Kultur
   9 Jahre
Foto: Pro-Fun Media

Tänzerische Darstellung von Liebe und Sex

Julián Hernández hat schon zweimal den Teddy Award bei der Berlinale gewonnen, 2003 für „Mil Nubes – Liebessehnsucht“ und 2009 für „Raging Sun, Raging Sky“. Schon damals waren die Filme lang und spalteten die Kritiker und das Publikum: Filmästheten vergaben positive Bewertungen, andere fanden die Filme langweilig. Selbst renommierte Kritiker sprachen von „Pseudo-Porno“ und „ästhetischer Masturbation“. Ähnlich ist es auch bei „Ich bin das Glück dieser Erde“. Und wieder haben alle irgendwie Recht. Viele Einstellungen sind fotografisch von höchster Qualität, Bildaufteilung und Licht sind exzellent, doch gleichzeitig leidet darunter die Erzählung.

Der bekannte Regisseur Emilio (männlich: Hugo Catalán) sucht Tänzer für seinen neuen Film. In der Ballettakademie lernt er den jungen Octavio (Alan Ramírez) kennen, es beginnt ein Katz- und Maus-Spiel und bald kommen die beiden zusammen. Doch Emilio reicht das nicht, er sucht sich immer wieder neue Männer. Den Rest seiner Zeit braucht er für die Dreharbeiten. Als er damit fertig ist, zeigt Julián Hernández das Ergebnis über 20 Minuten lang als Film im Film: eine anspruchsvolle künstlerische Abstraktion zum Thema Worte und Körper, dargestellt sehr offenherzig von zwei Männern und einer Frau, die tänzerisch Liebe und Sex darstellen und dabei ihre Gedanken aus dem Off erzählen. Danach wird mit der Begegnung zwischen Emilio und dem dem blonden Callboy Jazen (süß: Emilio von Sternerfels) noch einmal eine neue Geschichte erzählt, die nur wenige Verbindungen zum ersten Teil mit Octavio hat.

„Ich bin das Glück dieser Erde“ ist ein Glück für Filmästheten. Und auch für diejenigen, die keine Untertitel mögen, denn im Gegensatz zu vielen anderen schwulen Filmen ist dieser synchronisiert worden. Als Zugabe enthält die DVD noch drei Kurzfilme von Julián Hernández: „Atmosphäre – Atmosfera“, „Bramadero“ und „Nubes Flotantes – Ziehende Wolken“.

Ich bin das Glück dieser Erde, Mexiko 2014, Regie: Julián Hernández, mit Hugo Catalán, Alan Ramírez, Andrea Portal, Gabino Rodríguez, Emilio von Sternerfels, Iván Álvarez, Gloria Contreras, 116 Min., deutsche Synchronfassung, FSK 16, Vertrieb: Pro-Fun Media

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