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Foto: In München sind nicht nur die Mieten am höchsten, sondern gleichermaßen auch die Eigentumswohnungen besonders teuer. Foto: pixabay.com © cocoparisienne (CC0 1.0)

Überteuerte Immobilienpreise

Gibt es für Anleger keine Alternative mehr, um in Metropolen Fuß zu fassen?

Schon seit einiger Zeit steigen die Immobilienpreise stetig an und viele Anleger in Deutschland fragen sich, ob Häuser oder Eigentumswohnungen in Deutschland mittlerweile nicht sogar zu teuer sind. Die lange befürchtete Preisblase soll laut Experten aber noch keinesfalls in Sicht sein, dennoch gibt es auf dem Immobilienmarkt aber ganz offensichtlich auch noch keine Entwarnung. Doch welche Alternativen haben Investoren, wo lohnt sich der Kauf einer Immobilie und welche Städte sollten derzeit doch besser gemieden werden?

Die teuersten Städte Deutschlands

Ganz gleich, ob letztendlich zur Miete oder in den eigenen vier Wänden gewohnt wird, Wohnraum wird immer teurer und scheint insbesondere in Metropolen oder größeren Städten bereits nahezu unerschwinglich zu sein. Das fand auch das Beratungsunternehmen empirica heraus, welches seine Ergebnisse für das erste Quartal 2014 vorstellte und dabei die teuersten Quadratmeterpreise und vieles mehr offenbarte. Demnach ist das Wohnen in folgenden deutschen Städten ganz besonders teuer:

  • In Potsdam kostete eine Eigentumswohnung im ersten Quartal 2014 durchschnittliche 3075 Euro, im Vorjahr belief sich der Preis noch auf 3025 Euro.
  • Bayern ist generell ein teures Pflaster, besonders beliebt scheint aktuell jedoch die beschauliche Altstadt in Landshut zu sein. Dort kostet eine Eigentumswohnung etwa 3183 Euro, während die Vorjahrespreise noch bei 3061 Euro lagen.
  • Potsdam oder Landshut sind im Ranking der teuersten deutschen Städte allerdings noch keinesfalls die Spitze des Eisbergs, es geht also noch teurer. So schlägt Stuttgart beispielsweise mit Quadratmeterpreisen von etwa 3.486 Euro zu Buche, in Hamburg sind es sogar 3.611 Euro. Ebenfalls rasant gestiegen sind die Preise in der baden-württembergischen Studentenstadt Freiburg – allein in den letzten fünf Jahren kletterten die Quadratmeterpreise für Eigentum dort von 2.721 Euro auf 4.295 Euro.
  • Unangefochtener Spitzenreiter ist und bleibt jedoch der Münchener Wohnungsmarkt, denn hier sind nicht nur die Mieten am höchsten, sondern gleichermaßen auch die Eigentumswohnungen besonders teuer. Ein Quadratmeter kostete dort Anfang des Jahres unglaubliche 5.276 Euro und ist damit seit dem Jahresmittel 2013 um über 150 Euro angestiegen – dementsprechend kann auch davon ausgegangen werden, dass für die Zukunft noch einiges an Preiserhöhungen erwartet werden kann.

„In den Top-Sieben-Städten sind vernünftige Renditen kaum noch drin. Eine Wohnung kostet in München das 30- bis 35-fache der Jahresnettokaltmiete.“ Thomas Meyer, Vorstand der Wertgrund Immobilien AG.

