Kultur
   5 Jahre
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QueerScreen 22.07.–28.07.19

Das beste der aktuellen Fernsehwoche - gefiltert durch die schwul-lesbische Brille. 

Mo, 22.7., 6:30 – 7 Uhr, 3sat
Mein Montevideo (Dokumentation, D 2016)

In der Reportage-Reihe porträtieren Korrespondenten ihre Stadt auf etwas andere Art, als man sie aus den Nachrichten kennt. Heute: Montevideo. Montevideo gilt als Stadt mit der besten Lebensqualität Südamerikas. Julieta Rudich hat dort ihre Kindheit verbracht und lädt zu einem Besuch ihrer Geburtsstadt ein. Als einziges Land der Welt hat Uruguay nicht nur den Konsum, sondern auch die Produktion von Marihuana legalisiert. Auch bei Themen wie Homosexualität und Schwangerschaftsabbruch zeigen sich die Uruguayer offener als andere Lateinamerikaner.

 

Mo, 22.7., 9:15 – 9:45 Uhr, 3sat
Mein Montevideo (Dokumentation, D 2016)

In der Reportage-Reihe porträtieren Korrespondenten ihre Stadt auf etwas andere Art, als man sie aus den Nachrichten kennt. Heute: Montevideo. Montevideo gilt als Stadt mit der besten Lebensqualität Südamerikas. Julieta Rudich hat dort ihre Kindheit verbracht und lädt zu einem Besuch ihrer Geburtsstadt ein. Als einziges Land der Welt hat Uruguay nicht nur den Konsum, sondern auch die Produktion von Marihuana legalisiert. Auch bei Themen wie Homosexualität und Schwangerschaftsabbruch zeigen sich die Uruguayer offener als andere Lateinamerikaner.

 

Di, 23.7., 20:15 – 21:05 Uhr, Arte
Lustvolle Befreiung (1/2): Befriedigung und Spaß (Dokumentation, F 2017)

Im Jahr 1948 erschien in den USA der erste Teil des Kinsey-Reports, eine Untersuchung des US-amerikanischen Zoologen und Sexualforschers Alfred Kinsey über das Sexualverhalten amerikanischer Männer. Kinseys Forschungsergebnisse sorgten für großes Aufsehen in der Öffentlichkeit. Zu seinen Schlussfolgerungen zählten unter anderem, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung bisexuell sei. Die Generation der Babyboomer trieb die Liberalisierung der Sittlichkeit und der Sprache ebenso voran wie die Lockerung äußerlicher Konventionen: In den Jahren 1948 bis 1968 wurden Bikinis und Miniröcke populär, und Männer ließen ihre Haare wachsen. Die heranwachsende Generation drängte nach Befreiung, Aufbruch und Selbstbestimmung. Die Entwicklung der Antibabypille half das „Recht auf Lustbefriedigung“ durchzusetzen, das zu einem tiefgreifenden Wandel der gesellschaftlichen Werte und Normen führte. „Lustvolle Befreiung – Befriedigung und Spaß“ zeichnet den Verlauf der ersten sexuellen Revolution nach: Von 1948 bis 1968 gab es unterschiedlichste Bewegungen, welche die herrschende Sexualmoral als Herrschafts- und Unterdrückungsinstrument eines autoritären Systems bekämpften.

 

Di, 23.7., 21:05 – 22:05 Uhr, Arte
Lustvolle Befreiung (2/2): Liebe und Moral (Dokumentation, F 2017)

