Kultur
   5 Jahre
Foto: Glenn_Carstens-Peters

QueerScreen 29.07.–04.08.19

Das beste der aktuellen Fernsehwoche - gefiltert durch die schwul-lesbische Brille. 

Mo, 29.7., 11 – 11:45 Uhr, ZDF info
Auf Verbrecherjagd – Blind für die Wahrheit (Dokumentation, GB 2018)

London, November 2016. Der 40-jährige Stephen Port wird wegen des Mordes an vier jungen Männern verurteilt, deren Leichen man in den Straßen von Barking im Osten Londons gefunden hatte. Zwei der Opfer waren innerhalb weniger Wochen in der gleichen Position auf demselben Kirchhof gefunden worden. Und doch wurde aufgrund von Ermittlungsfehlern kein Zusammenhang zwischen den Morden hergestellt und der Serienkiller konnte weiter töten. Ein Fall von institutioneller Homophobie? Port hatte die jungen Männer auf Dating-Seiten kennengelernt, seine Opfer mit einer tödlichen Dosis der Droge GHB ermordet und dann ihre Leichen entsorgt. Die aufwühlende Dokumentation zeichnet den Fall des Serienmörders nach, der ganz Großbritannien erschütterte, und lässt ehemalige Ermittler ebenso zu Wort kommen wie die Angehörigen der Opfer. Dank ihnen und ihrer Hartnäckigkeit gelang der Polizei schließlich der Durchbruch und die Verhaftung Ports.

 

Mo, 29.7., 15:45 – 17:15 Uhr, Phoenix
Herr von Bohlen privat (Dokumentation/Spielfilm, D 2015)

Der Film erzählt die Geschichte des letzten Sprosses einer großen deutschen Familie, deren Kanonen unzählige Menschen in zwei Weltkriegen getötet haben: Arndt von Bohlen und Halbach – der letzte Krupp. Unwillig sich den Erwartungen von Familie und Firma zu beugen, verzichtet der schwule Industriellensohn 1966 auf ein rund dreieinhalb Milliarden Mark schweres Firmenerbe. Oder – eine andere Lesart: Er wird zum Verzicht auf ein Weltreich gedrängt, weil einer wie er diesen Konzern nicht führen könne. Mit einer jährlichen Abfindung von zwei Millionen Mark zieht sich Arndt in eine andere Welt zurück und versammelt einen Hofstaat wie im Märchen um sich. Doch bleibt er zeitlebens einsam und verschlossen. Sein ausschweifender Lebensstil ist in den 60er- und 70er-Jahren legendär, provoziert jedoch Neid und Unverständnis – Arndt wird zum Hassobjekt der Bundesrepublik. Der Film zeigt die erbarmungslose Seite der deutschen Klatschpresse und entwirft ein Sittengemälde aus den Anfängen der Bundesrepublik, die Personen hervorbrachte, auf die die Gesellschaft nicht vorbereitet war. Dabei war Arndt finanziell nicht nur abhängig vom Willen Berthold Beitz' und der „Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung“, sondern auch Leidtragender einer bis zu seinem Tod 1986 steuerlich völlig ungeklärten finanziellen Situation. „Herr von Bohlen“ ist weder Dokumentarfilm noch Spielfilm; er lässt wichtige Zeitgenossen und Lebensgefährten Arndts zu Wort kommen und verwischt die Grenze zum Fiktionalen, in dem ein Reporter Arndt von Bohlen in einer inszenierten Reise Ende der 1970er-Jahre an die bedeutenden Orte seines Lebens begleitet.

