Kultur
   4 Jahre
Foto: Eliza Petrovska

QueerScreen - 12.10.–18.10.20

Das beste der aktuellen Fernsehwoche - gefiltert durch die schwul-lesbische Brille.

Mo, 12.10., 22:50 – 23:35 Uhr, Das Erste
Rabiat: Mannomann! Moderne Männer, wo seid ihr? (Dokumentation, D 2020)

Der deutsche Mann ist auf der Suche – nach sich selbst. Feminismus, #Metoo und aufbrechende Rollenbilder stellen in Frage, was für die Herren der Schöpfung lange Zeit selbstverständlich war. Die Radio Bremen-Reportage „Rabiat: Mannomann! Moderne Männer, wo seid ihr?“ von David Donschen geht den Fragen nach: Wann ist der Mann ein Mann? Und wie bekommen wir Männer es endlich hin, uns nicht mehr selbst im Weg zu stehen? „Fangt endlich an, euch zu reflektieren!“, fordern nicht nur Demo-Teilnehmerinnen am internationalen Frauentag in Berlin. „Rabiat“-Reporter David Donschen versucht genau das und lädt Christoph May zu sich nach Hause ein. Gemeinsam mit dem Männerforscher geht er sein Bücherregal durch und stellt fest: Nicht einmal 30 Prozent seiner Literatur ist von Frauen geschrieben. Wie kann das sein? Eigentlich dachte David Donschen von sich, nicht alles durch die Männer-Brille zu sehen. Die Arbeit an der Radio-Bremen-Reportage lässt ihn daran zweifeln. „Wir Männer müssen uns endlich öffnen für die Probleme und Perspektiven von Frauen und queeren Menschen“, fordert der Forscher und Aktivist May. Für ihn steht fest: „Toxische Maskulinität schadet unserer Gesellschaft.“

 

Di, 13.10., 14:30 – 16 Uhr, rbb
Männer sind zum Abgewöhnen (Spielfilm, D 2000)

Die 36-jährige Bewegungstherapeutin Marlene Hagedorn hat sich mit ihrem Status als allein erziehende Mutter dreier lebhafter Töchter bestens arrangiert. Bis sie ihren neuen Nachbarn Henri Schaaf kennenlernt: ein Komponist, der nach dem Tod seines Bruders und Partners Frank in einer kreativen Krise steckt. Der Musiker besitzt Qualitäten, die bei Männern selten sind: Er ist sensibel, hat ein Gespür für Schönheit – und würde nie auf die Idee kommen, seine dreckigen Socken herumliegen zu lassen. Aber leider steckt Henri in einer akuten Schaffenskrise, für die er das chaotische Treiben des Hagedornschen Frauenclans verantwortlich macht. Doch Henris fürsorgliche Mutter (Doris Kunstmann) lässt sich nicht von der Idee abbringen, dass die beiden eigentlich ein wunderbares Paar wären.

 

Mi, 14.10., 21:55 – 23:25 Uhr, ONE
Babylon Berlin (7 + 8) (Serie, D 2017)

Folge 7:
Der Güterzug aus Russland wird auf Anweisung von Regierungsrat Benda konfisziert, der Rath zugleich in einen schwerwiegenden Verdacht einweiht. Währenddessen findet Charlotte gefälschte Frachtpapiere für den eingeschmuggelten Waggon. Rath erzählt Generalmajor Seegers von den letzten Minuten mit seinem Bruder auf dem Schlachtfeld.

Folge 8: 
Der Unternehmer Alfred Nyssen ist verantwortlich für die Fracht des beschlagnahmten Güterzuges und muss deshalb zu Benda zum Verhör. Gereon Rath (Volker Bruch) und sein Kollege Bruno Wolter statten dem „Moka Efti“ einen Besuch ab. Hier kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung mit dem Armenier, der diesen Vorfall nicht auf sich beruhen lässt.

