Kultur
   3 Jahre
Foto: Xenia Radchenko

QueerScreen - 28.06.–04.07.21

Das beste der aktuellen Fernsehwoche - gefiltert durch die schwul-lesbische Brille.

Mo, 28.6., 12 – 12:45 Uhr, ZDF info
Cities of Crime: Bandenkriege in Chicago (Dokumentation, F 2017)

Straßengangs terrorisieren einige Wohnviertel Chicagos. Die Polizei ist oft machtlos und muss mit ansehen, wie Halbwüchsige das Leben von Altersgenossen auslöschen. Die Polizei ist oft machtlos, denn rund 13 000 Polizeibeamte stehen geschätzten 100 000 Bandenmitgliedern gegenüber. Doch in Chicago gibt es auch Viertel, die einen Wandel geschafft haben: beispielsweise „Boystown“ im Norden der Stadt. Hier leben mittlerweile vor allem schwule Männer friedlich zusammen. Ein großer Kontrast zu den kriegsähnlichen Zuständen, die ein paar Kilometer südlich herrschen. Die Doku taucht ein in die Welt der Bandenkriege und zeigt die zwei Gesichter der gewalttätigsten US-Stadt. 

 

Mo, 28.6., 0:55 – 2:20 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Die Schlacht (Kriminalfilm, D 2003)

Johanna Herz hatte sich ein romantisches Wochenende vorgestellt, aber was erwartet sie?! Eine Schlacht. Genauer gesagt die Schlacht von Großbeeren 1813. Hier wurde Napoleon zum ersten Mal geschlagen, die siegreichen Preußen feiern dieses historische Ereignis noch heute, indem sie Leben und Sterben der Soldaten nachstellen. Johanna ist genervt – ihr Freund Robert Beck begeistert, ist der Historiker doch einer Sensation auf der Spur: Napoleon soll den Kampf benutzt haben, um den Geliebten seiner Geliebten aus dem Weg zu räumen. Gefunden hat diese unglaubliche Geschichte Amelie Wieland, die als Bibliothekarin im Ort arbeitet. Johanna Herz ist davon wenig beeindruckt: ein Mord, der fast 200 Jahre zurückliegt, in Auftrag gegeben von einem Mann, der in ihren Augen ein Massenmörder ist. Als sie am Abend am Feuer sitzt und Suppe aus einem Blechnapf löffeln muss, will sie abreisen. Da passiert ein Mord ... Mit Ulrike Folkerts in der Rolle der Irene Porst.

 

Di, 29.6., 5:30 – 5:45 Uhr, SWR
Planet Schule: Entscheide Dich! – Cybermobbing: Ignorieren oder anzeigen? (Serie, D 2020)

Marcel ist unglücklich. Nachdem er sich im Internet als schwul geoutet hat, wurde die Schule für ihn zur Hölle. Und nicht nur auf dem Pausenhof wurde er angefeindet. Vor allem im Internet wurde er fast täglich attackiert. Zwei Schüler aus der Parallelklasse gründeten in einem sozialen Netzwerk eine sogenannte Hassgruppe: Marcel wurde hier mit dem Tode bedroht. Marcels Mutter hat ihren Sohn damals dazu gebracht, bei der Polizei Anzeige gegen die Mobber zu erstatten. Und tatsächlich wurden seine Peiniger auch verurteilt. Doch die Mobbing-Erfahrung beschäftigt Marcel bis heute. Und er hat Angst, noch einmal Opfer von Cybermobbing zu werden. Würde er die Täter dann erneut anzeigen? Oder ist es vielleicht besser, Mobbing im Netz einfach zu ignorieren? Marcel möchte hierauf eine Antwort finden.

 

Di, 29.6., 22 -22:50 Uhr, BR
Der Schwammerlkönig: I am the Champignon (Familienserie, D 1987)

„Dädy“ Schwaigers (Walter Sedlmayr) Schwammerlzucht läuft mit Fritz als Chef besser denn je. Er steigt ins Importgeschäft ein und gerät an den Champignonverkäufer Bernardini, dessen Tochter Loretta ist ebenso geschäftstüchtig wie Fritz.

 

Mi, 30.6., 12:30 – 13:58 Uhr, MDR
Männer sind wie Schokolade (Spielfilm, D 1998)

Linda, 32 Jahre alt und Artdirektorin bei der Werbeagentur König & König, ist Single. Sie verfolgt das Liebesleben glücklicher Paare lieber am Fernseher, zusammen mit ihrem schwulen Kollegen Donald, mit viel bissigen Kommentaren und einer dicken Portion Schokoladeneis.

