Kultur
   4 Jahre
Foto: Nathan Dumlao

QueerScreen - 15.06.–21.06.20

Das beste der aktuellen Fernsehwoche - gefiltert durch die schwul-lesbische Brille.

Mo, 15.6., 23:55 – 1:25 Uhr, Arte
Transit Havanna – Transgender als Erbe der Revolution (Dokumentation, D 2015)

Einmal im Jahr kommen zwei Ärzte aus den Niederlanden und Belgien nach Havanna und führen dort auf Initiative von Fidel Castros Nichte kostenlos geschlechtsangleichende Operationen durch. Mariela Castro organisiert dies im Sinne der sozialistischen Revolution. Ihr Motto: „Nein zur Homophobie, ja zum Sozialismus!“ Feinfühlig erzählt, wunderbar fotografiert und als Kinoerlebnis montiert, interessiert sich der Film dafür, wie es Menschen geht, die an Wendepunkten ihres Lebens stehen. So wie Malú, Odette und Juani, die für ein Leben im richtigen Körper kämpfen. Malú ist Aktivistin und Wortführerin in der Transgender-Community und wartet schon seit Jahren auf ihre Chance zur Operation. Odette sagt von sich, sie sei der beste Panzerfahrer Kubas gewesen. Streng religiös lebt sie in ständigem Zwist mit ihrer Mutter und Großmutter und verdingt sich als Ziegenhirtin. Juani sagt, er sei der erste transsexuelle Kubaner, und er erzählt, dass es wegen des Embargos jahrelang kein Testosteron für seine Behandlung gab. Die Dokumentation taucht ein in die kubanische Gesellschaft und zeigt – aus dem speziellen Blickwinkel der LGBT-Community gesehen – fern von Klischees, wie Kuba mehr als 50 Jahre nach der Revolution tickt. Nun kommt auch noch der historische Moment der Öffnung Kubas hinzu.

 

Di, 16.6., 0:15 – 1:10 Uhr, TLC
Mörder 6. Grades: Ein Leben voller Lügen (Serie, USA 2016)

David Madson ist homosexuell, arbeitet in einem Architektenbüro in Minneapolis und führt mit Partner Rob eine glückliche Beziehung. Als David an einem Montag, an dem er eine wichtige Präsentation halten soll, nicht im Office erscheint, machen sich alle Sorgen. Die Hausverwalterin findet ihn schließlich ermordet und in einen Teppich gewickelt in seiner Wohnung. Neben der Wohnungstür liegt ein Beutel mit blutverschmierten Handtüchern, einer Armbanduhr und einem Ring, im Wohnzimmer finden die Ermittler einen Tischlerhammer. Doch die Polizei steht erst am Anfang einer langwierigen Untersuchung, die voller Wendungen und grausamer Überraschungen ist.

 

Mi, 17.6., 2 – 2:45 Uhr, ZDF info
Aufgeklärt – Spektakuläre Kriminalfälle: Falsche Fährten: Der Fall Walter Sedlmayr (Dokumentation, D 2019)