 

Mi, 14.10., 0:10 – 1:25 Uhr, Arte
Rufus Wainwright: „Unfollow the Rules“ – Das Akustik-Konzert aus Los Angeles (Konzert/Musik, USA 2020)

Der amerikanisch-kanadische Musiker Rufus Wainwright reagierte auf die aktuelle Situation, in der Konzerte mit Publikum nicht möglich sind, mit einem besonderen Musikevent: Im Rahmen eines intimen Livestreams spielte er die Songs seines neuen Albums zusammen mit einer kleinen Streicherbesetzung und einem Klavier. Aufgezeichnet wurde das Konzert im Ballsaal der Paramour Mansion in Los Angeles, einer historischen und prestigeträchtigen Residenz. Neben seinem neuen Album „Unfollow the Rules“ umfasste das Repertoire weitere neue Songs, die in der Zeit der abgesagten Konzerte entstanden sind. In ihnen wird die aktuelle Lage musikalisch reflektiert. Mit dem Konzert zeigt der Musiker, dass gute Songs auch unter schwierigen Umständen funktionieren können. Rufus Wainwright ist ein Grenzgänger zwischen Pop und Klassik. Für seinen Tribut an Judy Garland ist er für den Grammy nominiert worden und hat darüber hinaus bereits erfolgreich eine Oper komponiert.

 

Do, 15.10., 11:05 – 13:05 Uhr, RTL II
Frauentausch (388) (Doku-Soap, D 2014)

In dieser Folge nehmen die 39-jährige fünffache Mutter Rebekka und der 21-jährige Travestiekünstler Jan, alias Lucie, gegenseitig die Plätze ein. In der Berliner Party-WG von Jan (21), alias Lucie, werden die Prioritäten anders gesetzt als bei Rebekka: Caroline (20), Kevin (21), Nico (23) und die gute Freundin Heike (50) sind sich mit Travestiekünstler Lucie einig, dass selber kochen und putzen Verschwendung kostbarer Lebenszeit ist. Was wird Rebekka in der bunten Party-WG im Herzen Berlins erleben? Und wie ergeht es Lucie in der Großfamilie auf dem Land?

 

Do, 15.10., 19:30 – 20 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam (2618): Geoutet (Serie, D 2020)

Sarah ist verblüfft, als Jenny sich als lesbisch outet. Will die Frau, auf die momentan alle Jungs stehen, ausgerechnet etwas von ihr?

 

Do, 15.10., 19:40 – 20:15 Uhr, Arte
Re: Sex als Kulturkampf – Polen und der Streit um die Sexualmoral (Reportage, D 2020)

Verpflichtende Sexualkunde existiert im konservativen Polen nicht. An den Schulen wird nur das Wahlfach „Vorbereitung auf das Familienleben“ angeboten, dass von den erzkonservativen Ansichten der Kirche geprägt ist. Noch haben Schulen die Möglichkeit, sich mit Hilfe von Vereinen und NGO's liberale Aufklärungsworkshops von außen heranzuholen. In der Praxis findet das allerdings nur in einigen wenigen Großstädten statt. Wenn es nach der nationalkonservativen Regierungspartei PiS geht, soll es diese Möglichkeit bald nicht mehr geben. Ein neuer Gesetzesentwurf will Aufklärung für Minderjährige de facto unter Strafe stellen, mit bis zu drei Jahren Gefängnis. Initiiert wurde das Vorhaben von dem homo- und transfeindlichen Bündnis „Stop Pedofilii“, dass sich den vermeintlichen „Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt durch LGBTQ-Aktivisten" auf die Fahnen geschrieben hat. Ihr homophob motivierter Kreuzzug gegen sexuelle Aufklärung wird von der Regierung unterstützt und fällt in eine Zeit, in der das gesellschaftliche Klima für nicht heteronormative Menschen in Polen immer gefährlicher wird. Mittlerweile haben sich knapp 80 Gemeinden und Landkreise zu sogernannten „LGBT-freien Zonen“ erklärt. 

Wie leben die Betroffenen in einem solchen Klima? „Re:“ begleitet junge Polinnen bei ihrem Kampf für eine progressive Sexualaufklärung und für ein offenes Polen.