 

Mi, 30.6., 22 – 23:25 Uhr, SWR
Tatort: Im Abseits (Fernsehfilm, D 2011)

Fadime Gülüc ist eine überaus talentierte Fußballerin. Mit dem FC Eppheim ist sie bis in die erste Liga aufgestiegen und sie spielt sogar in der Frauennationalmannschaft. Dazu ist sie eine attraktive Frau, die Manager Klaus Meingast zum Aushängeschild des Vereins machen will. Doch dann wird Fadime ermordet. Nach einem Fotoshooting mit dem Fotografen Martin Jansen wird sie erschlagen in der Mannschaftsdusche gefunden. Fadime kannte vermutlich den Täter, davon können die „Tatort“-Kommissare Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Mario Kopper nach Dr. Römers Untersuchungen ausgehen. Sie fragen sich deshalb, wie die Familie der in Deutschland geborenen Türkin zu ihrer Fußballkarriere stand. Der von Trauer gebeugte Batur Gülüc, Fadimes Vater, gibt zu, dass die Begeisterung seiner Tochter für den Fußball nicht seinen Vorstellungen für ihren Lebensweg entsprach.

 

Mi, 30.6., 23:35 – 0:05 Uhr, tagesschau24
Kroymann – Sketch-Comedy mit Maren Kroymann (Comedy, D 2019)

„Vom Gucken ist noch niemand gestorben“ – mit diesem Satz nimmt „Kroymann“ in dieser Folge die Gaffer an Unfallorten aufs Korn. Was wäre eigentlich, wenn man das Gaffen und Knipsen mit dem Smartphone einfach professionalisiert? Touren anbietet? Aus Gaffern werden dann „OTBs“, sprich „organisiert teilnehmende Beobachter“.

Als besonderes Highlight schlüpft Maren Kroymann noch einmal in ihre Paraderolle als französische Präsidentengattin Brigitte Macron. Zusammen mit Maximilian Bretschneider in der Rolle von Emmanuel Macron gibt es ein standesgemäßes Wiedersehen für das bei Kroymann-Fans beliebten Ehepaar Macron.

Einzigartig in dieser Folge ist die Besetzung der Gastrollen, die „Kroymann“ wieder eine einmalige Note geben: Anna Stieblich, Max Bretschneider, Anna von Haebler und Oliver Nägele sind diesmal mit von der Partie. 

Und Maren Kroymann bildet mit Annette Frier wieder ein grandioses Gespann. Ihr Thema ist dabei besonders delikat. „Die Menschen bereiten sich ja zum Beispiel auch ausführlich auf Geburten vor. Wieso also nicht auch auf den Tod?" Das gilt für Maren genauso wie eines ihrer obersten Gebote: keine Lust auf Wiedergeburt. Denn: „Haben Sie in letzter Zeit mal Zeitung gelesen?“

 

Do, 1.7., 23:15 – 0:45 Uhr, rbb
Bonnie & Bonnie (Fernsehfilm, D 2020)

Die in Hamburg-Wilhelmsburg aufgewachsene Albanerin Yara führt eine heimliche Liebesbeziehung mit der älteren, unerschrockenen Kiki. Ausgerechnet Kiki, für die sich auch Yaras unberechenbarer Bruder Bekim interessiert. Was zwischen den beiden Mädchen mit Knistern und einer Wunde an Yaras Hals beginnt, wird schnell zu mehr. Doch niemand darf von der unmöglichen Liebe wissen. Auch nicht Yaras Wilhelmsburger Clique. Um trotzdem zusammen sein zu können, werden Kiki und Yara zu Bonnie & Bonnie. Während Yara eine ganz neue, bislang ungekannte Freiheit entdeckt, erlebt Kiki das erste Mal das Gefühl der Zugehörigkeit. Doch irgendwann reichen ihnen die Treffen an romantischen, aber versteckten Orten und die immer knappe Zeit zusammen nicht mehr, und sie werden leichtsinnig.

