Kultur
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Schwul-lesbische TV-Tipps, 18.02.–24.02.2019

Das beste der aktuellen Fernsehwoche - gefiltert durch die schwul-lesbische Brille

Mo, 18.2., 22:45 – 23:30 Uhr, Das Erste
Schuld ohne Sühne? Die Kirche und der sexuelle Missbrauch (Dokumentation, D 2019)

Als „Quelle des Schmerzes und der Scham“ hat Papst Franziskus die tausendfachen Fälle sexuellen Missbrauchs durch katholische Priester und Ordensleute bezeichnet und alle Vorsitzenden der nationalen Bischofskonferenzen weltweit für den 21. bis 24. Februar 2019 nach Rom zu einem Spitzentreffen einbestellt. Unmittelbar vor Beginn der Konferenz widmet sich der Film den wichtigsten Fragen zum Thema: Was sind die Ursachen für den systematischen Missbrauch und was tut die Kirche, um diese Ursachen abzustellen? Nimmt die Kirche ihre Verantwortung gegenüber den Opfern ernst? Anhand neuer, bislang unbekannter Fälle geht der Film diesen Fragen nach und dokumentiert die Arbeit der kirchlichen und weltlichen Justiz bei der Aufarbeitung. Schaffen es diese Instanzen, wirklich aufzuklären? Der Film begleitet mehrere Betroffene bei ihrer persönlichen Aufklärung und ihrem Kampf um Gerechtigkeit.

 

Mo, 18.2., 23:20 – 1:05 Uhr, Das Erste
Lotte am Bauhaus (Fernsehfilm, D 2019)

Weimar 1921: Das Leben der 20-jährigen Lotte Brendel scheint vorbestimmt zu sein. Ihr Vater sieht sie als künftige Ehefrau und Mutter an der Seite eines Mannes, der den elterlichen Tischlereibetrieb übernehmen soll. Doch die eigenwillige und künstlerisch begabte Lotte schließt sich gegen den Willen ihrer Familie einer Gruppe junger Künstler an, bewirbt sich am Bauhaus und wird angenommen. Sie erhält die Chance, als Frau gleichberechtigt ihr Studium zu absolvieren, angeleitet von weltberühmten Künstlern. Doch der Bruch mit ihrer Familie, die ihr jede finanzielle Unterstützung verweigert und ihren Wunsch nach Selbstverwirklichung lange nicht akzeptiert, belastet Lotte.

 

Di, 19.2., 21:15 – 22:15 Uhr, TLC
Schicksal Transgender – Leben im falschen Körper: Ein neues Kapitel? (Dokumentation, USA 2018)

Was passiert, wenn ein Ehemann oder Partner nach vielen gemeinsamen Jahren und gemeinsamen Kindern gesteht, im falschen Körper geboren und in Wirklichkeit eine Frau zu sein? Wie regiert die Partnerin, wenn er seine wahre Geschlechtsidentität endlich ausleben möchte und sich – auch optisch – mehr und mehr in ein weibliches Wesen verwandelt? Kann Stacy akzeptieren, dass Gatte Les nach einer Geschlechtsangleichung zu Leslie wird? Wie werden Jennifer und ihre vier Kinder es wegstecken, dass Familienvater Larry eine Frau ist? Und was macht Cindy, nachdem ihr Traummann Troy sein Coming-out als Transgender hat? Verwirrung, Wut und Unsicherheit: Kann Liebe stark genug sein, um über das Geschlecht des Partners hinwegzusehen? Oder wird die Beziehung so sehr belastet, dass sie am Ende scheitert? Die Doku-Serie begleitet verschiedene Paare bei der härtesten Herausforderung ihres Lebens.