 

Do, 15.10., 20:15 – 21 Uhr, tagesschau 24
Rabiat: Mannomann! Moderne Männer, wo seid ihr? (Dokumentation, D 2020)

Der deutsche Mann ist auf der Suche – nach sich selbst. Feminismus, #Metoo und aufbrechende Rollenbilder stellen in Frage, was für die Herren der Schöpfung lange Zeit selbstverständlich war. Die Radio Bremen-Reportage „Rabiat: Mannomann! Moderne Männer, wo seid ihr?“ von David Donschen geht den Fragen nach: Wann ist der Mann ein Mann? Und wie bekommen wir Männer es endlich hin, uns nicht mehr selbst im Weg zu stehen? „Fangt endlich an, euch zu reflektieren!“, fordern nicht nur Demo-Teilnehmerinnen am internationalen Frauentag in Berlin. „Rabiat“-Reporter David Donschen versucht genau das und lädt Christoph May zu sich nach Hause ein. Gemeinsam mit dem Männerforscher geht er sein Bücherregal durch und stellt fest: Nicht einmal 30 Prozent seiner Literatur ist von Frauen geschrieben. Wie kann das sein? Eigentlich dachte David Donschen von sich, nicht alles durch die Männer-Brille zu sehen. Die Arbeit an der Radio-Bremen-Reportage lässt ihn daran zweifeln. „Wir Männer müssen uns endlich öffnen für die Probleme und Perspektiven von Frauen und queeren Menschen“, fordert der Forscher und Aktivist May. Für ihn steht fest: „Toxische Maskulinität schadet unserer Gesellschaft.“

 

Do, 15.10., 20:15 – 21 Uhr, ZDF neo
Letzte Spur Berlin: Vatergefühle (Serie, D 2019)

Kunsthändler Gregor Witte präsentiert die Werke seiner Neuentdeckung Max Beller, eines jungen Obdachlosen. Als er dem Publikum auch den Künstler vorstellen will – ist der verschwunden. Fördert Witte, der keinen Hehl daraus macht, schwul zu sein, wirklich ganz uneigennützig Max' Talent, oder hat er etwas mit dessen Verschwinden zu tun? Oder hat ihn sein Straßenkumpel Bojan Maric aus Neid auf seinen Erfolg aus dem Verkehr gezogen?

 

Fr, 16.10., 6 – 6:30 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam (2618): Geoutet (Serie, D 2020)

Sarah ist verblüfft, als Jenny sich als lesbisch outet. Will die Frau, auf die momentan alle Jungs stehen, ausgerechnet etwas von ihr?

 

Sa, 17.10., 23:50 – 0:20 Uhr, Arte
Streetphilosophy: Sei solidarisch! (Magazin, D 2020)

Solidarität ist gerade in Pandemiezeiten wieder ein großes Thema: „Haltet zusammen, statt euch im Supermarkt das Klopapier aus den Händen zu reißen!“, heißt es. Noah stellt sich die Frage: Was bedeutet Solidarität überhaupt? Und woher weiß ich, mit wem ich solidarisch sein sollte? Im Autokino in Berlin-Schönefeld ist Noah mit dem DJ-Duo Hoe__mies verabredet: Lucia Luciano und Gizem Adiyaman sind bekannt für queere Hip-Hop-Partys und ihren Podcast „Realitäter*innen“. In ihrem Podcast geht es besonders um Communitys, die von der Mehrheitsgesellschaft ausgegrenzt werden. Mit wem fühlen sie sich solidarisch? Geht es dabei um Herkunft, gemeinsame Erfahrungen von Leid und Unterdrückung – oder vielleicht geteilte Werte?

 

So, 18.10., 7 – 7:30 Uhr, SWR
Menschen unter uns: Muslimisch, emanzipiert, frei – Frauen im Aufwind (Dokumentation, D 2018)

Als muslimische Frau in Deutschland selbstbestimmt leben zu können, dafür kämpfen Gökcen Tamer-Uzun, Aysel Özdemir und Sonja Fatma Bläser. Die drei starken Frauen zeigen, dass Islam und Emanzipation kein Widerspruch sind. Sie haben eine klare Haltung und kämpfen gegen Vorurteile in und außerhalb ihrer Community. Die couragierte Deutsch-Kurdin Fatma Bläser gründete vor Jahren den Verein „Hennamond“, eine Beratungsstelle in Köln-Nippes für Frauen und Männer, die Rat und Schutz suchen. Sie betreut auch das Projekt „Helden des Alltags“ und spricht mit jungen Gefängnisinsassen der JVA Wuppertal-Ronsdorf über Themen wie Sexualität, Religionsverständnis und Homophobie.