Juli 1990. Ein Mann wird in seiner Wohnung brutal ermordet. Das Opfer: der bayerische Volksschauspieler Walter Sedlmayr. Sein größtes Geheimnis kommt nun ans Licht. Der Vorzeige-Bayer war homosexuell. Damals ein Riesenskandal. Sedlmayr lag gefesselt im Bett – daneben: Kondome, eine Peitsche. Was ist hier geschehen? Wer hat Walter Sedlmayr umgebracht? Zwei Kriminal-Experten rollen den spektakulären Fall noch einmal auf. Die Psychologin Katinka Keckeis arbeitet im Gefängnis mit gefährlichen Straftätern. Der ehemalige Profiler Axel Petermann war fast 30 Jahre lang als Mordermittler tätig. Die beiden folgen den Spuren des Walter Sedlmayr. Walter Sedlmayr, am 6. Januar 1926 in München geboren, war der Inbegriff eines Parade-Bayern. Sein Vater, ein Tabakhändler, war der Typ Bayer, den er später in seinen Rollen immer gespielt hat. Schauspielerisch gelingt Sedlmayr 1971 als Leibkoch von Ludwig II. der Durchbruch. Die Mischung aus Dokumentation und Fiktion macht ihn schlagartig bekannt. Er wird Star zahlreicher Fernsehserien und zum Inbegriff des kleinen Grantlers mit dem großen Herzen. Jeder kennt ihn als Revierleiter der „Polizeiinspektion 1“ oder als „Millionenbauer“ Josef Hartinger. Er wird zum Gesicht einer bekannten Brauerei und zum Highlight auf dem Münchner Nockherberg. Ins Visier der Ermittler gerät zuerst der Privatsekretär Sedlmayrs, der ein falsches Testament präsentiert. Mehr und mehr konzentriert sich der Verdacht dann auf den Ziehsohn des Schauspielers, der bei seinem Gönner in Ungnade gefallen ist. Zwei Jahre nach der Tat wird ihm und seinem Halbbruder der Prozess gemacht. Am 21. Mai 1993 werden sie zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Ihre Täterschaft streiten sie ab. Am 24. Juli 1993 bestätigt der Bundesgerichtshof das Urteil, die Revision wird verworfen, die Wiederaufnahme nicht bestätigt. Seit 2008 sind beide Brüder wieder frei. Ihre Strafe haben sie abgesessen. 2018 wollten sie vor Gericht erreichen, dass ihre Namen aus online archivierten Pressetexten verschwinden. Doch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte spricht ihnen dieses Recht nicht zu. Ihre beiden Namen werden immer untrennbar mit dem Mord an Walter Sedlmayr zusammenhängen.

 

Do, 18.6., 9:55 – 10:45 Uhr, Das Erste
In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte (109): Unter die Haut (Serie, D 2017)

Als Dr. Ruhland und Vivienne Kling den Werbeagenturbesitzer Lars Manrich im Klinikum aufnehmen, ahnen die beiden noch nicht, dass der patente Mann mit dem gepflegten Äußeren ein Geheimnis hat. Doch während der OP kommen die Ärzte seinem Geheimnis auf die Spur und auch Lars‘ Tochter Maja macht eine Entdeckung, die sie zunächst schockiert. Lars ist transsexuell und lebt ein Doppelleben! Wie soll es nun weiter gehen? Der Alltag von Vater und Tochter wird auf eine harte Probe gestellt.

 

Do, 18.6., 23:25 – 1:15 Uhr, WDR
Mother's Day – Liebe ist kein Kinderspiel (Spielfilm, USA 2016)

Der Muttertag ist alles andere als ein Kindergeburtstag. Vor allem, wenn das Leben nicht verläuft, wie man es sich erträumt hat. So geht es fünf tollen Frauen und einem Witwer, denen der Festtag einiges an Schwerbekömmlichem beschert. U. a. kommt die lesbische Gabi (Sarah Chalke) nicht mehr umhin, ihren rassistischen und stockkonservativen Eltern endlich die Wahrheit über ihre Lebensverhältnisse zu sagen.

 

Do, 18.6., 23:35 – 1:15 Uhr, rbb
Siebzehn (Spielfilm, A 2017)

Die letzten Wochen vor den Sommerferien, irgendwo in Niederösterreich. Die 17-Jährige Internatsschülerin Paula ist heimlich in ihre Freundin Charlotte verliebt. Doch die ist mit Michael zusammen. Um sich von ihrem Liebeskummer abzulenken, lässt sich Paula auf ihren Schulfreund Tim ein, der selbst echte Gefühle für sie hat. Paula ahnt dabei nicht, wie oft auch Charlotte in Wahrheit an sie denkt. Und plötzlich kommt auch noch Lilli ins Spiel, die sich danach sehnt, begehrt zu werden, und selbst als wilde Verführerin auftritt. Paula muss sich entscheiden, ob sie ihren eigenen Gefühlen folgt, oder denen der anderen.