Cindy und Troy haben eine schlimme Zeit hinter sich. Doch auch wenn Troy die Transition bis zum Ende geht, will Cindy ihn nicht verlieren, weiß aber nicht, ob sie mit ihm als Frau leben kann. Heute ist ein Wendepunkt in ihrer Beziehung, weil sie Troy als "Lucy" in Frauenkleidern und mit Make-Up zum ersten Mal begegnen wird. Doch auch für Troy wird ein neues Kapitel aufgeschlagen, denn er hätte nie gedacht, dass Haarentfernung so höllisch weh tut. Bei Stacy und Leslie wartet die ganze Familie darauf, ihren Les zum ersten Mal als Frau zu sehen. Das Umstyling muss also perfekt sein. Am meisten Sorge hat Les, dass sein Vater das Coming-out als Frau nicht akzeptieren kann.

 

Di, 19.2., 3:35 – 4:25 Uhr, ZDF
Masters of Sex: Abweichungen von der Norm (Serie, USA 2013)

Dr. Ethan Haas hat die Möglichkeit, eine Vierlingsgeburt zu übernehmen und dadurch aus Masters Schatten zu treten. Masters würde auch gerne Männer für seine Studie untersuchen, kann im Bordell aber nur Homosexuelle als Probanden gewinnen. Von einem der Männer erfährt Masters ein pikantes Geheimnis, mit dem er die Wiederaufnahme der Studie im Krankenhaus erzwingen kann.

 

Mi, 20.2., 14:45 – 15:15 Uhr, rbb
Die rbb Reporter – Anni am Limit!: Zwischen Schein und Sein (Reportage, D 2019)

Nie war es so einfach, sich und sein Leben in den sozialen Medien zu inszenieren. Ob weichgezeichnet oder authentisch, ist dabei nicht immer gleich zu erkennen. Dem Spiel mit Instagram und Co. kann sich auch Anni Dunkelmann nicht entziehen. Die rbb-Moderatorin fragt sich, was sie an dieser Welt so fasziniert. Und wie wichtig ihr Ruhm und Aufmerksamkeit sind. Wie man es richtig anpackt, erfährt Anni bei Riccardo Simonetti. Was der 25-Jährige genau ist, ist schwer zu fassen und ziemlich viel auf einmal: Er ist Blogger, Moderator, Model, Kolumnist und Influencer. Auf Instagram allein hat er über 166.000 Abonnenten. Die Show seines Lebens produziert Riccardo Simonetti jeden Tag in Kurzvideos, Fotos und Posts. Seine Fans haben das Gefühl, immer dabei zu sein: Riccardo beim Sport, im begehbaren Kleiderschrank, beim Stylisten, auf der Bühne oder beim Kampf gegen Homophobie.

 

Do, 21.2., 15:45 – 16:35 Uhr, ONE
In aller Freundschaft – die jungen Ärzte: Unter die Haut (Serie, D 2017)

Als Dr. Ruhland und Vivienne Kling den Werbeagenturbesitzer Lars Manrich im Klinikum aufnehmen, ahnen die beiden noch nicht, dass der patente Mann mit dem gepflegten Äußeren ein Geheimnis hat. Doch während der OP kommen die Ärzte seinem Geheimnis auf die Spur und auch Lars‘ Tochter Maja macht eine Entdeckung, die sie zunächst schockiert. Lars ist transsexuell und lebt ein Doppelleben! Wie soll es nun weiter gehen? Der Alltag von Vater und Tochter wird auf eine harte Probe gestellt.

 

Do, 21.2., 21:15 – 21:45 Uhr, RTL
Magda macht das schon!: Freundschaft plus (Sitcom, D 2018)

Tobis Jugendfreund Chris steht plötzlich vor der Tür und Tobi freut sich wie ein Kind. Zwar hat sich Chris seit Ewigkeiten nicht gemeldet, aber eine echte Freundschaft übersteht so was. Magda und Conny bemerken an Tobi alle Anzeichen von 'Verliebtheit' und liegen damit gar nicht so falsch: Chris ist schwul und will mehr von Tobi. Das Familienleben gerät in Schieflage. Nicht durch den typischen Männerfreund – eher durch einen untypischen.