 

Di, 30.7., 5:25 – 6:10 Uhr, ZDF neo
Terra X: Faszination Erde – mit Dirk Steffens: Kongo – Ein Fluss, zwei Welten (Dokumentation, D 2018)

Hektisches Treiben und Kreischen mitten im dichten Urwald nördlich des Kongoflusses: Hier gehen unsere nahen Verwandten – die Schimpansen – gerade auf die Jagd. Doch um Nahrung geht es nicht: Die Tiere wollen Eindringlinge vertreiben. Im Norden des Kongobeckens herrscht Krieg unter den Primaten – die Schimpansen sind aggressiv, sie töten – und sie sind Kannibalen. Doch es gibt eine andere Art, die uns ebenso nah verwandt ist und die den Schimpansen zum Verwechseln ähnlich sieht: die Bonobos. Sie leben in den Wäldern südlich des Kongoflusses. Und sie sind ganz anders als die Schimpansen. Die Anführer sind Weibchen. Wenn es in der Gruppe Konflikte gibt, lösen sie die Bonobos auf eine ganz eigene Art – mit Sex. Bonobos haben sieben Mal häufiger Sex als Schimpansen. Und bei den Bonobos kann jeder mit jedem Sex haben: Es gibt heterosexuelle und homosexuelle Kontakte, Sex zwischen Individuen unterschiedlichen Alters und sogar manuelle Stimulation zur Befriedung von Streitigkeiten. So bauen die Bonobos Spannungen ab. Sie gelten als die „Hippies“ unter den Primaten. Doch warum verhalten sich Schimpansen aggressiv und Bonobos friedlich? Dirk Steffens begibt sich mit Forschern auf einen tagelangen Fußmarsch in den abgelegenen Dschungel des Kongobeckens, um den Verhaltensunterschieden auf die Spur zu kommen.

 

Di, 30.7., 22 – 23:30 Uhr, BR
Donna Leon – Auf Treu und Glauben (Spielfilm, D 2013)

Kaum in den kühlen Alpen angekommen, muss Brunetti seinen Familienurlaub abbrechen, um im heißen Venedig den Mord an dem Gerichtsdiener Araldo Fontana (Harry Blank) aufzuklären. Das Opfer war schwul, wovon aber niemand etwas erfahren sollte. Obwohl es viele Verdächtige gibt, fehlt dem Ermittler zunächst eine konkrete Spur. Eine Beziehungstat ist nicht auszuschließen, da Fontana einen heimlichen Geliebten, Renato Penzo (Stephan Grossmann), hatte, doch andere Indizien deuten darauf hin, dass der Täter aus dem beruflichen Umfeld des Ermordeten stammen könnte. Denn dieser wusste von einem brisanten Korruptionsfall bei Gericht. Brunetti lässt nicht locker und macht eine überraschende Entdeckung.

 

Di, 30.7., 1:20 – 1:50 Uhr, tagesschau24
Ich bin Sophia!Leben als Transgender‑Kind (Dokumentation, D 2018)

Sophia ist gerade zehn Jahre alt geworden. Sie sieht aus wie ein Mädchen und fühlt sich als Mädchen. Geboren wurde Sophia aber als Junge. Mit gerade mal vier Jahren beschloss sie, kein Junge mehr zu sein. Sie will nur noch Röcke und Kleider tragen und lässt sich die Haare lang wachsen. Am Anfang dachten ihre Eltern, es sei vielleicht nur eine Phase. Doch Sophia ist sich sicher: „Ich bin als Junge auf die Welt gekommen, aber ich war immer schon ein Mädchen. Schon seit ich ganz klein bin!“. Sie reagiert aggressiv, wenn sie mit ihrem alten Namen angesprochen wird. In der Klinik für Kinderpsychiatrie am Universitätsklinikum Münster bekommen die Eltern die offizielle Diagnose für Sophias Verhalten: Sophia ist ein Transgender-Kind. Beratungsstellen in Deutschland beobachten seit Anfang 2000 einen starken Anstieg von Kindern und Jugendlichen, die den Konflikt, im „falschen Körper“ zu sein, erleben. Familien sind mit dieser Situation häufig überfordert. Ein neuer Name, andere Klamotten – das ist meist nur der Anfang. Denn schon früh müssen Entscheidungen getroffen werden, die ein ganzes Leben bestimmen können. Nur das Beste für sein Kind zu wollen, ist plötzlich alles andere als einfach. Vor einem Jahr haben wir bei Menschen hautnah zum ersten Mal über Sophia berichtet. Jetzt steht sie kurz vor der Pubertät und sagt: „Ich wünsche mir, dass ich ganz ein Mädchen bin, dass ich keinen Bart kriege und nicht so eine Stimme bekomme wie ein Mann!“ Schon jetzt fragt sie nach einer „Zaubermedizin“. Sophias Eltern unterstützen sie und wollen verhindern, dass sie die Pubertät eines Jungen erleben muss. „Sie hat panische Angst, sich wie ein Junge zu entwickeln, weil sie sich als Mädchen fühlt. Das Wort Pubertät benutzt sie gar nicht so, aber sie sagt, sie möchte nicht, dass der Körper sich so entwickelt wie bei Papa“, sagt Sophias Mutter. Helfen könnten dabei sogenannte Pubertätsblocker. Sie unterdrücken die Produktion von Sexualhormonen und damit das Einsetzen der Pubertät. Sophia gehört zur ersten Generation von transidenten Menschen, die bereits als Kind ihr Geschlecht ändern dürfen. So sind sie nicht mehr dazu gezwungen, im für sie als „falsch“ empfundenen Körper aufzuwachsen. Aber können sich die Kinder sicher sein, dass sie dauerhaft im anderen, im gefühlten Geschlecht leben wollen? Können sie wirklich schon eine dauerhafte Aussage über ihre Geschlechtsidentität treffen?