Lanzenkirchen, mon amour: Regisseurin Monja Art zeigt das Teenagersein in der Provinz als Achterbahnfahrt der Gefühle und in einer Ansammlung von amourösen Minidramen. „Siebzehn“ wurde 2017 beim Filmfestival Max Ophüls Preis nicht nur als bester Film ausgezeichnet, Hauptdarstellerin Elisabeth Wabitsch gewann auch den Preis als beste Nachwuchsschauspielerin. Mit diesem preisgekrönten Film, den das rbb Fernsehen als deutsche Erstausstrahlung zeigt, eröffnet die diesjährige Filmreihe „rbb QUEER“.

 

Fr, 19.6., 1:50 – 1:58 Uhr, MDR
Trade Queen (Kurzfilm, D 2015)

Herr Jonas und Herr Schmidt erscheinen auf den ersten Blick wie gewöhnliche Vertreter, aber sie haben ihre Geheimnisse. Unter den perfekten Anzügen scheinen Liebe, Courage und andere faszinierende Eigenschaften durch.

 

Sa, 20.6., 7:35 – 8:25 Uhr, Arte
Julie Andrews – Unvergessene Mary Poppins (Dokumentation, F 2019)

Julie Andrews ist vor allem als legendäre Mary Poppins oder als Maria von Trapp in „The Sound of Music – Meine Lieder, meine Träume“ bekannt. Weniger bekannt ist, dass sie in ihrer britischen Heimat bereits als Kind ein Gesangstalent war und ihre ersten Erfolge 1940 – inmitten der Luftschlacht um England – in der Londoner U-Bahn feierte. Von anfänglichem Lampenfieber geplagt und mit einem Stimmumfang von über vier Oktaven gesegnet, steigt Andrews zum Liebling der britischen Music Halls auf. Dann geht es nach Amerika, wo sie nach ihrem Broadway-Erfolg mit „My Fair Lady“ zum Musical-Star in Hollywood avancierte. Für ihre erste Filmrolle der Mary Poppins erhält sie einen Golden Globe und einen Oscar. Nach einer Zeit der beruflichen und privaten Rückschläge feierte sie mit dem Film „Victor/Victoria“ unter der Regie ihres Ehemanns Blake Edwards ein strahlendes Comeback – in einer Rolle, die sie zur Queer-Ikone machte. Die Schauspielerin, die Generationen beglückte, ließ sich nie unterkriegen, auch nicht vom Verlust ihrer Sopranstimme nach einer Operation, der sie sich 1997 wegen ihrer intensiven Bühnentätigkeit unterziehen musste. Ihre scheinbar unerschöpfliche Energie setzt sie in politisches Engagement um und setzt sich für Frauen in der dritten Welt ein. Mit über 80 Jahren begeistert sie ihr Publikum auch heute noch in Fernsehsendungen und als Synchronstimme von Zeichentrickfiguren: eine außergewöhnlich vielseitige und langlebige Karriere. Dieser ereignisreiche Film blickt mit viel Fantasie und Humor auf das Leben von Julie Andrews und entfaltet eine subtile Poesie zwischen Musik, Tanz und dem unverwechselbaren Lachen der Schauspielerin.

 

So, 21.6., 18:15 – 20:15 Uhr, TLC
Mein Leben mit 300 kg – Das Wiedersehen: Laura und Chag (Serie, USA 2012)

Mit 270 Kilo war Laura so dick, dass sie sich kaum bewegen und nicht mehr selbst versorgen konnte. Doch der Gedanke, von der Hilfe anderer abhängig zu sein, war grauenvoll für die Texanerin. Nach ihrem Magenbypass verlor Laura fast 140 Kilo und war fit wie nie zuvor. Doch dann gab es einen herben Rückschlag: Während ihrer ersten Hautentfernungs-OP wäre Laura fast gestorben und hat nun panische Angst vor weiteren Operationen. Auch Chay hat zwei Jahre nach ihrem Magenbypass mit Problemen zu kämpfen. Die 23-jährige Transgender-Frau hat nun zwar alle OPs zur Geschlechtsumwandlung hinter sich, doch das Leben in ihrer Kleinstadt ist nicht leichter geworden.