 

Do, 21.2., 21:45 – 22:15 Uhr, ONE
Little BRITAIN (Folge 3/Staffel 1) (Comedy, GB 2003 - 2007)

Sebastian und der Premierminister lesen Zeitung, Vicky blitzt im Pub ab und Lou und Andy kaufen sich am Strand ein Eis. Hypnose-Künstler Kenny Craig schummelt beim Scrabble und Marjorie mobbt im Meeting ihre Schwester.

 

Do, 21.2., 22:15 – 22:45 Uhr, ONE
Little BRITAIN (Folge 4/Staffel 1) (Comedy, GB 2003 - 2007)

Daffyd kann nicht fassen, dass sein Frisör Ifan schwul ist, Transvestite Emily muss sich röntgen lassen und Lou und Andy gehen ins Pub. Vicky muss vor Gericht.

 

Fr, 22.2., 20:15 – 22:15 Uhr, Das Erste + ONE
Eurovision Song Contest 2019 – Unser Lied für Israel (ESC/Show, D 2018)

Michael Schultes 4. Platz beim Eurovision Song Contest in Lissabon im vergangenen Jahr war ein Glücksmoment für Deutschland. Seit Lenas Sieg beim ESC 2010 schnitt kein anderer Song aus Deutschland so gut ab wie „You Let Me Walk Alone“. Bei „Unser Lied für Israel“ wird entschieden, wer Michael Schulte nachfolgen und für Deutschland am 18. Mai 2019 beim ESC in Israel singen wird. Sieben Songs und ihre Interpreten treten an: Die sechs Einzelkünstler Aly Ryan, Lily among Clouds, Makeda, BB Thomaz, Linus Bruhn, Gregor Hägele und das Duo Sisters. Moderatorinnen sind Barbara Schöneberger und Linda Zervakis, Peter Urban kommentiert. Stargäste sind neben Michael Schulte, Revolverheld, Lena und Udo Lindenberg.

 

Fr, 22.2., 21:45 – 22:30 Uhr, Arte
High Energy – Disco auf Hochtouren (Dokumentation, B 2018)

Zu Beginn der 1980er-Jahre schien die Discomusik tot. 1979 organisierte ein DJ zusammen mit Lobbys von Rock- und Country-Musik sogar eine „Disco Demolition Night“. Für Diskotheken-Betreiber und eingefleischte Clubber war die Party aber noch lange nicht zu Ende. 1981 entwickelte Patrick Cowley, ein Musiker aus San Francisco mit einer ausgesprochenen Leidenschaft für Synthesizer, aus der noch glimmernden Glut der Discomusik eine neue Richtung: den durch mechanische Beats und Technoklänge aufgepeppten Hi-NRG (für „High Energy“). Die vorrangige Zielgruppe waren Schwulenclubs und zu den ersten prominenten Vertretern gehörten extrovertierte Ausnahmekünstler wie die Dragqueens Divine und Sylvester. Die neue, unbändige Form der Discomusik ohne Geiger oder Bläser, also nur mit Synthesizern und Rhythmusboxen, verbreitete sich rasant über Kanada bis nach Europa. Dort wurde London zum Produktionszentrum, und dank zahlreicher internationaler Hits wie „High Energy“ von Evelyn Thomas, „Relax“ von Frankie Goes to Hollywood, „Venus“ von Bananarama sowie den ersten Hits von Kylie Minogue und Rick Astley war bald auch das breite Publikum erobert. Sogar Discoqueen Donna Summer sprang mit ihrem letzten weltweiten Hit „This Time I Know It’s For Real“ auf den Hi-NRG-Zug auf. Traurige Ironie der (Musik-)Geschichte: Diese neue elektronische Form der Discomusik entfaltete sich in der Schwulenszene genau in dem Jahrzehnt, als diese von einer schrecklichen Epidemie getroffen wurde, die bald jede Partystimmung trübte: Aids.