 

Mi, 31.7., 13:10 – 14 Uhr, NDR
In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte (5): Ehrlichkeit (Serie, D 2014)

Lina Schubert und Bernd Haller kommen mit einem Kinderwunsch ins Johannes-Thal-Klinikum. Bei einer Ultraschalluntersuchung stellt Dr. Niklas Ahrend fest, dass Lina gar nicht schwanger werden kann: Sie hat keine Gebärmutter. Aufgelöst gesteht die Patientin ihm, intersexuell zu sein. Aus Angst, ihren Freund Bernd für immer zu verlieren, nimmt Lina Niklas in die Pflicht, ihm nichts von der Intersexualität zu erzählen. Doch als Niklas ihr die Möglichkeit einer Gebärmuttertransplantation in Aussicht stellt, muss sich Lina entscheiden, ob sie ihr Geheimnis um jeden Preis bewahren will. Sollte sie den komplizierten Eingriff wagen, müsste sie Bernd die Wahrheit anvertrauen.

 

Mi, 31.7., 23:30 – 0:15 Uhr, SWR
Vorstadtweiber (6/10): Schamlos (Serie, A 2015)

Maria greift auf Anraten ihres Callboys zu sehr drastischen Mitteln, um ihre Ehe zu retten.

 

Mi, 31.7., 23:35 – 0:25 Uhr, BR
Elton John – A Singular Man (Dokumentation, D 2015)

Der britische Popsänger, Pianist und Komponist Elton John blickt auf eine lange Karriere im Musikgeschäft zurück. Er ist vor allem bekannt durch unsterbliche Hits, aber auch für seinen Einsatz für die Rechte von Homosexuellen. In einem exklusiven Interview für diese Dokumentation äußert er sich zu den Höhen und Tiefen seiner Karriere und seines Lebens, aber auch zu gesellschaftlichen und politischen Themen. Der Film erzählt die Geschichte des Musikers von den Anfängen bis heute. Archiv-Ausschnitte, seine großen Hits sowie Statements von Wegbegleitern und Experten ergänzen das Exklusiv-Interview.

 

Mi, 31.7., 0:20 – 0:48 Uhr, MDR
Kroymann (Comedy, D 2019)

Sketch-Comedy mit Maren Kroymann

Ungewöhnliche Perspektiven erlaubt sich „Kroymann“ natürlich auch diesmal wieder auf mehr oder weniger alltägliche Fragen: Lässt sich der Geist der 68er konservieren? Oder: Wie sieht die erwachsene Pippi Langstrumpf die Welt? Zartbitter widmet sich die Schauspielerin und Satirikerin Maren Kroymann der Hektik im Vorfeld des Festes. Die Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk eskaliert im Gender- und Perfektionswahn, bei den Macrons geht es im weihnachtlichen Élysée-Palast hoch her – und irgendwann muss eine 69-jährige Feministin ja mal die Frage nach dem Geschlecht Gottes diskutieren. U. a. mit dabei ist erneut Annette Frier, die diesmal als Steuerprüferin bei Maren Kroymann auf der Matte steht.