 

Fr, 2.7., 10 – 10:45 Uhr, ZDF info
Liebe und Sex im Maghreb – Zwischen Tabu und Tradition (Dokumentation, F 2019)

In Nordafrika sind Paarbeziehungen ohne Trauschein verboten. Öffentlich gezeigte Zuneigung oder gar homosexuelle Beziehungen sind tabu und werden mit Freiheitsentzug bestraft. Frauen müssen jungfräulich in die Ehe gehen. Uneheliche Kinder, selbst als Folge von Vergewaltigung, sowie Schwangerschaftsverhütung gelten als Schande und führen häufig dazu, dass Frauen von ihren Familien verstoßen werden. Doch langsam brechen die harten Strukturen auf. In Tunesien reicht schon ein Kuss in der Öffentlichkeit für eine sechsmonatige Strafe. Ausgelebte Homosexualität wird dort sogar mit drei Jahren Haft bestraft. Unter dem Konflikt zwischen Tradition und Moderne leiden im Maghreb vor allem Frauen, Kinder und Homosexuelle. Der Film porträtiert junge Menschen aus Tunesien und Marokko und zeigt, wie sie mit dem Korsett der Traditionen und Gesetze leben – und wie sie die Verbote häufig auch umgehen. Eine bewegende Dokumentation über uralte Tabus in Sachen Liebe, Sex und Frauenrechte in Nordafrika.

 

Fr, 2.7., 10:45 – 11:30 Uhr, ZDF info
Liebe und Sex in Russland – Tradition, Gewalt und Widerstand (Dokumentation, F 2020)

In Russland sind Liebe, Sex und Familie nicht nur Privat-, sondern auch Staatssache: Das stellt für Frauen, die jüngere Generation und LGBTQIA-Menschen eine große Herausforderung dar.

Putin höchstpersönlich wirbt für Patriarchat und kinderreiche Familien. Durch Familienpropaganda will der Staat die archaischen Geschlechterrollen festigen und der schrumpfenden Einwohnerzahl des Landes entgegenwirken. Doch die Mehrheit der russischen Ehen scheitert. Die häufigsten Scheidungsgründe für russische Ehepaare sind die Alkoholsucht des Ehemannes, häusliche Gewalt oder Untreue. Alleinerziehende Mütter, die entweder sitzen gelassen oder Opfer von Misshandlung wurden, bekommen vom russischen Staat kaum Unterstützung, Schutz oder Anerkennung. LGBTQIA-Menschen oder Paare, die nicht in das traditionelle Familienmodell passen, werden gesellschaftlich stigmatisiert. Doch es gibt auch einen kleinen Hoffnungsschimmer: Eine junge Minderheit in Moskau organisiert eine sexuelle Revolution, die die starren Dogmen der christlich-orthodoxen Kirche und des russischen Staates aufbrechen soll.

 

Fr, 2.7., 11 -13 Uhr, RTL II
Frauentausch (404) (Doku-Soap, D 2014)

In dieser Folge nehmen die 39-jährige Nicole und der Wiener Travestiestar André Cartier (43) gegenseitig die Plätze ein. Der Travestiestar André Cartier gehört Österreichs bekanntester Drag-Show, den „Mannequins“, an und feiert auch über die Grenzen Österreichs hinaus Erfolge. Privat führt der 43-Jährige dagegen ein recht bodenständiges Leben. Zusammen mit seinem Mann Markus (29) kümmert er sich um die gemeinsame „Tochter“, Hundedame Ginny. Der Travestie-Star und der Kellner sind seit acht Jahren zusammen und teilen sich eine 130 Quadratmeter große Wohnung, Roof-Top-Pool und Dachterrasse inclusive.

 

Fr, 2.7., 20:15 – 21 Uhr, ARD alpha
alpha-retro: Walter Sedlmayr in England (1981) – Eine vergnügliche Reise mit Walter Sedlmayr(Reportage, D 1981)

Walter Sedlmayr kommentiert und glossiert englische Eigenheiten im Rahmen einer Englandreise mit Schwergewicht London. Es gibt, erkennt Sedlmayr am Ende seiner Reise, in London Pubs, in die Männer gehen, die gerne in Pubs gehen, in die gerne Männer gehen. Ja, ja, sagt Sedlmayr, das Anders-Sein ist in England halt anders als bei uns. Er bekommt in einem dieser Pubs eine tolle Travestie-Veranstaltung zu sehen. Dass es ihm dort ein bisschen gefallen hat, ist unverkennbar.

 

Fr, 2.7., 21 – 21:40 Uhr, ARD alpha
alpha-retro: Walter Sedlmayr in Schottland (1981) – Eine vergnügliche Reise mit Walter Sedlmayr(Reportage, D 1981)

Eine vergnügliche Schottlandreise im Oktober mit Walter Sedlmayr. Walter Sedlmayr kommentiert und glossiert die Reise, die ihn nach Glasgow, Edinburgh und auf die Inseln an der Westküste von Schottland führt, immer leicht ironisch. Das Essen ist grauenhaft für ihn, aber die Antiquitäten findet er ganz hübsch – zumindest ein paar davon. Und auf dem Viehmarkt fühlt er sich ganz wie daheim. 