 

Fr, 22.2., 23:25 – 0:25 Uhr, Arte
Queercore – Die schwule Seite des Punk (Dokumentation, D 2016)

In den 1980er- und 1990er-Jahren rückte eine lose verbundene Gruppe nordamerikanischer Punk-Künstler und -Künstlerinnen ihre queeren Identitäten radikal ins Zentrum der eigenen Arbeiten – und lehnte sich damit nicht nur gegen die damals von heterosexuellen Männern dominierte und latent homophobe Punk-Szene auf, sondern auch gegen den allzu angepassten schwulen Mainstream. Der Filmemacher Yony Leyser lässt dazu die schillernden Schlüsselfiguren der Bewegung zu Wort kommen: die FilmemacherInnen Bruce LaBruce und G. B. Jones, die MusikerInnen Kim Gordon (Sonic Youth), Jody Bleyle (Team Dresch) und Kathleen Hanna (Bikini Kill), ihren schamlosen Wegbereiter John Waters – und viele mehr. KünstlerInnen wie Beth Ditto und Peaches erzählen, wie die Bewegung ihr Verständnis von queerem Leben und Denken geprägt hat, das sich von allen normativen Einschränkungen löste. Filmclips, Konzertausschnitte und Aufnahmen der spektakulärsten Aktionen dokumentieren das vielschichtige Schaffen der Szene. Das mitreißende Szene-Porträt schließt nicht nur eine klaffende Lücke innerhalb der nicht-heterosexuellen Geschichtsschreibung, es ist auch ein wilder Appell gegen jede Form der falschen Anpassung.

 

Fr, 22.2., 0:25 – 1:30 Uhr, Arte
Berlin Live: Fritz Kalkbrenner (Musik, D 2018)

Fritz Kalkbrenner gehört zweifellos zu den Stars der weltweiten Techno-Szene. 2018 veröffentlichte er sein mittlerweile fünftes Album „Drown“. Pünktlich zum Release macht er für „Berlin Live“ wieder Station in seiner Heimatstadt. Mit einem Mix aus Singles seiner aktuellen Platte und bekannten Hits wie „Get a Life“ und „Back Home“, die ihm zum internationalen Durchbruch verhalfen, bringt er die Tanzfläche des SchwuZ in Berlin zum Beben.

 

Sa, 23.2., 7:10 – 7:55 Uhr, TLC
Alle meine Frauen: Mariahs Überraschung – Teil 1 (Serie, USA 2018)

Seit Mariah ihrer Mutter erzählt hat, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt, ist Meri immer noch dabei, die Nachricht zu verarbeiten. Mit Meris Internet-Affäre begann das angespannte Verhältnis der beiden und hat sich bislang nicht verbessert. Deshalb freut sich Meri, als ihre Tochter fragt, ob sie und Janelle zu einer Demo für Frauen- und Lesbenrechte in Washington mitkommen. Dabei hat Meri kein Interesse an Politik, sie will nur Zeit mit Mariah verbringen. Doch als sie hört, dass ihre Tochter ein paar Freundinnen zu einem Besuch bei Patchwork-Familie Brown eingeladen hat, wird sie hellhörig: Ist darunter auch Mariahs feste Freundin?

 

Sa, 23.2., 12 – 12:45 Uhr, NDR
Die Akte Zarah Leander (Dokumentation, D 2013)

Nazi-Diva, Künstlerin oder Sowjetspionin? An den Gerüchten, die sich um die schwedische Schauspielerin und Sängerin Zarah Leander ranken, scheiden sich bis heute die Geister. In den Jahren 1937 bis 1942 stand sie in zehn Filmen in Nazi-Deutschland vor der Kamera.

Entlang ihrer Biografie und Wirkungsgeschichte bis hin zu den verschiedenen Spionagegerüchten zeichnet die Dokumentation ein komplexes und widersprüchliches Bild der Diva Zarah Leander. Was ist Mythos? Was Wirklichkeit? Wie hat sich die Sichtweise auf die ehemalige Primadonna gewandelt, die am Ende ihrer Karriere auf Butterfahrten sang, und heute als Diva von der schwul-lesbischen Szene geliebt wird?