 

Mi, 31.7., 0:35 – 0:55 Uhr, Arte
Auf einen Drink (Kurzfilm, CDN 2017)

Alexe ist eine junge transsexuelle Frau, die kurz vor der Umwandlungsoperation steht, Carl ein schwuler Mann. Die beiden sind beste Freunde, so lange sie denken können. Eines Abends sind sie verabredet, um sich mit weiteren Freunden in einem Club zu treffen. Alexe lädt Carl ein, vorher noch etwas bei ihr zu trinken. Aus dem angeheiterten Geplänkel baut sich allmählich sexuelle Spannung auf. Schließlich willigt Alexe ein, zum ersten Mal mit Carl zu schlafen.

Do, 1.8., 18 – 18:45 Uhr, ZDF info
Amerikas neue Nazis – Täter und Strategen (Dokumentation, USA 2018)

Gruppierungen weißer Nationalisten in den USA haben nach den Demos in Charlottesville im Juli 2017 an Stärke gewonnen: Sie unterwandern das US-Militär und planen terroristische Anschläge. Die extremste Organisation der rechten Szene in den USA nennt sich „Atomwaffen Division“. Diese Gruppe hängt der Nazi-Ideologie an und predigt Hass auf Minderheiten, Schwule und Juden. Sie ruft zu Gewalttaten von Einzelkämpfern auf – solche wie bei dem Attentat in Pittsburgh. Die Ideologie der „Atomwaffen Division“ basiert einem Insider zufolge auf Schriften des Neonazis James Mason. Der hat in den 1980er-Jahren einen Rundbrief mit dem Titel „Siege“, also „Belagerung“, veröffentlicht. Mason gilt als letzter in einer langen Reihe von Nazi-Anführern, die ihre Rolle vom Gründer der amerikanischen Nazi-Partei, George Lincoln Rockwell, übernommen haben. Der hatte sich an Adolf Hitler orientiert.

 

Do, 1.8., 23:30 – 1 Uhr, rbb
Tiefe Wasser (Spielfilm, POL 2013)

Leistungsschwimmer Kuba steht unter Druck. Seine Mutter möchte ihren Sohn für sich haben und will, dass Freundin Sylwia auszieht. Sein Trainer will, dass er sich mehr anstrengt. Doch Kuba trifft keine Entscheidungen und entzieht sich den Erwartungen. Dass er leistungssteigernde Mittel nimmt, behält er ebenso für sich wie den schnellen Sex mit Männern im Klo der Schwimmhalle. Als er in einer Kunstgalerie Michal kennen lernt, scheint zum ersten Mal in Kubas Leben die Möglichkeit auf, sich in einen Mann verlieben. Untertauchen und widerstandslos durchs Leben zu gleiten, funktionieren nicht mehr als Strategie. Sylwia schöpft Verdacht, seine Mutter kann nicht loslassen und für Michal ist kein Platz in seinem Leben reserviert. Verzweifelt sucht Kuba eine Möglichkeit, sich freizuschwimmen. Tomasz Wasilewskis visuell meisterhaftes und im polnischen Kontext erstaunlich offenherzig erzähltes Drama über die schwule Selbstfindung eines jungen Mannes erhielt auf dem Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary 2013 den Preis der Sektion „East of the West“. Die überragenden Schauspieler vermitteln auf zupackende Weise die Sehnsucht der Jugend nach einem selbst bestimmten Leben und nach sexueller Freiheit.

 

Do, 1.8., 23:45 – 1:15 Uhr, Phoenix
Herr von Bohlen privat (Dokumentation/Spielfilm, D 2015)