 

Fr, 2.7., 21:40 – 22:30 Uhr, ARD alpha
alpha-retro: Walter Sedlmayr in den Niederlanden und in Belgien (1980) – Eine vergnügliche Reise mit Walter Sedlmayr (Reportage, D 1981)

Leicht ironisch kommentiert Walter Sedlmayr seine Entdeckungen abseits von Tulpen und Windmühlen bei seiner Reise u.a. nach Amsterdam, Den Haag, Antwerpen, Brügge und Brüssel: von den Hippies bis zu den Euro-Bürokraten, vom Rijksmuseum bis zum Rezept von Waterzooi.

 

Fr, 2.7., 22:30 – 0:30 Uhr, NDR
NDR Talk Show (Talkshow, D 2021)

Bettina Tietjen und Jörg Pilawa begrüßen in der „NDR Talk Show“ aus Hamburg u. a. Komiker, Entertainer, Schauspieler und Buchautor Hape Kerkeling. Seine Gags sind mittlerweile in den Sprachgebrauch übergegangen: man "hat Rücken", ist „dann mal weg“ oder „möschte das nischt“. Der Entertainer Hape Kerkeling hat den Zuschauerinnen und Zuschauern unvergessliche Fernsehmomente beschert: sein legendärer Auftritt als Königin Beatrix, sein „Hurz“-Konzert, die medialen Überraschungsangriffe auf Politiker oder auf ahnungslose Mitmenschen oder sein Horst-Schlämmer-Auftritt bei „Wer wird Millionär“, als er mit Günther Jauch den Stuhl tauschte. Als Moderator hat er jahrelang den Vorentscheid zum Eurovision Song Contest präsentiert, „Let's Dance“ moderiert und seine eigene Sendung „Hape trifft“. Millionen Menschen haben seinen Jakobsweg-Bestseller „Ich bin dann mal weg“ und seine Autobiografie „Der Junge muss an die frische Luft“ gelesen. Beide Verfilmungen wurden Riesenkinoerfolge. In der „NDR Talk Show“ wird er von seinem neusten literarischen Werk berichten und unseren Wortschatz sicherlich wieder sehr bereichern.

 

Fr, 2.7., 2:10 – 2:40 Uhr, 3sat
Kroymann – Sketch-Comedy mit Maren Kroymann (Comedy, D 2018)

Spießertum, Vorurteile, Älterwerden – Maren Kroymann redet Klartext. Die Schauspielerin schlüpft in verschiedenste Frauenrollen und zeigt ihren ganz eigenen Blick auf unseren Alltag. Und das wieder mal bissig, pointiert und mit prominenter Unterstützung von Annette Frier, Cordula Stratmann, Walter Kreye, Victoria Trauttmansdorff und Pierre M. Krause. Dass Kinder ihre Eltern peinlich finden, das kennt man. Aber was wäre eigentlich, wenn Eltern an der Spießigkeit ihrer Kinder geradezu verzweifeln? Maren Kroymann findet in solchen Beziehungen Stoff für brillante Sketchcomedy.

 

Sa, 3.7., 5:25 – 6:50 Uhr, MDR
Männer sind wie Schokolade (Spielfilm, D 1998)

Linda, 32 Jahre alt und Artdirektorin bei der Werbeagentur König & König, ist Single. Sie verfolgt das Liebesleben glücklicher Paare lieber am Fernseher, zusammen mit ihrem schwulen Kollegen Donald, mit viel bissigen Kommentaren und einer dicken Portion Schokoladeneis.

 

Sa, 3.7., 6:30 – 7:15 Uhr, SWR
Planet Schule: Generation What? (1/4) – Die Liebe, der Sex und ich (Reportage, D 2016)

Richard steht auf Männer und sucht nach Liebe. Surfer Francisco hat sich verliebt, ist aber nicht der Typ für feste Beziehungen. Bei Angelina und dem kurdischen Flüchtling Saher war es Liebe auf den ersten Blick. Thaïs ist nach der Trennung von ihrem Freund in eine andere Stadt gezogen, um sich selbst zu finden. Ob homosexuell oder hetero, die jungen Menschen hinterfragen ihre Beziehungen, ihre Körperlichkeit und ihren Umgang mit sexueller Freiheit – in Manchester, Berlin, Paris, Freiburg und London.