 

Sa, 23.2., 20:15 – 21:45 Uhr, Phoenix
Herr von Bohlen privat (Dokumentation/Spielfilm, D 2015)

Der Film erzählt die Geschichte des letzten Sprosses einer großen deutschen Familie, deren Kanonen unzählige Menschen in zwei Weltkriegen getötet haben: Arndt von Bohlen und Halbach – der letzte Krupp. Unwillig sich den Erwartungen von Familie und Firma zu beugen, verzichtet der schwule Industriellensohn 1966 auf ein rund dreieinhalb Milliarden Mark schweres Firmenerbe. Oder – eine andere Lesart: Er wird zum Verzicht auf ein Weltreich gedrängt, weil einer wie er diesen Konzern nicht führen könne. Mit einer jährlichen Abfindung von zwei Millionen Mark zieht sich Arndt in eine andere Welt zurück und versammelt einen Hofstaat wie im Märchen um sich. Doch bleibt er zeitlebens einsam und verschlossen. Sein ausschweifender Lebensstil ist in den 60er- und 70er-Jahren legendär, provoziert jedoch Neid und Unverständnis – Arndt wird zum Hassobjekt der Bundesrepublik. Der Film zeigt die erbarmungslose Seite der deutschen Klatschpresse und entwirft ein Sittengemälde aus den Anfängen der Bundesrepublik, die Personen hervorbrachte, auf die die Gesellschaft nicht vorbereitet war. Dabei war Arndt finanziell nicht nur abhängig vom Willen Berthold Beitz' und der „Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung“, sondern auch Leidtragender einer bis zu seinem Tod 1986 steuerlich völlig ungeklärten finanziellen Situation. „Herr von Bohlen“ ist weder Dokumentarfilm noch Spielfilm; er lässt wichtige Zeitgenossen und Lebensgefährten Arndts zu Wort kommen und verwischt die Grenze zum Fiktionalen, in dem ein Reporter Arndt von Bohlen in einer inszenierten Reise Ende der 1970er-Jahre an die bedeutenden Orte seines Lebens begleitet.

 

Sa, 23.2., 20:15 – 21:45 Uhr, ZDF neo
Die Trauzeugen (Spielfilm, AUS/GB 2011)

Auf einem Südsee-Trip lernt der Brite David die Australierin Mia kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Zur Hochzeit auf dem Anwesen von Mias Eltern lädt David seine Londoner Kumpels Tom, Luke und Graham ein. Fast ruinieren die drei dabei Davids Leben. Die Hochzeit wird in Australien stattfinden, wo Mias Eltern Barbara (Olivia Newton-John) und Jim ein großes Anwesen in den Blue Mountains bewohnen. Zur Familie gehört noch Mias Schwester Daphne (Rebel Wilson), die – als vermeintliche Lesbe – aus der Art geschlagen zu sein scheint.

 

Sa, 23.2., 20:55 – 21:20 Uhr, ARD alpha
alpha-retro: München macht Mode (1971) – Die Modestadt München zu Beginn der Siebzigerjahre (Reportage, D 1973)

Gedreht wurde diese Dokumentation von 1971 über die Modebranche in München zusammen mit dem Ballettensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz: Auf einer improvisierten Bühne z. B. vor dem unfertigen Olympiastadion werden in tänzerischer Weise Modekollektionen vorgeführt. Es geht aber auch raus aufs Land zu einem See, um Damenbademoden vorzuführen. Zu Wort kommen Modeschöpfer wie Rudolph Moshammer, Heinz Oestergaard und andere. Sie belegen, warum damals Mode aus München ein Qualitätssiegel war.

