Gesellschaft
   13 Jahre
Foto: Deutsche Aids-Hilfe

Positiv bloggen

Aber du wurdest von Lesern auch als "Virenschleuder" bezeichnet und  teilweise bedroht...

Klar gibt es bei mittlerweile etwa 6.000 Lesern im Monat auch negative Reaktionen. Und es gibt Idioten, die mich beleidigen und bedrohen. Aber wie sollte mich jemand verletzen, der mich nicht kennt? Nicht umsonst lautet der Titel meines Blogs "Selbstbewusstsein ist das beste Accessoire". Auch ich will mein Leben genießen!

Du schreibst in deinen Blogeinträgen, dass du glücklich bist. Außerdem bist du jung und siehst gut aus. Wirkt das auf die junge Generation, die sich vielleicht wenig mit dem Thema beschäftigt, nicht so, als wäre mit HIV die Welt in bester Ordnung?

Ganz und gar nicht! Ich bereue es, mich nicht geschützt zu haben und würde alles dafür tun, dass es anders wäre. Ich bin nicht glücklich mit, sondern trotz HIV. Viele Betroffene leben noch bedeckt, weil sie Repressalien fürchten müssen. Für andere ist nach dem Test das Leben praktisch vorbei. Ich zeige, dass das Leben dennoch weitergeht und man sehr wohl Spaß haben kann.

Im Dezember bist du neues Rollenmodell der Kampagne "Ich weiss, was ich tu!". Wie kam es dazu und was sind deine Aufgaben?

Die Kampagne fiel mir schon vor längerem auf, weil sie den Ansprüchen  moderner Prävention entspricht. Die Rollenmodelle zeigen sich sowohl bei Veranstaltungen mit schwulem Publikum wie CSDs als auch im Internet. Und das ist ja der erste Ort, wo sich gerade junge Leute Informationen holen. Als Rollenmodell erzähle ich dort meine Geschichte, verknüpfe die Infos mit meinem Gesicht. Und dadurch, dass es Rollenmodelle mit den verschiedensten Biografien gibt, findet jeder eine Person, mit der er sich identifizieren kann. Deshalb macht es mir dort auch so viel Spaß!

Hast du neben dem Bloggen, der Tätigkeit als Rollenmodell für IWWIT, der Präventionsarbeit und deinem YouTube-Kanal noch Zeit für ein Privatleben?

Gerade am Anfang habe ich es mit meinem Engagement wohl wirklich übertrieben. Ich habe mir kaum Zeit für mich genommen und mich einfach überfordert, bis mir mein Körper das Zeichen gegeben hat, dass ich einen Gang zurückschalten muss. Mir wurde Eines klar: Engagement ist schon gut und wichtig, aber ich gehe vor.

Das könnte dich auch interessieren
 
Schön, dass Du hier bist
Bitte melde Dich an, um diese Funktion nutzen zu können!

Passwort vergessen?

Noch kein Mitglied? Registrieren

Anmelden