 

Sa, 3.7., 14:40 – 15:10 Uhr, ONE
Kroymann – Sketch-Comedy mit Maren Kroymann (Comedy, D 2021)

Nach dem Motto „Man muss sich ja immer wieder neuen Erfahrungen aussetzen“ versucht die Schauspielerin, Satirikerin und Sängerin Maren Kroymann, mehr Empathie zu zeigen – und sei es mit medikamentöser Unterstützung. Annette Frier spielt diesmal eine Reporterin, die ihren Augen nicht traut: Sollte Maren sich tatsächlich für ein Männermagazin ausgezogen haben? In dieser Folge ebenfalls mit dabei: Christina Hecke, Gustav Peter Wöhler, Sylvia Mayer, Klaus Nierhoff, Georg Uecker u. v. a.

 

Sa, 3.7., 17:20 – 17:53 Uhr, rbb
Unser Leben: Mehr Ungehorsam! – Wenn Rebellion sein muss (Reportage, D 2021)

Katholische Priester, die homosexuelle Paare segnen – Bürger, die ihre überteuerte Miete nicht bezahlen – Mädchen, die gegen ihre Eltern rebellieren: Manchmal kommt man ohne Regelverstöße nicht weiter. Aber wo wird Ungehorsam unsozial oder sogar kriminell?

 

Sa, 3.7., 21:45 – 22:30 Uhr, ARD alpha
alpha-retro: Walter Sedlmayr in England (1981) – Eine vergnügliche Reise mit Walter Sedlmayr(Reportage, D 1981)

Walter Sedlmayr kommentiert und glossiert englische Eigenheiten im Rahmen einer Englandreise mit Schwergewicht London. Es gibt, erkennt Sedlmayr am Ende seiner Reise, in London Pubs, in die Männer gehen, die gerne in Pubs gehen, in die gerne Männer gehen. Ja, ja, sagt Sedlmayr, das Anders-Sein ist in England halt anders als bei uns. Er bekommt in einem dieser Pubs eine tolle Travestie-Veranstaltung zu sehen. Dass es ihm dort ein bisschen gefallen hat, ist unverkennbar.

 

Sa, 3.7., 22:30 – 23:10 Uhr, ARD alpha
alpha-retro: Walter Sedlmayr in Schottland (1981) – Eine vergnügliche Reise mit Walter Sedlmayr(Reportage, D 1981)

Eine vergnügliche Schottlandreise im Oktober mit Walter Sedlmayr. Walter Sedlmayr kommentiert und glossiert die Reise, die ihn nach Glasgow, Edinburgh und auf die Inseln an der Westküste von Schottland führt, immer leicht ironisch. Das Essen ist grauenhaft für ihn, aber die Antiquitäten findet er ganz hübsch – zumindest ein paar davon. Und auf dem Viehmarkt fühlt er sich ganz wie daheim. 

 

Sa, 3.7., 23:10 – 0 Uhr, ARD alpha
alpha-retro: Walter Sedlmayr in den Niederlanden und in Belgien (1980) – Eine vergnügliche Reise mit Walter Sedlmayr (Reportage, D 1981)

Leicht ironisch kommentiert Walter Sedlmayr seine Entdeckungen abseits von Tulpen und Windmühlen bei seiner Reise u.a. nach Amsterdam, Den Haag, Antwerpen, Brügge und Brüssel: von den Hippies bis zu den Euro-Bürokraten, vom Rijksmuseum bis zum Rezept von Waterzooi.

 

Sa, 3.7., 0:40 – 2:10 Uhr, WDR
Härte (Spielfilm, D 2015)

„Härte“ ist die wahre Geschichte des Karateweltmeisters Andreas Marquardt, der zum brutalen Zuhälter wurde, acht Jahre im Gefängnis verbüßte und durch eine Therapie den jahrelangen Missbrauch durch seine Mutter aufarbeitete. Jetzt unterrichtet er Kinder und Jugendliche in seiner Kampfsportschule und organisiert Wohltätigkeitsveranstaltungen für Missbrauchsopfer. Basierend auf der Autobiografie, die Andreas Marquardt zusammen mit seinem Therapeuten Jürgen Lemke schrieb, inszenierte Kultregisseur Rosa von Praunheim dessen Leben in Schwarz-Weiß-Bildern mit Papp-Kulissen und einem theaterhaft anmutenden Spiel. Dokumentarische Szenen, in denen Andreas Marquardt und Marion Erdmann von ihrem Leben erzählen, wechseln sich mit fiktionalen ab.