 

So, 24.2., 5:15 – 6:45 Uhr, Phoenix
Herr von Bohlen privat (Dokumentation/Spielfilm, D 2015)

Der Film erzählt die Geschichte des letzten Sprosses einer großen deutschen Familie, deren Kanonen unzählige Menschen in zwei Weltkriegen getötet haben: Arndt von Bohlen und Halbach – der letzte Krupp. Unwillig sich den Erwartungen von Familie und Firma zu beugen, verzichtet der schwule Industriellensohn 1966 auf ein rund dreieinhalb Milliarden Mark schweres Firmenerbe. Oder – eine andere Lesart: Er wird zum Verzicht auf ein Weltreich gedrängt, weil einer wie er diesen Konzern nicht führen könne. Mit einer jährlichen Abfindung von zwei Millionen Mark zieht sich Arndt in eine andere Welt zurück und versammelt einen Hofstaat wie im Märchen um sich. Doch bleibt er zeitlebens einsam und verschlossen. Sein ausschweifender Lebensstil ist in den 60er- und 70er-Jahren legendär, provoziert jedoch Neid und Unverständnis – Arndt wird zum Hassobjekt der Bundesrepublik. Der Film zeigt die erbarmungslose Seite der deutschen Klatschpresse und entwirft ein Sittengemälde aus den Anfängen der Bundesrepublik, die Personen hervorbrachte, auf die die Gesellschaft nicht vorbereitet war. Dabei war Arndt finanziell nicht nur abhängig vom Willen Berthold Beitz' und der „Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung“, sondern auch Leidtragender einer bis zu seinem Tod 1986 steuerlich völlig ungeklärten finanziellen Situation. „Herr von Bohlen“ ist weder Dokumentarfilm noch Spielfilm; er lässt wichtige Zeitgenossen und Lebensgefährten Arndts zu Wort kommen und verwischt die Grenze zum Fiktionalen, in dem ein Reporter Arndt von Bohlen in einer inszenierten Reise Ende der 1970er-Jahre an die bedeutenden Orte seines Lebens begleitet.

 

So, 24.2., 17 – 18:30 Uhr, Phoenix
Herr von Bohlen privat (Dokumentation/Spielfilm, D 2015)

Der Film erzählt die Geschichte des letzten Sprosses einer großen deutschen Familie, deren Kanonen unzählige Menschen in zwei Weltkriegen getötet haben: Arndt von Bohlen und Halbach – der letzte Krupp. Unwillig sich den Erwartungen von Familie und Firma zu beugen, verzichtet der schwule Industriellensohn 1966 auf ein rund dreieinhalb Milliarden Mark schweres Firmenerbe. Oder – eine andere Lesart: Er wird zum Verzicht auf ein Weltreich gedrängt, weil einer wie er diesen Konzern nicht führen könne. Mit einer jährlichen Abfindung von zwei Millionen Mark zieht sich Arndt in eine andere Welt zurück und versammelt einen Hofstaat wie im Märchen um sich. Doch bleibt er zeitlebens einsam und verschlossen. Sein ausschweifender Lebensstil ist in den 60er- und 70er-Jahren legendär, provoziert jedoch Neid und Unverständnis – Arndt wird zum Hassobjekt der Bundesrepublik. Der Film zeigt die erbarmungslose Seite der deutschen Klatschpresse und entwirft ein Sittengemälde aus den Anfängen der Bundesrepublik, die Personen hervorbrachte, auf die die Gesellschaft nicht vorbereitet war. Dabei war Arndt finanziell nicht nur abhängig vom Willen Berthold Beitz' und der „Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung“, sondern auch Leidtragender einer bis zu seinem Tod 1986 steuerlich völlig ungeklärten finanziellen Situation. „Herr von Bohlen“ ist weder Dokumentarfilm noch Spielfilm; er lässt wichtige Zeitgenossen und Lebensgefährten Arndts zu Wort kommen und verwischt die Grenze zum Fiktionalen, in dem ein Reporter Arndt von Bohlen in einer inszenierten Reise Ende der 1970er-Jahre an die bedeutenden Orte seines Lebens begleitet.

 

 
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