Der Film erzählt die Geschichte des letzten Sprosses einer großen deutschen Familie, deren Kanonen unzählige Menschen in zwei Weltkriegen getötet haben: Arndt von Bohlen und Halbach – der letzte Krupp. Unwillig sich den Erwartungen von Familie und Firma zu beugen, verzichtet der schwule Industriellensohn 1966 auf ein rund dreieinhalb Milliarden Mark schweres Firmenerbe. Oder – eine andere Lesart: Er wird zum Verzicht auf ein Weltreich gedrängt, weil einer wie er diesen Konzern nicht führen könne. Mit einer jährlichen Abfindung von zwei Millionen Mark zieht sich Arndt in eine andere Welt zurück und versammelt einen Hofstaat wie im Märchen um sich. Doch bleibt er zeitlebens einsam und verschlossen. Sein ausschweifender Lebensstil ist in den 60er- und 70er-Jahren legendär, provoziert jedoch Neid und Unverständnis – Arndt wird zum Hassobjekt der Bundesrepublik. Der Film zeigt die erbarmungslose Seite der deutschen Klatschpresse und entwirft ein Sittengemälde aus den Anfängen der Bundesrepublik, die Personen hervorbrachte, auf die die Gesellschaft nicht vorbereitet war. Dabei war Arndt finanziell nicht nur abhängig vom Willen Berthold Beitz' und der „Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung“, sondern auch Leidtragender einer bis zu seinem Tod 1986 steuerlich völlig ungeklärten finanziellen Situation. „Herr von Bohlen“ ist weder Dokumentarfilm noch Spielfilm; er lässt wichtige Zeitgenossen und Lebensgefährten Arndts zu Wort kommen und verwischt die Grenze zum Fiktionalen, in dem ein Reporter Arndt von Bohlen in einer inszenierten Reise Ende der 1970er-Jahre an die bedeutenden Orte seines Lebens begleitet.

 

Fr, 2.8., 7:55 – 8:35 Uhr, NITRO
Law & Order: Dunkle Firma (Serie, USA 2006)

Nachdem Unternehmensrechtsanwalt Charles Dillon tot in einem Hotelzimmer aufgefunden wurde, nehmen Green und Cassady dessen geschäftlichen Beziehungen unter die Lupe. Ihre Ermittlungen führen sie zu dem brasilianischen Luxus-Callgirl Julia Veloso, mit dem Dillon zuletzt gesehen wurde und das zudem eine lesbische Beziehung mit Dillons Chefin führt.

 

Fr, 2.8., 10:45 – 11:15 Uhr, ZDF info
ZDFzoom: Abschottung oder Aufbruch? (Dokumentation, D 2019)

Tausende Opfer sexuellen Missbrauchs durch Geistliche hat eine von der Kirche beauftragte Untersuchung 2018 festgestellt. Die Forscher sprachen von „der Spitze des Eisbergs“. Die Studie löste Bestürzung aus. Auch wenn die Kirche seit Aufdeckung der Skandale bereits einiges unternommen hat, stellt „ZDFzoom“ die Frage: Reichen die Maßnahmen aus, um Missbrauch in Zukunft zu verhindern? Wunibald Müller ist Theologe und Psychotherapeut. Er hat Täter und Opfer betreut, fordert Reformen in Sachen Zölibat, Homosexualität und Priesteramt: „Wir fahren die Kirche mit Karacho gegen die Wand, wenn wir es nur bei Absichtserklärungen belassen“, so seine Warnung.

 

Sa, 3.8., 8:50 – 9:20 Uhr, WDR
Quarks: Junge oder Mädchen? Warum es mehr als zwei Geschlechter gibt (Magazin/Dokumentation, D 2018)

Die Gesellschaft lässt sich einfach und eindeutig in „männlich“ und „weiblich“ einteilen? Wohl kaum! Die biologischen Merkmale der Geschlechter sind vielfältig: Hormone, Chromosomen, Anatomie, Geschlechtsorgane oder Gehirn. Dabei gibt es Variationen – so viele, dass immer mehr Studien das Geschlecht als Kontinuum betrachten, auf dem „weiblich“ und „männlich“ nur die Endpole bilden.

Die Anerkennung des dritten Geschlechts

Für Behörden existierten intergeschlechtliche Menschen bislang nicht. Auch in der Gesellschaft findet das Thema nur am Rande statt. Das ändert sich jetzt. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat beschlossen, dass im Geburtenregister noch in diesem Jahr ein dritter Geschlechtseintrag möglich sein muss. Dann werden Menschen nicht mehr nur in „weiblich“ und „männlich“ aufgeteilt, sondern können auch „anders“ oder „divers“ sein. Doch wen betrifft das überhaupt? Und was bedeutet Intersexualität eigentlich genau? Quarks liefert Antworten.