Doch was können Verbraucher und künftige Eigenheimbesitzer tun, um diesen teils viel zu hohen Preisen zu entgehen? Oder heißt es schließlich: Besser teuer als gar nicht kaufen? Tatsächlich ist es so, dass selbst die sonst eher zurückhaltende Bundesbank im vergangenen Jahr sehr eindeutig urteilte und bekanntgab, dass die Preissteigerungen in deutschen Ballungsgebieten wie München, Köln oder Hamburg nur noch schwer zu rechtfertigen seien. Demnach lägen die Immobilienpreise bis zu 20 Prozent über dem normalen Niveau – die gewünschte Entwarnung blieb allerdings aus. Stattdessen befürchten Experten sogar, dass der Boom der Immobilienpreise sich sogar auf das Umland ausbreiten könnte. Trotz der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt geben die Bundesbanker allerdings immerhin in einem Punkt Grund zur Hoffnung, denn die befürchtete Immobilienblase wird hierzulande nicht befürchtet. Immerhin ein Lichtblick, denn schließlich hatte selbige im Jahr 2007 in den USA zur weltweiten Wirtschaftskreise geführt. Das liegt vor allem daran, dass in Deutschland ein weitaus geringerer Teil der Haus- und Wohnungskäufe mit Krediten finanziert wird.

Was tun bei zu hohen Preisen?

Fakt ist, dass das Wohnen in deutschen Städten aktuell sehr preisintensiv ist, insbesondere dann, wenn es ein Eigenheim sein soll. Diesem Trend etwas entgegenzusetzen ist allerdings gar nicht so leicht beziehungsweise kaum möglich, denn schließlich entwickeln sich die Preise aus der hohen Nachfrage. Vermieter oder Verkäufer sehen derzeit keine Notwendigkeit darin, ihre Preise an die Wünsche der Käufer anzupassen – dafür ist die Nachfrage einfach zu groß. Für Anleger und Investoren bieten sich aber dennoch einige Möglichkeiten, um einen möglichst attraktiven Preis für sich zu nutzen.

  • Vergleichen und recherchieren sind absolute Pflicht
    Wer heute noch nach günstigen Schnäppchen auf dem Immobilienmarkt sucht, muss definitiv sehr genau vergleichen und abwägen. Darüber hinaus ist es für Interessenten außerdem ratsam, so genau wie möglich zu wissen, welche Immobilien eigentlich für die eigenen Bedürfnisse in Frage kommen, ob es eher die Wohnung oder das Haus sein soll und wie die Finanzierung und ähnliches am ehesten realisiert werden können. Nur durch diese und weitere wichtige Faktoren kann eine solide Basis geschaffen werden, die für eine sinnvolle Investition in Frage kommt. Immobilienscout24 hat diesbezüglich einen umfangreichen Ratgeber zusammengestellt, der die wichtigsten Grundlagen beim Immobilienkauf erläutert und darüber hinaus wertvolle Tipps gibt.
  • Randgebiete nutzen
    Eine Studie der Sparda-Banken ergab, dass mittlerweile fast jeder fünfte Mieter in Deutschland über den Kauf einer Immobilie nachdenkt. Denn wenngleich Wohnungen und Häuser in deutschen Metropolen wie bereits erwähnt sehr teuer sind, so sind Immobilien in eher abgelegenen oder ländlicheren Regionen deutlich günstiger. Dementsprechend verwundert es kaum, dass viele Menschen bevorzugt dort ihre Bauvorhaben verwirklichen, abgesehen davon möchte aber auch immerhin jeder dritte Deutsche lieber abseits der Großstädte leben. Hinzu kommt außerdem die Tatsache, dass auch die aktuelle Niedrigzinsphase eine sehr günstige Gelegenheit bietet. Übrigens lohnt sich eine solche Immobilie nicht nur finanziell, sie macht offenbar auch glücklicher: Denn 95 Prozent der Hausbesitzer sind mit ihrer Wohnsituation zufrieden, bei den Mietern handelt es sich lediglich um 74 Prozent.
  • Einige Städte lohnen sich dennoch für Anleger
    Während Bauträger und Verkäufer vielerorts hohe Preise verlangen, so sollten Interessierte stattdessen einen genaueren Blick auf die Städte in der „zweiten Reihe“ werden. Diese sind kleiner, dafür aber oft auch lebenswerter und können ein positives Wirtschaftswachstum und eine gute Bevölkerungsentwicklung vorweisen. Das neue Standortranking des Bad Homburger Research-Instituts Feri zeigt, dass beispielsweise Städte wie Ingolstadt, Wolfsburg, Jena, Münster oder Erlangen ganz vorn mit dabei sind.
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