Kultur
   14 Jahre
Foto: Cristina Costa

"Ich lasse mir gerne die Ohren durchblasen"

Mir gefällt der ruhige Song "In my Country" gut. Geht es in dem Song um deine Heimatregion Unterfranken?

Nein, gar nicht, nein. In dem Song geht es um Kinderarmut in ganz Deutschland. Ich habe den Song für "B16 für Kinder" und deren Projekt "Rock gegen Kinderarmut" komponiert, das letztes Jahr in allen Bundesländern gestartet ist. Mit dem Song habe ich einfach meinen Beitrag dazu geleistet.

Du fährst nach dem Selbstvermarktungs-Erfolg deines ersten Solo-Albums jetzt die CD "Trips" nicht mehr selbst in die "Mediamärkte" der Region, oder?

Genau, die wird da jetzt eingestellt. Das spart schon mal die Fahrtkosten (lacht). Ansonsten hat sich nichts Weiteres verändert. Ich habe keinen Plattenvertrag, ich mache alles mit meinem Studiofreund Helmut.

Aber was wenn dir morgen ein großes Label einen Plattenvertrag unter die Nase halten würde?

Ja. Damit ist es aber auch nicht getan.

Ist es nicht der Traum eines jeden Musikers mal bei einer Plattenfirma fest unter Vertrag zu sein?

Man braucht nicht unbedingt einen Plattenvertrag von einem Major-Label. Man kann es auch mit einem kleinen Label schaffen. Und das habe ich halt vor. Es ist nur viel, viel, mehr Arbeit. Und natürlich weniger Geld. Außerdem weißt du auch nicht, ob sie sich um Dich kümmern. Eventuell gehst du da unter, weil du ein Künstler unter vielen bist. Es ist mir deswegen gar nicht so wichtig. Ich möchte mein Ding durchziehen, ganz viele Leute begeistern und dass alle Spaß daran haben. Nicht nur ich.

Warst du damals, bevor du zur Stefan-Raab-Casting-Show gegangen bist, eigentlich schon überall geoutet?

Klar in meiner Region ja. Ich habe da keinen großen Wahlspruch vorher abgehalten. Es war einfach so. Ich habe das schon immer gezeigt.

Würdest du dich dann als lesbische Musikerin bezeichnen?

Also beides stimmt. Ja, und was drückt man jetzt damit noch aus?

In den Medien werden Musikerinnen, die sich geoutet haben, nun mal gerne so bezeichnet. Ist es an deinen Texten nicht auch zu erkennen, dass du über Frauen schreibst?

Natürlich schreibe ich über Frauen. Ich schreibe aber auch über mich zum Beispiel, was ich so erlebe und fühle. Oh, das ist echt komisch, oder? Lesbische Musikerin... Da wo ich her komme, in der Region Schweinfurt, wusste man das, da ich nie ein großes Geheimnis drum gemacht habe. Eigentlich werde ich nur von schwulen oder lesbischen Magazinen darauf angesprochen.

Deine sexuelle Orientierung war nie ein Problem?

Naja, je nachdem wo man hinkommt. Manche reagieren komisch, aber das ist haltso. Die Erfahrung mache nicht nur ich, weil ich Musik mache und lesbisch bin, sondern Andere auch. Keine Ahnung, das ist so ein Ding. Wenn du zum Beispiel eine Behinderung hast, wirst du auch komisch angeschaut. Verstehst du? Das ist eigentlich totaler Müll. Du überforderst mich gerade, aber mach ruhig weiter (lacht).

Sorry. Wo kann man dich diesen Sommer noch live erleben?

Auf den CSDs natürlich. In Köln, Frankfurt und auf dem Museumsuferfest, glaube ich. In der Blue Lounge in Köln (Anmerkung der Redaktion: am 25.06. im Rahmen des Womenpride) und dann verlassen mich gerade die Termine...
 

Kein Problem: unter Steffi-List.de gibt’s alle Konzerte auf einen Klick!

Das könnte dich auch interessieren
 
Schön, dass Du hier bist
Bitte melde Dich an, um diese Funktion nutzen zu können!

Passwort vergessen?

Noch kein Mitglied? Registrieren

Anmelden