 

So, 18.10., 11:30 – 12 Uhr, Arte
Kanada – Literatur im Aufbruch (4/4): Wasser (Dokumentationsreihe, CDN 2020)

Kanada – endlos und menschenleer, romantisch verklärt als ungezähmt und unberührt. Der Vierteiler „Kanada – Literatur im Aufbruch” entdeckt das Land aus dem Blickwinkel seiner Literaturschaffenden, die intensiv mit dem Selbstverständnis ihres Landes ringen und damit eines der facettenreichsten und spannendsten Kapitel der Weltliteratur aufgeschlagen haben. Die Urelemente Kanadas weisen ihnen dabei den Weg. „Wald“, „Stein“, „Wasser“ und „Licht“ – diese vier Episoden zeigen tiefe Einsichten in die zeitgenössische kanadische Literatur. In dieser Folge geht es um die Inspirationsquelle „Wasser“. So lebt Catherine Hernandez in Toronto, am Ufer des Ontario-Sees. Ihre Familie kam kurz vor ihrer Geburt von den Philippinen nach Kanada. Sie wohnt in Scarborough, einem einkommensschwachen Stadtteil. „Kanada ist sehr gut darin, sich als eine Nation zu vermarkten, die tolerant, vielfältig, nett und respektvoll ist“, sagt sie, „wir haben aber eine sehr lange Geschichte des Völkermordes an der indigenen Bevölkerung und Rassismus gegen schwarze Menschen.“ Catherine bekämpft Diskriminierung und würdigt in ihren Büchern unterdrückte und queere Communitys. Catherine Hernandez‘ zweiter Roman wird diesen Herbst veröffentlicht. Sie ist Kinderbuch- und Theaterautorin und gefeierte Dramaturgin.

 

So, 18.10., 19:10 – 19:40 Uhr, 3sat
Irland und das Kreuz mit der Kirche (Dokumentation, CH 2019)

Irland galt lange als Bastion der repressiven, erzkatholischen Kirche in Europa. Weil die Kirche jahrzehntelang einen Sonderstatus in der Verfassung innehatte, war ihre Macht groß. Sie diktierte den Diskurs über Sexualität, Diversität oder Moralvorstellungen. Als in den 1990er-Jahren Skandale und Missbräuche aufgedeckt wurden, begannen sich die Iren von der Kirche abzuwenden. In den vergangenen Jahren hat sich die irische Gesellschaft – mindestens nach außen – rasant gewandelt. Irland stimmte als erster Staat weltweit dafür, das Recht auf eine gleichgeschlechtliche Eheschließung in der Verfassung zu verankern, und, als letzter europäischer Staat, für das Recht auf Abtreibung. Haben sich die Iren tatsächlich von der Kirche emanzipiert? Oder wird die Brexit-Diskussion um eine harte oder eine neue Grenze den alten Konflikt entlang konfessioneller Grenzen zwischen den Iren und Nordiren neu entfachen?

 

So, 18.10., 20:15 – 21:40 Uhr, ZDF neo
Ein starkes Team: La Paloma (Serie, D 2009)

Martin Kirchner, Familienvater und liebender Ehemann, wird tot in der Badewanne aufgefunden. Die Todesursache – Stromschlag durch einen im Wasser liegenden Fön. War es ein Unfall, Selbstmord oder Mord? Martin war der Lieblingssohn seiner Mutter, aber sein Bruder Oliver war der fähigere Betriebsleiter. Dass die Mutter diesen wegen seiner Homosexualität verachtete, hat Oliver verbittert. Er hasste seinen Bruder.

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