Gesellschaft
   13 Jahre
Foto: Weigand / photocase.com

Herr Ratzinger bleibt bei seiner Meinung

Jörg Steinert, Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg sieht in dieser Äußerung die Tendenz, "Homosexualität einmal mehr als wider die Natur erscheinen zu lassen." Auch er kritisiert die "tendenziöse Berichterstattung gerade in den öffentlich-rechtlichen Medien". Dies werfe die Frage auf, so Steinert, "wie die Rundfunk-Räte eigentlich besetzt werden und ob hier ein konservativer politischer Einfluss genutzt wird." Der positive Aspekt des Besuches ist für Jörg Steinert aber die Tatsache, dass es "eine breite Solidarisierung, auch von Bundestagsabgeordneten, mit unserem Bündnis gab. Dieses wollen wir nachhaltig nutzen und auch zukünftig zusammenarbeiten."

Rückschritt denkbar

Konkrete Äußerungen zur vielfach kritisierten Sexualmoral machte der Papst trotz einer Vielzahl von Ansprachen und Reden indes nicht. Er zeigte sich eher als Theologe, der zu abstrakt-philosophischen Problemen Stellung nimmt. Im Zuge einer Begegnung mit Katholiken in Freiburg äußerte er: "Um ihre Sendung (der Kirche, Anm. d. Red.) zu verwirklichen, wird sie immer wieder auf Distanz zu ihrer Umgebung gehen, sie hat sich gewissermaßen zu 'ent-weltlichen'".

Gerade das jedoch spricht nicht gerade dafür, dass sich die katholische Kirche in naher Zukuft den weltlichen Problemen (wie der Gleichstellung von Homosexuellen, Frauenrechten und dem Umgang mit der HIV-Prävention) nähern wird. Im Hinblick auf die Zuwachsraten des katholischen Glaubens in afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern ist innerhalb der nächsten Jahre im Gegenteil sogar ein Rückschritt denkbar.

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