Kultur
   10 Jahre
Foto: Bruno Gmünder Group

Verlagshaus Bruno Gmünder ist insolvent

Deutschlands größtes schwules Verlagshaus, die Bruno Gmünder Group hat heute beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Insolvenzantrag gestellt. Der Schritt kommt insofern überraschend, als bisher keine Krisennachrichten aus dem Haus nach außen gedrungen waren. Allerdings haben fast alle Verlage ihre Probleme mit rückläufigen Absatz- und Umsatzzahlen, nicht allen ist es bisher gelungen, die Einbrüche im traditionellen Geschäft mit neuen Umsätzen im Internet zu kompensieren.

Der Verlagsgründer Bruno Gmünder hatte sich 2011 aus der operativen Leitung des Hauses zurückgezogen und nur einen kleinen Anteil von 10% behalten. Die Mehrheit übernahmen damals Tino Henn und Nik Reis, die bereits mit anderen Unternehmen erfolgreich, allerdings Neulinge im Verlagsgeschäft waren. Deshalb holten sie den langjährigen Verlagsmitarbeiter Michael Taubenheim als dritten Geschäftsführer an ihre Seite. Gemeinsam versuchten sie, das traditionelle Geschäft mit dem Spartacus-Reiseführer, Büchern und Magazinen in Richtung eBooks, Apps und Websites zu erweitern, allerdings geschah dies aus Sicht von Marktbeobachtern deutlich später als in anderen Verlagen, möglicherweise zu spät.

Tino Henn hat den Willen, das Haus im Rahmen der Insolvenz zu sanieren: „Diese Krise ist ein Neuanfang, der Wege frei räumt, die vorher versperrt waren.“ Vermutlich wird man sich von einem Teil der derzeit 80 Mitarbeiter trennen. Der Betrieb geht im Rahmen der Insolvenz zunächst normal weiter, die Brunos-Stores haben weiter geöffnet, man kann über brunos.de bestellen, und auch die Redaktionen der „Männer“ und der Bücher erhalten zunächst Insolvenzgeld vom Arbeitsamt. Das weitere Verfahren liegt dann in der Hand des Insolvenzverwalters, der in Kürze vom Amtsgericht eingesetzt wird.

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