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   7 Jahre
Foto: Official Homepage

Jason Somerville

Es war Anfang 2012 – genauer gesagt am Valentinstag – als Jason Somerville all seinen Mut zusammennahm und seine Homosexualität in seinem Blog der Öffentlichkeit mitteilte. Ein sicher großer Schritt für einen 24-jährigen – schaut man sich aber die Umstände an, muss man seiner Tat noch mehr Beachtung schenken. Somerville ist professioneller Pokerspieler und damit Teil einer Sportart, die noch heute von Männern dominiert wird. Ähnlich wie im Fußball gibt es zwar einen bunten Mix an Nationalitäten und Kulturen, aber das Thema Homosexualität wird beinahe totgeschwiegen. Grund genug, einen näheren Blick auf seine Person zu werfen.

Jason Somerville wurde am 15. April 1987 in New York geboren, hat aber seinen Lebensmittelpunkt aus beruflichen Gründen mittlerweile nach Toronto (Kanada) verlegt. Schon früh entwickelte Somerville eine Leidenschaft für das Pokerspiel – erst durch die Übertragung verschiedener Turniere im Fernsehen, dann durch das Spielen selbst. Zum Einstieg nutzte er dabei Online-Casinos und trat dort gegen Live-Croupiers und echte Pokerspieler an. Sein Spiel verbesserte er dadurch schnell und die Entscheidung, sein Können bei professionellen Turnieren zu beweisen, fiel ihm nach ersten Erfolgen sicher nicht schwer.  Dem Online-Poker blieb der heute 30-jährige aber bis heute treu. In über 200 nennenswerten Online-Turnieren erspielte er um die 2,2 Millionen US-Dollar und beendete fast keines mit einem Verlust. Ein Vorgehen, das sich gelohnt hat, während doch die meisten anderen Profis sich der Online-Welt abwenden.

Fügt man die Prämien aus klassischen, realen Turnieren dann noch hinzu, blickt Somerville Stand heute auf einen stolzen Gewinn von fast vier Millionen US-Dollar zurück. Den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere erreichte er bereits im Jahr 2011. Durch einen Turniersieg bei der World Series erspielte er sich einen der legendären Bracelets. Diese Trophäe wird seit 1976 jedem Spieler, der ein Turnier der World Series of Poker gewinnt, zusätzlich zu seinem Preisgeld überreicht.  Eine Ehre, die entsprechend nur wenigen zu Teil wird – und Somerville kann sich einer von ihnen nennen. 

Mit seinem Outing wollte Somerville anderen Kollegen Mut machen und als gutes Beispiel vorangehen. Noch immer gibt es auch in anderen Sportarten zu wenige Vorbilder, die sich diesen Schritt trauen. Im Fußball beispielsweise war Thomas Hitzelsberger 2014 der erste namhafte deutsche Spieler, der diesen Schritt ging. In anderen Sportarten sind die Zahlen ähnlich. Die von Somerville erhoffte Welle konnte er leider nicht lostreten. Er wird aber sicher viele seiner Fans und Zuschauern bestärkt haben und sein Schritt verdient es daher, auch fünf Jahre später noch erwähnt zu werden.

 
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