Schwuler Maulwurf
In seinem Blog freilich verlor der redselige frisch gebackene Vorstand über sein neues Engagement kein einziges Wort. Im April 2009 stand für ihn das Thema "Wechselwähler sind gefragt" im Vordergrund, ein Monat später die "Kranzniederlegung für Benno Ohnesorg" und eine Abrechnung mit den Grünen. Auch das Füttern der Suchfunktion mit dem Stichwort "schwul" liefert im gesamten Blog keinen einzigen Treffer.
Als Abteilungsleiter Strategie und Kampagnen in der Bundesgeschäftsstelle zeichnete Helmut Metzner maßgeblich mit für die erfolgreiche Kampagne zur Bundestagswahl 2009, die seiner Partei das Rekordergebnis von 14,6 Prozent bescherte. Grund genug, ihn auch bei den Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU einzubinden, aus denen er den Wikileaks-Dokumenten zufolge offenherzig mit den Diplomaten der US-Botschaft plauderte.
Laut einem Bericht von "Spiegel Online" bleibt nach einer FDP-internen Befragung allerdings ungeklärt, ob er seine Zusammenarbeit von sich aus antrug (US-Version) oder von den Amerikanern angesprochen wurde (Metzners Version). Auch seine möglichen Motive liegen im Trüben.
Weiterverwendung unklar
Als Büroleiter von Parteichef Guido Westerwelle wurde Helmut Metzner mittlerweile abgesetzt. Der "tragische Fall" (so laut "Spiegel Online" das interne Urteil) soll aber weiter im Thomas-Dehler-Haus beschäftigt bleiben.
Auch der sonst so mitteilungsfreudige LSVD hält sich bedeckt. "Das ist eine FDP-interne Angelegenheit, dazu sagen wir nichts", sagte Bundesgeschäftsführer Klaus Jetz auf Anfrage von inqueery.
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