In Berlin durchbricht die Kommune 1 die Strukturen der Kleinfamilie und propagiert die freie Liebe – sie wird weltweit Vorbild für ein neues Lebensmodell. Der Soziologe, Psychologe und Sexualforscher Wilhelm Reich verbindet in seinem Werk „Die Sexualität im Kulturkampf“ die sexuelle Revolution mit marxistischen Theorien und kritisiert darin die verlogene Sexualmoral seiner Zeit. Nach Reich bringt eine Befreiung der Sexualität auch eine friedliche Veränderung der Gesellschaft mit sich. Ab Ende der 60er-Jahre schlug sich die sexuelle Revolution in konkreten gesellschaftlichen und rechtlichen Veränderungen nieder. Neue Gesetze sollen für mehr Gleichheit und weniger Diskriminierung sorgen. Sexualkunde wurde im Unterricht eingeführt, die Öffentlichkeit sexualisiert sich zunehmend durch die Verbreitung der Pornografie. Dabei kam es zu Synergien zwischen den verschiedenen Akteuren der sexuellen Revolution: Die feministischen Forderungen nach Aufhebung des Abtreibungsverbots und die ersten Kämpfe für die Entkriminalisierung der Homosexualität beschleunigten den Prozess der Emanzipation. Ab den 80er-Jahren rückte das neue neoliberale Gesellschaftsmodell in den Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzungen, und die sexuelle Revolution war ein echter Indikator dieser gesellschaftspolitischen Entwicklung. Die politische Debatte zwischen der Linken und der Rechten, zwischen Kapitalisten und Antikapitalisten wird nun zwischen liberalen und ultrakonservativen Kräften geführt. Der Kampf um die sexuelle Befreiung scheint auch im 21. Jahrhundert noch nicht zu Ende zu sein. Auch wenn sich traditionelle Geschlechterzuschreibungen immer mehr auflösen, noch immer müssen Homosexuelle, Transsexuelle oder auch Sexarbeiterinnen weltweit um ihre Rechte kämpfen.

 

Di, 23.7., 22 – 23:30 Uhr, rbb
Echt witzig! – Weintrinker, Kleingärtner und rüstige Rentner (Comedy, D 2019)

U. a. sorgen Maren Kroymann und Kurt Krömer für gute Laune.

 

Di, 23.7., 23:25 – 0:55 Uhr, NDR
Tatort: Blaues Blut (Krimireihe, D 2000)

Der Mord an einer jungen Fernsehjournalistin gibt Stoever und Brockmöller ein Rätsel auf. Musste sie sterben, weil sie ein hochprofitables Show-Konzept der Konkurrenz verkaufen wollte? Unter Verdacht gerät schnell der Ehemann der Toten, der zugleich auch Teilhaber der gemeinsamen Firma ist. Der skrupellose Produzent scheint ein Mann zu sein, der bereit ist, über Leichen zu gehen. Eine andere Spur führt Stoever und Brockmöller in die allerhöchsten gesellschaftlichen Kreise – den Adel. Dort treffen sie auf Bechtel, gespielt von Rudolph Moshammer. Inge Meysel war auch mit von der Partie.

 

Mi, 24.7., 23:30 – 0:15 Uhr, SWR
Vorstadtweiber (5/10): Lügen (Serie, A 2015)

Seit Maria von dem schwulen Verhältnis ihres Mannes weiß, sieht sie ihn plötzlich in ganz neuem Licht. Außerdem beschließt sie, endlich auch etwas für ihre eigene Libido zu tun. Bertram gibt Georg zu verstehen, dass er von seinem Techtelmechtel mit dem Politiker Schnitzler weiß.

 

Mi, 24.7., 0:20 – 0:48 Uhr, MDR
Kroymann (Comedy, D 2019)

Die Angst vor dem Fremden, Fragen an die Kirche, das gute Gewissen beim Umweltschutz – all das betrachtet die Schauspielerin und Satirikerin aus ungewöhnlichen Blickwinkeln. Das garantiert hintergründige Pointen, mit denen die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht rechnen, zum Beispiel wenn es um Nachwuchskräfte in der Kirche oder um die Meldung eines Autodiebstahls geht, beim dem das Thema sexuelle Diskriminierung eine Rolle spielt. Auch wer seinen komfortablen Lebensstil und sein grünes Gewissen unter einen Hut bringen will, findet in dieser Folge die Lösung.

 

Mi, 24.7., 4:05 – 5 Uhr, Arte
Alte Schachteln: Dreifaches Coming-out (Serie, F 2018)

Ein Mann um die 50, ein leicht antiquierter Beamter, kommt von der Arbeit. Der Tag war echt hart. Alle sind zu Hause, seine Frau, seine Tochter und sein Sohn, beide Teenies. Und ausgerechnet an diesem Tag gestehen ihm alle drei, inklusive seiner Frau, dass sie gleichgeschlechtliche Partner lieben ...