„Ich habe keine Gefühle zugelassen. Ich war ein eiskalter Typ, ein Block, mir war alles scheißegal.“ Vom Vater als Kleinkind körperlich misshandelt und von der Mutter systematisch sexuell missbraucht, hatte der Karateweltmeister Andreas Marquardt alles andere als eine unbeschwerte Kindheit. Mit 19 Monaten wurde er von seinem Vater bei Minusgraden auf den Balkon gestellt, ausgezogen und mit Wasser übergossen. Im Alter von sechs Jahren fing seine Mutter an, ihn anzufassen, zu streicheln. Mit zwölf wurde er zum Sex mit ihr gezwungen. Nach und nach wurden Frauen für ihn zu einem Hassobjekt – in allen sah er die Projektion seiner Mutter. Andy etablierte sich rasch im Berliner Rotlichtmilieu und verdiente als Zuhälter Millionen. Reihenweise junge Mädchen gingen für ihn auf den Strich, unter ihnen die brave und schüchterne Marion, die stets zu ihm hielt, auch wenn er sie schlug. All die Jahre, die Andy im Gefängnis verbrachte, wartete sie treu auf ihn und glaubt an ihn – bis heute.

 

So, 4.7., 9:03 – 9:30 Uhr, ZDF
sonntags – Queer und Glaube (Magazin, D 2021)

Homosexuell und katholisch, LGBTQ und muslimisch, non-binär und bitte was ...? Immer mehr Menschen, die sich als divers erleben, fühlen sich im Konflikt, Identität und Glauben leben zu können. „sonntags“ greift die Diskrepanz zwischen gesellschaftlich und konfessionell akzeptierter Geschlechtsidentität einerseits und gelebtem Glauben andererseits auf, klärt Begrifflichkeiten rund um die LGBTQ+-Community und schafft Verständnis fürs Anderssein. Anlass ist das neuerliche Nein des Vatikans, gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen. Immer öfter wünschen sich jedoch homosexuelle Katholik*innen, auch vor Gott heiraten zu dürfen, empfinden ihre Liebe zu Partner*in nicht als Sünde. Ausgrenzung empfinden auch Muslim*innen in ihrer Glaubensgemeinschaft. Aus Angst vor Stigmatisierung scheuen sie sich vor einem Outing. Die Rechtsanwältin und Muslima Seyran Ateş hat an der Ibn Rushd-Goethe Moschee in Berlin eine LGBTQ+-Anlaufstelle geschaffen, die helfen soll. Im innerkirchlichen Reformprozess „Synodaler Weg“ haben inzwischen auch Katholik*innen wie Mara Klein ihre Stimme erhoben. Sie* bezeichnet sich selbst als nicht weiblich und non-binär und fordert dafür als Christ*in in der katholischen Kirche Akzeptanz.

Moderation: Andrea Ballschuh

 

So, 4.7., 11:50 – 12:35 Uhr, WDR
Bettina Maria Böttinger – Fast ein Selbstportrait (Porträt, D 2016)

Bettina Maria Böttinger, geboren am 4. Juli 1956 in Düsseldorf, gehört zu den beliebtesten und erfolgreichsten Persönlichkeiten im deutschen Fernsehen.

Als Einzel- und Scheidungskind wuchs die spätere Journalistin hauptsächlich bei der Mutter auf. Während des Germanistik- und Geschichtsstudiums in Bonn sammelte die Friedens- und Frauenbewegte Ende der 1970er-Jahre in Frauenläden und Wohngemeinschaften jede Menge Diskussionserfahrung. Als Mitarbeiterin zunächst bei einer Regionalzeitung und dann als Redakteurin beim Westdeutschen Rundfunk verfeinerte sie ihre Interview- und Moderationstechnik. Mit ihren erfolgreichen Tier-Doku-Soaps verschaffte schließlich die freie TV-Produzentin auch Tieren Gehör. Bettina Maria Böttinger schwärmt für Autos, Karneval, moderne Kunst, klassische Musik und Rauhaardackel. Sie ist gerne Gastgeberin, schätzt ihre große Küche und ihren kleinen Weinberg. Klaus Michael Heinz beobachtet die Vielbeschäftigte in der Eifel und in Köln, begleitet sie – mal mit, mal ohne Hund – zu einigen Stätten der Kindheit und Jugend im Rheinland wie auch in den Niederlanden, zeigt in zahlreichen Ausschnitten Höhepunkte ihres Berufslebens und gibt der mehrfach sozial Engagierten Gelegenheit zum Rückblick: auch auf schwierige Lebensabschnitte – etwa auf das Outing schon in der Düsseldorfer Gymnasialzeit oder auf das etliche Jahre später noch einmal mit großer Wucht erfolgte Outing durch Harald Schmidt. Das Porträt wurde erstmals 2016 anlässlich des 60. Geburtstags gesendet.