Intergeschlechtlichkeit: Krankheit oder ganz natürlich

Alle von uns sind in den ersten Wochen unseres Lebens intergeschlechtlich. Erst nach 6 Wochen werden die Weichen für die Ausbildung der Geschlechtsorgane gestellt. Durch genetische Variationen oder Ereignisse in der Geschlechtsentwicklung passen manche Menschen nicht eindeutig in die Kategorie, die Geschlechtschromosomen typischerweise festlegen. Ärzte raten dann häufig zu einer geschlechtsangleichenden Operation. Quarks fragt, wie gehen Eltern mit dieser Entscheidung um?

Wie weiblich und männlich ist unser Gehirn?

Männer können besser einparken und Frauen sind sprachlich begabter? Dass sich die Gehirne von Männern und Frauen grundlegend unterscheiden, ist eine weit verbreitete Vorstellung. Doch neue Forschung zeigt: Das Gehirn gleicht eher einem bunten Mosaik aus männlichen und weiblichen Merkmalen. Quarks begibt sich auf eine Reise in unser Gehirn.

 

Sa, 3.8., 9:15 – 9:45 Uhr, ZDF info
ZDFzoom: Abschottung oder Aufbruch? (Dokumentation, D 2018)

Tausende Opfer sexuellen Missbrauchs durch Geistliche hat eine von der Kirche beauftragte Untersuchung 2018 festgestellt. Die Forscher sprachen von „der Spitze des Eisbergs“. Die Studie löste Bestürzung aus. Auch wenn die Kirche seit Aufdeckung der Skandale bereits einiges unternommen hat, stellt „ZDFzoom“ die Frage: Reichen die Maßnahmen aus, um Missbrauch in Zukunft zu verhindern? Bereits 2011 hatte „ZDFzoom“ Opfer von Missbrauch im bayerischen Ettal getroffen und über sie berichtet. Auch Robert Köhler hat Missbrauch durch Geistliche erlebt. Wie sieht er die Kirche heute? Er schildert den Autoren der Dokumentation seine Sicht auf die bisher geleistete Aufarbeitung und die Frage, ob diese gelungen ist. Wunibald Müller ist Theologe und Psychotherapeut. Er hat Täter und Opfer betreut, fordert Reformen in Sachen Zölibat, Homosexualität und Priesteramt: „Wir fahren die Kirche mit Karacho gegen die Wand, wenn wir es nur bei Absichtserklärungen belassen“, so seine Warnung in „ZDFzoom“.

 

Sa, 3.8., 20:15 – 22:10 Uhr, WDR
Eurovision Choir 2019 (Show, S 2019)

Es ist das europäische Kräftemessen im Chorgesang: Zum zweiten Mal treffen sich die besten Laien-Chöre Europas, um in ihren Sprachen oder auf Englisch von traditionellem Volkslied über Pop bis zur Klassik mit vielfältigem Repertoire zu überraschen und den besten Chor im Wettbewerb 2019 auszumachen. Gastgeber ist in diesem Jahr das schwedische Göteborg. Für den WDR geht BonnVoice ins Rennen. Der Preisträger der WDR-Show „Der beste Chor im Westen 2018" tritt mit seiner unverkennbaren Mischung aus klassischem, jazzigem und poppigem Repertoire in Göteborg gegen neun weitere Chöre an: Almakalia (Belgien), Vocal Line (Dänemark), Babite Municipality Mixed Choir MASKA (Lettland), Volve Vokal (Norwegen), Alba (Schottland), Jazzva (Slowenien), Zero8 (Schweden) und Cake O'Phonie (Schweiz). Über die Gewinner entscheidet eine professionelle Jury. Die drei Juroren sind Katarina Henryson aus dem legendären A-capella-Quintett „The Real Group“, der englische Komponist und Dirigent John Rutter, der zu den bedeutendsten Komponisten unserer Zeit für Chorliteratur zählt, sowie Deke Sharon, Arrangeur und Produzent, der als „Vater der zeitgenössischen A-cappella-Musik“ gehandelt wird. Die Show wird kommentiert von „Mr. Eurovision“ Peter Urban. Der passionierte Musikjournalist verleiht insbesondere dem Finale des Eurovision Song Contests seit 1997 seine Stimme. Im Vorfeld des Wettbewerbs berichten Catherine Vogel und Nora Abu-Oun aus der Heimatsstadt des Chores Bonn und direkt vor Ort aus Göteborg.