 

Do, 25.7., 10 – 11:30 Uhr, ZDF info
Starbucks ungefiltert (Dokumentation, F 2017)

28.000 Cafés in 75 Ländern: Die international tätige Starbucks Coffee Company wurde zu einem Symbol der Globalisierung. Die Marke ist in unserem Alltag präsent wie kaum eine andere. Gilles Bovon und Luc Hermann haben genauer untersucht, welche Strategien hinter dem Erfolg von Starbucks stehen. Starbucks wirbt mit verantwortungsvollem Anbau und Einkauf, mit Vielfalt und Gleichberechtigung – Starbucks will seinen Kunden qualitativ hochwertigen Kaffee anbieten und dabei helfen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Doch wie sieht es hinter der Fassade des guten Images aus? So engagiert sich der Konzern aus Seattle für die Gesundheit und Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Zum Repertoire der Marke gehören auch symbolische Gesten wie die Unterstützung von gleichgeschlechtlichen Ehen, die Aufforderung zur Wahlbeteiligung, die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und Kriegsveteranen sowie das Versprechen, 10.000 Flüchtlinge einzustellen.

 

Do, 25.7., 23:30 – 0:55 Uhr, rbb
Von Mädchen und Pferden (Spielfilm, D 2014)

Die 16 -jährige Alex, ein auffälliges Mädchen aus Berlin, kommt nach Klauen und Drogen-Konsum und ein bisschen Dealen an die Küste zur „Therapie“ – mit Pferden. Sie soll in den großen Ferien auf dem Hof von Nina ordentlich mit anpacken, im Umgang mit den Tieren Verantwortung lernen und sich beim Reiten und Ausmisten körperlich verausgaben, damit ihr die „Flausen aus dem Kopf gehen“. Alex ist zunächst wenig begeistert – Rauchverbot, kaum Handyempfang, vor sieben aufstehen und viel Arbeit. Aber eben auch: Pferde, ein freier Blick auf Horizont und Meer – und die charismatische Reitlehrerin Nina, die offen lesbisch lebt. Gerade hat Alex eine erste Annäherung an Nina gewagt, als Kathy, ein Feriengast aus reicher Familie, mit ihrem eigenen Pferd auf dem Hof ankommt. Aus anfänglicher Eifersucht entwickelt sich zwischen den Mädchen eine Freundschaft, die bald über die gemeinsame Liebe zu den Tieren hinausgeht.

Der Film erzählt eine Geschichte vom Wert der Freundschaft und der ersten Liebe. Und: „Von Mädchen und Pferden“ wartet auf mit wunderbaren Aufnahmen der norddeutschen Landschaft.

 

Do, 25.7., 0 – 0:45 Uhr, ZDF info
Amerikas neue Nazis – Täter und Strategen (Dokumentation, USA 2018)

Gruppierungen weißer Nationalisten in den USA haben nach den Demos in Charlottesville im Juli 2017 an Stärke gewonnen: Sie unterwandern das US-Militär und planen terroristische Anschläge. Die extremste Organisation der rechten Szene in den USA nennt sich „Atomwaffen Division“. Diese Gruppe hängt der Nazi-Ideologie an und predigt Hass auf Minderheiten, Schwule und Juden. Sie ruft zu Gewalttaten von Einzelkämpfern auf – solche wie bei dem Attentat in Pittsburgh. Die Ideologie der „Atomwaffen Division“ basiert einem Insider zufolge auf Schriften des Neonazis James Mason. Der hat in den 1980er-Jahren einen Rundbrief mit dem Titel „Siege“, also „Belagerung“, veröffentlicht. Mason gilt als letzter in einer langen Reihe von Nazi-Anführern, die ihre Rolle vom Gründer der amerikanischen Nazi-Partei, George Lincoln Rockwell, übernommen haben. Der hatte sich an Adolf Hitler orientiert.

 

Fr, 26.7., 0:40 – 1:30 Uhr, ZDF
Starsky & Hutch: Niemand wusste es (Serie, USA 1977)

John Blaine wird tot in einem Hotel aufgefunden. Offenbar handelt es sich um Mord. Starsky und Hutch wollen unbedingt herausfinden, wer ihren Kollegen und Freund auf dem Gewissen hat. Schließlich finden die beiden heraus, dass Lieutenant Blaine homosexuell war und möglicherweise Feinde hatte. Während ihrer Ermittlungen entdecken sie eine Spur, die zu einem korrupten Polizisten namens Corday führt. Könnte er der Mörder sein?

