, Spiele, Musik-Acts und Talks. Anlass ist das 50. Jubiläum des Stonewall-Aufstandes, an den der CSD jedes Jahr erinnert. Bettina Böttinger: „Küssen verboten? Nicht bei uns! Denn die Zeiten, in denen wir uns wegducken sollten, sind vorbei. 50 Jahre nach Stonewall werden wir feiern, weil unsere Lebenslust boomt!“ Simon Stäblein: „Falls mich im Gloria an dem Abend jemand sucht, bin ich sicherlich Somewhere over the rainbow! Und denkt dran, Leute, ohne Kuss wird aus dem Frosch weder ein Prinz noch eine Prinzessin – also küsst euch!“. Zum Stonewall-Aufstand: In der Nacht zum 28. Juni 1969 widersetzte sich erstmals eine große Gruppe queerer Menschen der Verhaftung bei einer Polizeirazzia im "Stonewall Inn", einer Bar in der Christopher Street in New York.

So, 7.7., 22:10 – 23 Uhr, Arte
Sound of Freedom – Der Soundtrack der Freiheit (1/2) (Dokumentation, D 2019)

200 Jahre Musik der Freiheit, der Hoffnung, des Protests: Die zweiteilige Dokumentation „Sound of Freedom“ geht zurück zu den Wurzeln – zeigt Rebellen, Querdenker und Friedenskämpfer. Von der „Marseillaise“ über „Bella Ciao“ bis zu „I Will Survive“ haben Lieder den Lauf der Geschichte verändert und sind zu ikonischen Erkennungsmelodien geworden.

 

So, 7.7., 23 – 23:55 Uhr, Arte
Sound of Freedom – Der Soundtrack der Freiheit (2/2) (Dokumentation, D 2019)

200 Jahre Musik der Freiheit, der Hoffnung, des Protests: Die zweiteilige Dokumentation „Sound of Freedom” geht zurück zu den Wurzeln – zeigt Rebellen, Querdenker und Friedenskämpfer. Von der „Marseillaise“ über „Bella Ciao“ bis zu „I Will Survive“ haben Lieder den Lauf der Geschichte verändert und sind zu ikonischen Erkennungsmelodien geworden. So intoniert Pop-Diva Lady Gaga in ihrem Lied „Born This Way“: „I'm on the right track, baby I was born this way“. Sie zelebriert die Andersartigkeit, die Nonkonformität und Vielfalt aller Menschen. Damit steht ihr Lied in der Tradition der großen queeren Freiheitssongs: „I Will Survive“ von Gloria Gaynor ist zweifellos eine der bekanntesten Regenbogenhymnen weltweit. Von der schwulen Bewegung in den 80ern aufgegriffen, wurde der Disco-Hit schnell politisiert und mit dem Aufkommen von Aids zum ultimativen Ausdruck von Verzweiflung, Hoffnung und Wiederbelebung. Im 21. Jahrhundert wird der Staffelstab an junge Musiker weitergegeben, die sich keinem gesellschaftlichen Diktat beugen und Geschlecht sowie Sexualität offen ausleben.

 

So, 7.7., 1:15 – 2 Uhr, tagesschau24
Der „Schwulen-Paragraf“ – Geschichte einer Verfolgung (Dokumentation, D 2019)

Man nannte sie „die 175er“. Verhaftet wurden diese Männer schon mal direkt beim Liebesspiel, nicht selten am Arbeitsplatz, oder die Polizei holte sie von zu Hause ab. Ein paar Stunden später saßen sie oft schon in Haft, die Kündigung vom Arbeitgeber ließ meist nicht lange auf sich warten. Ihr begangenes Verbrechen: einvernehmlicher Sex unter erwachsenen Männern. Damit verstießen sie gegen den Paragrafen 175. „Die widernatürliche Unzucht, welche zwischen Personen männlichen Geschlechts“ begangen werde, sei mit Gefängnis zu bestrafen. So stand es zur Einführung des Paragrafen 1871 im Strafgesetzbuch des Deutschen Reiches. Die Nazis verschärften ihn, erhöhten die Strafen. Viele landeten im Konzentrationslager. Frei aber waren sie auch nach dem Krieg nicht. Die junge Bundesrepublik übernahm den Paragrafen 175 in seiner verschärften Form eins zu eins von den Nazis. Wer das KZ überlebt hatte, musste damit rechnen, erneut ins Gefängnis gesteckt zu werden, um die Reststrafe abzusitzen. Selbst das Bundesverfassungsgericht bestätigte 1957, dass der Paragraf 175 mit dem Grundgesetz im Einklang stehe: Männer, die mit Männern Sex hatten, wurden in der Bundesrepublik weiter verfolgt. Nach Schätzungen des Justizministeriums wurde gegen 100.000 Männer ermittelt, 64.000 hat man verurteilt. Der Paragraf hat Leben zerstört, Existenzen vernichtet.

