Köln
   13 Jahre

Gay-Games-Fazit - Teil 2/3

Altstadt contra Neustadt contra Ordnungsamt

Nacht für Nacht tobte das Multikulti-Leben nicht nur auf der Schaafenstraße, auch in der Altstadt an Pipinstraße und Mühlenbach. Was das Ordnungsamt zum Einschreiten bewegte, Abend für Abend wurden die Gastronomen dazu angehalten, dem Treiben ein Ende zu setzen.

"Man kann nicht die Welt zu uns rufen, um dann zu sagen: 'Gestalten Sie die Fläche unattraktiv, sorgen Sie dafür, dass die Leute nach Hause oder in die Gaststätten gehen'", empört sich Michael Schmidt. "3.000 Menschen auf der Straße lassen sich nicht so einfach vertreiben, die holen sich dann ihre Flaschen aus den Kiosken, die Wirte müssen zusehen, wie das Geld an ihnen vorbeigeht und bekommen dann auch noch den Ärger." Gegen Ende der Woche entkrampfte sich die Situation zumindest am Bermudadreieck.

Alarm

Dafür schlug ein Altstadt-Wirt Alarm, ein Facebook-Posting hatte von einem täglichen Straßenfest in der Schaafenstraße gekündet. Harter Tobak für Cox-Wirt Darko Strabic, hatte er doch gemeinsam mit den Kollegen von Station 2b und Hombres selbst an einem Fest zum Abschlusswochenende gebastelt. Doch der gewünschte Waidmarkt wurde von den Behörden nicht genehmigt, die Anwohner seien vom Einsturz des benachbarten Stadtarchivs und der dadurch entstandenen Baustelle schon genug belastet, so die Begründung. Die "Wirte in der Altstadt stehen mal wieder außen vor und schauen dumm aus der Wäsche", schrieb Strabic in einem offenen Brief. Bei aller Kenntnis vom Kölschen Klüngel sei er über "so viel Dreistigkeit und Scheinheiligkeit" selbst "fast sprachlos".

Aus früheren CSD-Erfahrungen habe man gewusst, dass sich zu den Gay Games wohl etwa 20.000 zusätzliche Gäste in der Schaafenstraße aufhalten würden, da habe man "verträgliche Verhältnisse" schaffen müssen, so die Erwiderung der Wirtegemeinschaft am Bermudadreieck. Man werde auch in Zukunft alles tun, "damit Köln auch weiterhin 'der geilste Arsch der Welt' ist“, gerne gemeinsam mit allen Gastronomen der Stadt.

Von all den Turbulenzen im Hintergrund bekamen die Gäste aus Ganznah und Ganzweitfern kaum etwas mit, zur Erleichterung von Michael Schmidt. "Unser Anliegen war es immer, dass die Menschen Köln als weltoffen und tolerant erleben, als eine Stadt, wo man feiern kann", sagt Michael Schmidt. Als "wenig partnerschaftlich" erlebten die Wirte das Miteinander mit dem Gay-Games-Team. "Nach wie vor vermissen wir ein offizielles Dankeschön für unser auch finanzielles Engagement für die Gay Games und die Stadt."
 

Im dritten Teil unseres Gay-Games-Fazits geht's morgen um Tops und Flops in der Partylandschaft, die finanzielle Sitation, die Betrachtung aus dem Ausland und die Gay Games 2014.

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