 

Sa, 3.8., 22:55 – 23:40 Uhr, WDR
Carolin Kebekus: PussyTerror TV (Comedy, D 2019)

In dieser Ausgabe beschäftigt sich Carolin Kebekus mit den Frauen, die sich aus der Politik zurückgezogen haben: Andrea Nahles und Theresa May. U. a. gibt es eine neue Folge mit der gut situierten Veronika Rodcke aus Köln-Marienburg, die ein lesbisches Paar besucht und den beiden Frauen zum baldigen Nachwuchs gratuliert.

 

Sa, 3.8., 22:55 – 23:45 Uhr, NITRO
Born To Kill – Als Mörder geboren? Colin Ireland (Dokumentation, GB 2012)

Einen erstaunlichen Anfang nahm die mörderische Laufbahn von Colin Ireland. Der Ex-Soldat fasste zur Jahreswende 1992/93 den Vorsatz, als Serienkiller für Furore zu sorgen. Seine homophobe Haltung führte ihn auf der Suche nach Opfern in einen Schwulentreffpunkt in London. Zwischen dem 8. März und 12. Juni 1993 erschlich sich Ireland das Vertrauen fünf homosexueller Männer, um sie anschließend unter schrecklichen Misshandlungen umzubringen.

 

So, 4.8., 18:55 – 19:25 Uhr, RTL plus
112 – Sie retten dein Leben (18) (Serie, D 2008)

Heiko zeigt seinem homosexuellen Cousin Rene die Wache. Der Besuch hat für Heiko völlig unerwartete Folgen: Jenny glaubt nicht, dass Rene Heikos Cousin ist, sondern entwickelt mit Nicole die Theorie, dass der Cousin in Wirklichkeit Heikos Lebensgefährte ist. Sie hält Heiko also für schwul und erklärt sich so, dass der junge Polizist nicht auf ihre Avancen eingegangen ist.

 

So, 4.8., 0:05 – 1:45 Uhr, RTL II
Reine Männersache (Spielfilm, USA 2014)

Michael und Matty sind seit ihrer Kindheit die besten Freunde. Die beiden stehen kurz vor ihrem High-School-Abschluss – in sexueller Hinsicht sind sie allerdings noch ziemlich unbeschriebene Blätter. Das soll sich bis zum Abschlussball ändern. Um ihre Pläne in die Tat umsetzen zu können, beschließen sie, sich gegenseitig zu unterstützen. Ziel ist es, möglichst rasch ihre Unschuld zu verlieren. Das Ganze gestaltet sich allerdings etwas komplizierter als zunächst gedacht, als Matty völlig überraschend gesteht, schwul zu sein. Für Michael ist das kein Problem. Er ist fest entschlossen, für seinen Kumpel eine Lösung zu finden und beginnt, in der Schwulenszene zu recherchieren. Darüber hinaus lässt er sich auch noch auf peinliche Gespräche mit seinem Vater ein. Bei einem ihrer Ausflüge scheint es tatsächlich zu funken: Matty lernt den ziemlich männlichen Lars kennen. Michael wird indessen klar, dass ihm Mattys Ex-Freundin Em nicht ganz gleichgültig ist. In dieser Situation ergeben sich für die Freunde völlig neue Probleme. Sicher ist nur eins: Ihr Gefühlsleben ist ganz schön durcheinander. In jedem Fall wird die Freundschaft von Michael und Matty auf zahlreiche harte Proben gestellt. In Sachen Humor und Tempo gehört der Film durchaus in die gleiche Kategorie wie der Mega-Erfolg „American Pie“ – nur mit einem schwulen Protagonisten und einem schwulen Regisseur.

 

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