In diesem Film berichten Zeitzeugen davon. So wie der 80-jährige Hermann Landschreiber aus Gelnhausen, den die Polizei 1966 vom Postamt abgeführt hat, weil die Mutter seines Exfreundes ihn angeschwärzt hatte. Oder Günther Werner, der im katholischen Franken mit einem amerikanischen Soldaten in flagranti erwischt wurde und deshalb im Jugendarrest landete. Sie alle sprechen über ihre Verhaftung, den Knast, ihre Angst, erwischt zu werden oder erpressbar zu sein, aber auch über ihren Wunsch, trotzdem ein selbstbewusstes schwules Leben zu führen. Sie lassen uns verstehen, wie lang und beschwerlich der Weg war von der damals verbotenen Sexualität und Heimlichkeit bis hin zur Schwulenehe heute. Wie sieht jemand wie Klaus Beer diese Entwicklung? Sechs Männer hat er als Richter wegen Verstoßes gegen Paragraf 175 verurteilt. Er setzt sich offen mit seiner beruflichen Vergangenheit auseinander. Wie dachte er damals, wie denkt er heute über diese Urteile?

Der Film führt auch in die ehemalige DDR, wo der Paragraf viel früher außer Kraft gesetzt und schon 1988 endgültig abgeschafft wurde. Lebten männerliebende Männer oder lesbische Frauen in der DDR also angstfrei, weil ihr Sex nicht mehr strafbar war? Wann kamen sie trotzdem ins Visier der Staatsmacht? Wolfgang Schmidt war Leiter der Auswertungs- und Kontrollgruppe in der Hauptabteilung XX des Ministeriums für Staatssicherheit. Er gibt offen Auskunft, warum man sich dort mit den Schwulen- und Lesbengruppen beschäftigte. Die lesbische Aktivistin Karin Dauenheimer wurde Anfang der 80er Jahre observiert. Für den Film öffnet sie ihre Stasi-Akte. Frauen, die Frauen liebten, fielen nicht unter den Paragrafen 175, ihnen drohte also auch im Westen keine Strafverfolgung. Hatten sie deshalb wirklich ein sorgenfreieres Leben? Auch darauf findet der Film Antworten.

Marco Giacopuzzi geht mit großer Sensibilität auf seine Zeitzeugen zu. Sein Film zeigt eindrucksvoll, wie ein menschenverachtender Paragraf und brutale Diskriminierung das Leben unschuldiger Männer und auch Frauen zerstörte, und warum es so lange dauerte, bis der Paragraf 175 aus der bundesdeutschen Rechtsprechung endlich verschwand. Erst 2017 beschloss die Bundesrepublik ein Gesetz zur Rehabilitierung aller Opfer des Paragrafen. Doch nur wenige trauten sich, einen Antrag zu stellen, und die meisten waren ohnehin verstorben.

 

So, 7.7., 2 – 2:30 Uhr, tagesschau24
Gespräch (Talk, D 2019)

Ulrich Timm im Gespräch mit einem Experten zum Thema Schwule und Fußball.

So, 7.7., 2:32 – 3:25 Uhr, tagesschau24
Du sollst nicht schwul sein (Dokumentation, D 2015)

„Ein Mann soll keinen Geschlechtsverkehr mit einem anderen Mann haben, denn das ist abscheulich.“ Ob Bibel, Thora oder Koran – die heiligen Bücher lehnen sie allesamt ab: die Homosexualität. Bis heute diktieren die jahrtausendealten Schriften den Umgang der Religionen mit ihren ungeliebten Söhnen und Töchtern. Sie gelten als krank oder vom Teufel besessen. Um ihrem Gott, ihrer Religionsgemeinde oder einfach nur der eigenen Familie zu gefallen, sollen die Homosexuellen umkehren, heterosexuell werden oder ein Leben lang Verstecken spielen. Die Dokumentation zeigt, welchem psychischen Druck junge. Der Film zeigt aber auch, was Lederfetisch mit der katholischen Kirche zu tun hat, weshalb ein Comiczeichner die Sexualmoral des Apostel Paulus erforscht und was das alles um Gottes Willen auch noch mit Black Metal, einer düsteren Form von Heavy Metal, zu tun hat.

 

So, 7.7., 3:55 – 4:40 Uhr, ONE
Bauerfeind – Die Show zur Frau: Für immer jung – Ist Alter nur eine Frage der Einstellung? (Talk, D 2019)

Zu alt für dies, zu jung für jenes. Welche Rolle spielt unser Alter? Warum ist Autofahren in Deutschland erst mit 18 Jahren erlaubt? Und warum noch mit 80? Wir hinterfragen die Gesetze und diskutieren vermeintlich gesellschaftliche Altersgrenzen. Gäste: Maren Kroymann, Sophie Passmann, Thomas Böttcher.

 

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