 

So, 4.7., 12:35 – 14:05 Uhr, WDR
Mein Sohn Helen (Spielfilm, D 2015)

Als Tobias Wilke (Heino Ferch) den 17-jährigen Finn (Jannik Schümann) nach dessen einjährigem Auslandsaufenthalt vom Flughafen abholen will, steht ihm eine junge Frau gegenüber, in der er nur langsam seinen Sohn wiedererkennt. Finn erklärt seinem verwirrten Vater, sich schon immer als Mädchen im Jungenkörper gefühlt zu haben. Er nennt sich nun Helen. Das Austauschjahr bei seiner Tante in den USA hat er genutzt, um die sexuelle Identität endlich offen zu zeigen. In der Zeit in San Francisco ist sein Entschluss endgültig gereift, sich ab sofort als Mädchen zu kleiden, um den gesetzlich vorgeschriebenen „Alltagstest“ bestehen und bei Eintritt der Volljährigkeit eine geschlechtsangleichende Operation vornehmen lassen zu können. Für sein Umfeld beginnt der Härtetest. Nach dem ersten Schrecken sieht sich der aufgewühlte Vater mit einer Vielzahl von Fragen konfrontiert: Wie kann es sein, dass er nichts gemerkt hat? Hat seine vor zwei Jahren tödlich verunglückte Frau, deren Verlust Tobias noch nicht überwunden hat, etwas gewusst? Aber auch Helen muss sich schmerzlichen Fragen stellen: Wird es ihr gelingen, bei ihrem Entschluss zu bleiben? Selbst auf die Gefahr hin, die Menschen, die ihr am meisten bedeuten, zu verlieren? Gemeinsam begeben sich Vater und Tochter auf eine Reise, die sie gleichermaßen zueinander und zu sich selbst führt: ein komisches, liebevolles Ringen um Wahrheit und Selbstbestimmung.

 

So, 4.7., 17:20 – 17:55 Uhr, Arte
TWIST: Warum ist Liebe so schwer? (Magazin, D 2021)

„TWIST“ zeigt, dass Religion für die Liebe problematisch sein kann. Vor kurzem bekräftige Papst Franziskus sein „Nein“ zum Segen für homosexuelle Paare. Sich als schwul, lesbisch oder queer zu outen, scheint im Islam noch schwieriger und ist für die Betroffenen oft lebensgefährlich. „TWIST“ spricht mit der Dragqueen Jakub Kweengypsy, dem Iman Christian Awhan Hermann und dem Aktivisten Amed Sherwan, die diesen kulturellen und religiösen Vorstellungen von Geschlecht und Liebe den Kampf ansagen. „TWIST“ besucht außerdem Ralf König, dessen Comics maßgeblich dazu beigetragen haben, dass schwules Leben in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Zum 75. Jubiläum von Lucky Luke hat er die Sonderausgabe „Zarter Schmelz“ gezeichnet. In der satirischen Rubrik „Psychogramm auf Instagram“ legt sich diesmal Jonathan Meese auf die Couch.

 

So, 4.7., 19:30 – 20 Uhr, ARD alpha
RESPEKT – Demokratische Grundwerte für alle!: LGBTQI* – (k)ein Problem mit sexueller Vielfalt?(Reportage, D 2020)

LGBTQI*: Die Abkürzung bezeichnet Menschen, für die das althergebrachte Mann-Frau-Schema nicht passt. Sie sind lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer, intersexuell … – und in der Gesellschaft selbstverständlich akzeptiert, oder? Leider nicht! Sie erfahren Diskriminierung, Hass und Gewalt. RESPEKT erkundet, wie es Menschen geht, deren sexuelle Orientierung nicht den Vorstellungen der Mehrheit entspricht und wie sie sich wehren können.

