Im Land der Wikinger
Krachen lassen mit teurem Alkohol
Die ideale Reisezeit ist von Juni bis August, da herrschen nicht nur milden Temperaturen, sondern Dank der Mitternachtssonne kann man selbst zu nächtlicher Stunde auf Sightseeing-Tour gehen. Oder aber in Reykjavík das Nachtleben erkunden. "Föstudagar er flöskugar" (Freitag ist Flaschentag), da lässt es der Isländer krachen und feiert heftig und ausgelassen, auch wenn Alkohol vergleichsweise teuer ist.
Die enge Geschäftsstraße Laugavegur ist das eigentliche Zentrum der 300000-Einwohner-Stadt. Hier cruist die "jeunesse dorée" mit ihren Landrovern im Schritttempo, um in den Cafes und Restaurants Freunde zu begrüßen oder gleich vom Wagen aus ein Schwätzchen zu halten. Mittendrin: das Conmmunitycenter von „Samtökin 78“, der isländischen Homoorganisation.
Selbstverständlichkeit
Die schwule Szene konzentriert sich auf die Hauptstadt und ist der Einwohnerzahl entsprechend recht überschaubar. Im Zweifelsfall feiern Schwule, Lesben und Heteros auch zusammen. Hier als schwules Paar zu reisen, ist das Selbstverständlichste der Welt. Homo-Ehe, Antidiskriminierungsgesetz, Adoptionsrecht, kirchliche Segnungen -das alles wurde hier ohne großes Aufhebens eingeführt.
Der Gay Pride in Reykjavík ist mit 40000 Besuchern das größte Volksfest des Lands überhaupt. Und dass die im Krisenjahr 2009 zur Staatspräsidentin gewählte Jóhanna Sigurðardóttir in einer eingetragenen Partnerschaft mit derSchauspielerin Jónína Leósdóttir lebt, ist in den Medien kein großes Thema. Schließlich gibt es wichtigeres im Lande zu diskutieren: den geplanten EU-Beitritt, die Einführung des Euro - und wer nächstes Jahr Island beim Eurovision Song Contest vertreten wird.
Infoseite über das schwule Island: www.gayice.is