 

Fr, 26.7., 2:20 – 4:05 Uhr, ZDF neo
Silent Witness: Der Gnadenschuss (1 + 2) (Serie, GB 2014)

David Bennetto hat fünf Jahre und vier Monate im Gefängnis verbracht. Er war wegen Mordes an zwei schwulen Männern verurteilt worden. Doch nun ist sein Fall wieder neu aufgerollt worden. Dank Nikkis Unterstützung gelingt es Bennettos Anwalt, Greg Walker, die Entlassung seines Mandanten zu erwirken. Das ist besonders für DI Klein ein schwerer Schlag. Sie hat ihn damals hinter Gitter gebracht und ist immer noch fest von der Schuld Bennettos überzeugt. Kaum ist Bennetto frei, wird eine neue Leiche aufgefunden, an nahezu derselben Stelle wie die beiden zuvor. Sofort fällt der Verdacht auf Bennetto. Zu allem Überfluss reiht sich auch noch ein belastender Beweis an den anderen. Zu nahtlos, findet Nikki und hält weiter zu Bennetto. Werden hier Beweise gefälscht? Wer kennt Bennetto so gut, dass er ihn so in die Falle locken kann? Und was ist das wahre Motiv für die Morde?

 

Sa, 27.7., 12:05 – 12:15 Uhr, ZDF
Menschen – das Magazin: Pride Parade – Party und Protest (Magazin, D 2019)

Wenn die Pride Parade tanzend durch die Straßen von Berlin zieht, wird es laut und voller Glitzer. Der bunte Festzug besteht aus Menschen mit und ohne Behinderung und homosexuellen Aktivisten. Jedes Jahr ruft ein Bündnis aus Behinderten-politischen, Psychiatrie-kritischen Aktivisten Ende Juni dazu auf, gemeinsam gesellschaftliche Werte zu hinterfragen. „Menschen – das Magazin“ begleitet mit Sandra Olbrich die diesjährige Parade. Die ZDF-Moderatorin lernt Menschen wie den 61-jährigen Lutz kennen, der als schwuler Mann mit Behinderung doppelte Diskriminierung erlebt hat. Heute lebt er mit seinem Partner in einem Berliner Mehrgenerationenhaus in einer Pflege-Wohngemeinschaft für Schwule und Lesben.

 

Sa, 27.7., 1:05 – 3:35 Uhr, rbb
Christopher Street Day 2019 (CSD/Reportage, D 2019)

„Stonewall 50 – Jeder Aufstand beginnt mit deiner Stimme“. Unter diesem Motto feiert die LSBTTIQ-Community in diesem Jahr ein wichtiges Jubiläum: Rund um die Bar „Stonewall Inn“ in Greenwich Village in New York hatten sich 1969 zum ersten Mal Schwule und Lesben gegen regelmäßige Polizeirazzien zur Wehr gesetzt. In den Tagen danach kam es immer wieder zu Demonstrationen und Straßenschlachten mit der Polizei – auch und vor allem in der Christopher Street. 10 Jahre später – 1979 – fand in Berlin die erste Christopher Street Day-Demonstration statt. Das rbb Fernsehen wiederholt den Livestream von der CSD-Demo in Berlin. Knut Elstermann präsentiert die unterschiedlichsten Teilnehmergruppen zu Fuß und auf den Party-Trucks, die die Demonstration der LSBTTIQ-Community zu einem bunten Event für die ganze Stadt machen. Interviewgäste berichten über aktuelle Themen und Entwicklungen in der queeren Szene und blicken auf 50 Jahre Schwulen- und Lesbenbewegung in Berlin zurück.

 

So, 28.7., 19:30 – 20 Uhr, tagesschau24
Ich bin Sophia!Leben als Transgender‑Kind (Dokumentation, D 2018)

