Kultur
   7 Jahre
Foto: Tatort Amour Fou @ rbb Andrea Hansen

Schwul-lesbische TV-Highlights, 05.06. - 11.06.17

Das beste der aktuellen Fernsehwoche - gefiltert durch die schwul-lesbische Brille (Um zu den anderen Wochentagen zu kommen, klickt bitte unten auf die Felder 1-6)

Mo, 5.6., 20:15 – 21:45 Uhr, Das Erste
Tatort: Amour fou (Fernsehfilm, D 2017)

Eine bizarre schwarze Masse, zusammengeschmolzen mit einem Plastikliegestuhl in einem Laubengarten – mehr ist nicht übrig von Enno Schopper. Die Berliner „Tatort“-Kommissare Nina Rubin und Robert Karow müssen in ihrem fünften Fall herausfinden, was hinter dem grausamen Tod des Lehrers steckt. Die ersten Ermittlungen führen Rubin und Karow an die Gesamtschule im Neuköllner Rollbergkiez, in der Enno Schopper unterrichtete, bevor er offenbar erschlagen, mit Benzin übergossen und verbrannt wurde. Aber warum? „Fragen Sie mal die Kids im Kiez, was man am besten mit Schwulen macht“, sagt Ennos Mann Armin zu den Ermittlern. Enno hat seine Schwulenehe demonstrativ offen gelebt – fast provokativ, jedenfalls hier. Ein Zeuge will gesehen haben, wie sich Enno dem Schüler Duran Bolic (Justus Johanssen) im Umkleideraum sexuell genähert hat. Seit Jahren kümmert sich der Lehrer um den Jungen aus schwierigen Verhältnissen. Er und Armin haben ihm ein Zuhause gegeben und ihn gefördert. Aber das Gerücht bestreiten Enno und Duran vehement. Enno wird beurlaubt, bis zur Klärung. Nun ist Enno Schopper tot. Rubin und Karow wollen Duran befragen, aber der ist verschwunden. Sie müssen sich anstrengen, um nicht im Morast aus Gerüchten und Vorurteilen zu versinken.

Mo, 5.6., 1:20 – 2:15 Uhr, Arte
Pedro Almodóvar und seine Frauen (Dokumentation, F/E 2015)

Ob Mutter, Ehefrau oder Geliebte, ob überdreht, schrill oder bunt – Frauen spielen in Pedro Almodóvars Werk schon immer eine zentrale Rolle. Sie inspirieren ihn zu seinen Geschichten, spielen Charakterrollen und verleihen seinen Casts Glanz und Glamour. In jeder Schaffensphase hatte der spanische Regisseur seine Muse: Carmen Maura in den aufsehenerregenden, gewagten Debütfilmen, Victoria Abril in den sinnlich-abgründigen Streifen der zweiten Schaffensphase, Marisa Paredes in den Filmen der Reifejahre und schließlich Penélope Cruz in den Welterfolgen der jüngeren Zeit. Doch Almodóvar ersetzt nicht einfach eine Schauspielerin durch eine andere, vielmehr sind sie alle präsent im unnachahmlichen Mikrokosmos seines Œuvres.

Aber wie ist aus dem bekennenden Homosexuellen und notorischen Provokateur ein solch meisterhafter Interpret weiblicher Zwischentöne geworden? Aus der Sicht der berühmten Almodóvar-Diven wird deutlich, dass Frauen der Dreh- und Angelpunkt und weibliche Emotionen ein unentbehrliches Element in Almodóvars Filmen sind. Mit Frauenfiguren ließen sich Gefühle einfach tiefer ausloten, sagte der Regisseur einmal selbst.

Die Erzählungen der Schauspielerinnen fügen sich zu einem Gesamtbild von Almodóvars Leben und Schaffen. Das Porträt führt von der Persönlichkeit des in der Franco-Ära aufgewachsenen Jungen bis hin zu den künstlerischen Visionen, die der Filmemacher im modernen, demokratischen Spanien der Movida verwirklichen konnte. Aus erster Hand beleuchten die Heldinnen seiner Filme eine außerordentlich erfolgreiche Laufbahn, die Almodóvar von La Mancha nach Hollywood führte und der Welt auch ein neues Bild seines Heimatlandes Spanien vermittelte.

 

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