 

So, 4.7., 22:30 -23:20 Uhr, WDR
Queer in 2021 – Eine Talkrunde mit Bettina Böttinger an ihrem 65. Geburtstag (Talk, D 2021)

Genau 50 Jahre ist es her, dass Rosa von Praunheims Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ seine Uraufführung feierte. Damals von Skandalen begleitet, gilt dieser Film heute als Startschuss der deutschen Schwulenbewegung. 2021 nun trifft sich die Journalistin und Moderatorin Bettina Böttinger an ihrem 65. Geburtstag mit queeren Menschen zum Gespräch und fragt: Was hat sich getan in den letzten 50 Jahren in unserer Community, wo stehen wir heute? Was ist selbstverständlich geworden und was muss sich noch ändern? Wie tolerant begegnet unsere Gesellschaft queeren Lebensentwürfen? Und wie sieht es wenige Kilometer weiter aus, zum Beispiel in Polen, wo es inzwischen „LGBT-freie Zonen“ gibt? Durch Böttingers Engagement steht sie für den Dialog zwischen allen Menschen und Kulturen. Und das prägt nun auch ihren runden Geburtstag, den sie dem wichtigen Thema „Queer in 2021“ widmet. Neben gesellschaftspolitischem Austausch bleibt auch Zeit für emotionale, unterhaltsame und wortwörtlich „queere“ Geschichten aus dem Leben von Böttingers Gästen. Gäste unter anderem: Hana Corrales, Nicolas Puschmann und Jochen Schropp.

 

So, 4.7., 23:30 – 0:35 Uhr, WDR
Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt (Spielfilm, D 1971)

Dieser Film, erstmals im WDR Fernsehen 1971 ausgestrahlt, versetzte homo- wie heterosexuelle Zuschauer in Wut und Schrecken, löste aber auch heftige, oft lange, erlösende Diskussionen aus.

Daniel, ein junger Mann, der einige flüchtige Erlebnisse mit Männern hatte, lernt nach dem Umzug in die Großstadt Clemens kennen, der älter ist und alle Erlebnisse hinter sich hat, welche das Milieu bietet. Beide sehnen sich nach einer tiefen, dauerhaften Beziehung. Sie leben eine Zeit lang intensiv zusammen. Doch bald erweist sich ihre Lebensgemeinschaft als sentimentale Parodie einer Ehe. Daniel begegnet einem älteren Mann, von dessen Kultur und Wissen er sehr fasziniert ist, bis ihn die kalte Art dieses Mannes und dessen Freunde, die in ihm nichts sehen als ein sexuelles Objekt, abstößt. Er kleidet sich nun modisch, sucht bekannte Treffpunkte auf, verliert seine Hemmungen und findet Spaß daran, die Partner schnell zu wechseln. Daniel wird immer stärker von seiner Triebhaftigkeit abhängig. Seine Homosexualität verselbständigt sich. Schließlich gerät er in ein Lokal, in dem sich Transvestiten und Lederleute treffen. Aus dieser hektischen, neurotischen Umgebung findet er zu einer Gruppe junger Männer, die durch Diskussion und organisiertes Zusammenleben ein neues Bewusstsein entwickeln wollen.

 

So, 4.7., 0:35 – 2:10 Uhr, WDR
Publikumsdiskussion – Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt (Talk, D 1973)

Publikumsdiskussion mit den Autoren des Films „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“, Rosa von Praunheim und Martin Dannecker. Moderator: Reinhard Münchenhagen.

 

So, 4.7., 2:10 – 4 Uhr, WDR
Die Mitte der Welt (Spielfilm, D 2016)

Der siebzehnjährige Phil ist auf der Suche. So wenig er über seine Vergangenheit und vor allem seinen Vater weiß, so chaotisch ist seine Gegenwart: Mit seiner Mutter Glass, die mal wieder einen neuen Liebhaber hat, der allerdings nicht so schnell aufzugeben scheint wie seine Vorgänger. Mit seiner Zwillingsschwester Dianne, die sich immer mehr in ihre eigene Welt zurückzieht, die sie mit niemandem teilt. Zwischen beiden herrscht eine rätselhafte Eiszeit, die auch Tereza und Pascal, die auch zu Phils Patchworkfamilie gehören, nicht erklären können. Gut, dass wenigstens auf seine beste Freundin Kat Verlass ist, mit der er gechillt abhängen und rumalbern kann. Und dann passiert es: Ein neuer Schüler betritt nach den Sommerferien die Klasse und Phil verliebt sich in der Sekunde unsterblich. Nicholas scheint seine Gefühle zwar zu erwidern, doch er gibt Phil auch viele Rätsel auf. Das Chaos ist perfekt. Die erste große Liebe, aber auch Neid, Eifersucht und Geheimniskrämerei, die nicht zuletzt die Freundschaft mit Kat auf eine harte Probe stellt. Phils Suche nach seiner Mitte der Welt wird immer drängender.

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