 

So, 21.6., 20:15 – 21 Uhr, 3sat
Das große Kleinkunstfestival 2019 – Ehrenpreis (Show/Gala, D 2019)

„Das große Kleinkunstfestival“ ist eine der wichtigsten Preisverleihungen für Kabarett und Comedy. Der großartige Hape Kerkeling bekam 2019 den Ehrenpreis überreicht. Seit über drei Jahrzehnten ist Kerkeling nicht mehr aus der Fernseh- und Komik-Landschaft wegzudenken.

 

So, 21.6., 21:45 – 23:15 Uhr, 3sat
Liebling, lass uns scheiden (Spielfilm, CH 2006)

Oliver fällt aus allen Wolken, als seine Frau Franziska die Scheidung will, obwohl er sich all die Jahre aufopfernd um Haushalt und Kinder gekümmert hat, damit sie Karriere machen konnte. Doch sie liebt ihn nicht mehr. Denn aus dem kreativen Draufgänger von früher ist ein depressiver Hausmann geworden. Als Oliver realisiert, dass Franziska von ihrem Chef Maik umworben wird, rappelt er sich zum Kampf um seine große Liebe auf. Oliver, der seinen Traum, als Kunstmaler erfolgreich zu sein, für Franziskas Karriere geopfert hat, ist völlig am Ende und sucht Rat bei seinem homosexuellen Freund Willy. Doch dieser hat selbst Probleme. Zum einen will er die Urne mit der Asche seiner toten Mutter loswerden, ohne dafür zu bezahlen, und zum anderen sehnt er sich nach einer festen Beziehung.

 

So, 21.6., 23:15 – 23:45 Uhr, ZDF neo
Lukas: Gewonnen, Gewonnen (Comedyserie, D 1996)

Lisa hat heimlich bei einem Erotik-Versandhaus 200 Kondome geordert – angeblich für den Kunstunterricht. Lukas ist schon reichlich überrascht, als die Kondome eintreffen. Doch noch überraschter ist die gesamte Familie, als sich herausstellt, dass Lisa mit ihrer Bestellung automatisch an einem Preisausschreiben teilgenommen hat und die Hauptgewinnerin ist: Sie ist die stolze Besitzerin eines nagelneuen Sportwagens. Doch die Freude legt sich schnell, denn im Kleingedruckten werden Minderjährige von der Verlosung ausgeschlossen. Was tun? Lukas will den Wagen unbedingt, und er will alles dafür tun. Und so tut er dann auch alles dafür.

 

So, 21.6., 23:45 – 0:15 Uhr, ZDF neo
Lukas: Schwestern (Comedyserie, D 1996)

Ludwig hat eine Sinnkrise, weil sein Schachklub über Ostern geschlossen hat. Weil Lukas Mitleid mit seinem gelangweilten Vater hat, macht er ihm einen Vorschlag. Er solle doch mal in die Freizeitangebote der Tageszeitung schauen, eine Idee, der Ludwig fortan jede freie Minute widmet. Coco hingegen erwartet Besuch von ihrer Schwester Chrissie, mit der sie seit über zehn Jahren verfeindet ist. Lukas tröstet sie und bietet ihr an, im Kreise der Familie Lenz den Osterkaffee hinter sich zu bringen. Gesagt, getan, und wider Erwarten entpuppt sich Chrissie als reizende Person. Findet jedenfalls Lukas.

 

So, 21.6., 0:15 – 0:45 Uhr, ZDF neo
Lukas: Claire (Comedyserie, D 1996)

Coco und Lisa machen sich auf den Weg ins Disneyland nach Paris. Lukas und Ludwig bleiben allein zu Hause. Natürlich haben sie den beiden Damen versprochen, nicht zu streiten. Natürlich streiten sie, noch ehe sich die Haustür geschlossen hat. Mitten in die schönste Schreierei platzt Claire, die, wie sich herausstellt, eine ganz alte Flamme von Ludwig ist. Ludwigs Gefühle entflammen neu, doch Claire hat ein Geheimnis.

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