Sophia ist gerade zehn Jahre alt geworden. Sie sieht aus wie ein Mädchen und fühlt sich als Mädchen. Geboren wurde Sophia aber als Junge. Mit gerade mal vier Jahren beschloss sie, kein Junge mehr zu sein. Sie will nur noch Röcke und Kleider tragen und lässt sich die Haare lang wachsen. Am Anfang dachten ihre Eltern, es sei vielleicht nur eine Phase. Doch Sophia ist sich sicher: „Ich bin als Junge auf die Welt gekommen, aber ich war immer schon ein Mädchen. Schon seit ich ganz klein bin!“. Sie reagiert aggressiv, wenn sie mit ihrem alten Namen angesprochen wird. In der Klinik für Kinderpsychiatrie am Universitätsklinikum Münster bekommen die Eltern die offizielle Diagnose für Sophias Verhalten: Sophia ist ein Transgender-Kind. Beratungsstellen in Deutschland beobachten seit Anfang 2000 einen starken Anstieg von Kindern und Jugendlichen, die den Konflikt, im „falschen Körper“ zu sein, erleben. Familien sind mit dieser Situation häufig überfordert. Ein neuer Name, andere Klamotten – das ist meist nur der Anfang. Denn schon früh müssen Entscheidungen getroffen werden, die ein ganzes Leben bestimmen können. Nur das Beste für sein Kind zu wollen, ist plötzlich alles andere als einfach. Vor einem Jahr haben wir bei Menschen hautnah zum ersten Mal über Sophia berichtet. Jetzt steht sie kurz vor der Pubertät und sagt: „Ich wünsche mir, dass ich ganz ein Mädchen bin, dass ich keinen Bart kriege und nicht so eine Stimme bekomme wie ein Mann!“ Schon jetzt fragt sie nach einer „Zaubermedizin“. Sophias Eltern unterstützen sie und wollen verhindern, dass sie die Pubertät eines Jungen erleben muss. „Sie hat panische Angst, sich wie ein Junge zu entwickeln, weil sie sich als Mädchen fühlt. Das Wort Pubertät benutzt sie gar nicht so, aber sie sagt, sie möchte nicht, dass der Körper sich so entwickelt wie bei Papa“, sagt Sophias Mutter. Helfen könnten dabei sogenannte Pubertätsblocker. Sie unterdrücken die Produktion von Sexualhormonen und damit das Einsetzen der Pubertät. Sophia gehört zur ersten Generation von transidenten Menschen, die bereits als Kind ihr Geschlecht ändern dürfen. So sind sie nicht mehr dazu gezwungen, im für sie als „falsch“ empfundenen Körper aufzuwachsen. Aber können sich die Kinder sicher sein, dass sie dauerhaft im anderen, im gefühlten Geschlecht leben wollen? Können sie wirklich schon eine dauerhafte Aussage über ihre Geschlechtsidentität treffen?

 

So, 28.7., 23:30 – 1:10 Uhr, rbb
Mein wunderbares West-Berlin (Dokumentation, D 2019)

Das Werbebild Berlins zehrt allzu gerne von einem subkulturellen Lebensgefühl, dessen Ursprung in den nur scheinbar grauen Mauerjahren West-Berlins liegt. Großen Anteil daran hat die queere Szene West-Berlins, aus der nicht nur eine energiegeladene Partykultur, eine sexuelle Vielfalt, Clubs wie das Metropol oder der CSD entstand. Auch Organisationen wie das Schwule Museum, die AIDS-Hilfen, der Teddy-Award oder Zeitschriften wie die Siegessäule haben ihre Wurzeln vor 1989. Dabei hatten die Schwulen in West-Berlin bis Ende der 60er-Jahre massiv unter § 175 zu leiden. Es gab Verurteilungen und Razzien in Bars, doch das schwule Leben ließ sich nicht unterdrücken. West-Berlin wurde zur schwulen Metropole. Für Viele schien Ende der Siebziger die Zeit der größten sexuellen und politischen Freiheiten und einer gesellschaftlichen Durchmischung, egal ob homo-, trans- oder heterosexuell. Und dann kam AIDS, die Krankheit traf Berlin wie keine andere Stadt in Deutschland. „Mein wunderbares West-Berlin“ beschreibt das Leben von Schwulen im Westteil der Stadt, von Kriegsende bis zum Mauerfall – mit vielen aktuellen politischen Bezügen. Politische Aktivisten, Partygänger, Lebenskünstler, Clubbetreiber, Musiker, ein Modemacher, ein DJ und ein Visagist zeichnen mit ihren Lebensgeschichten und Erlebnissen ein lebendiges Bild der damaligen Szene. Zusammen mit zum Teil noch nie veröffentlichtem Archivmaterial entsteht eine spannende und unterhaltsame Zeitreise durch ein unbekanntes West-Berlin. Der Filmemacher Jochen Hick erkundet die queere Lebenssituation im damaligen Westteil der Stadt und erzählt von schwulem Selbstbewusstsein, Männerkommunen, dem Tuntenhaus, Klappensex, Ost-West-Beziehungen, Lederbars, Drag-Aktionen in der U-Bahn. Es geht um wilde Jahre in West-Berlin, um Umbruch, sich Ausprobieren, Grenzen überschreiten, neue Lebensentwürfe und sexuelles Neuland, um neue Lebensformen und neues Miteinander.

 

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