Kultur
   6 Jahre
Foto: Pixabay

Schwul-lesbische TV-Highlights, 4.6-10.6.2018

Fr, 8.6., 22:25 – 23:55 Uhr, ONE
Familie Jones – Zu perfekt, um wahr zu sein (Spielfilm, USA 2009)

Als die Bilderbuchfamilie Jones in ein schickes Haus in einem wohlhabenden Vorort zieht, werden sie bald von den Nachbarn glühend beneidet. Doch der Schein trügt, denn in Wahrheit sind die gut aussehenden Erfolgsmenschen gar keine Familie. Im Auftrag einer Marketingfirma sollen sie als vermeintlich authentische Vorbilder ihren gut betuchten Nachbarn die neuesten Konsumgüter schmackhaft machen. Zunächst scheint der Plan aufzugehen: die Verkaufsraten in der Gegend steigen kontinuierlich an. Allerdings droht das Rollenspiel immer wieder aufzufliegen, und bald kommt es in der Scheinfamilie zu allerlei Komplikationen: „Tochter“ Jenn beginnt eine Affäre mit einem wesentlich älteren, verheirateten Mann, während „Sohn“ Mick für Aufregung sorgt, weil er auf einer Party den neuesten Alkopop an Minderjährige verteilt und sein schwules Coming-out erlebt.

Fr, 8.6., 0:10 – 1:45 Uhr, 3sat
Powder Blue – Am Ende bleibt Liebe (Spielfilm, USA 2008)

In der Kälte des vorweihnachtlichen Los Angeles kreuzen sich die Wege von vier einsamen Menschen. Der todkranke Gangster Jack kommt nach 25 Jahren aus dem Gefängnis und besucht seine Tochter Rose Johnny, bei der er einiges gutzumachen hat. Unterstützung könnte die alleinerziehende Mutter tatsächlich gebrauchen, muss sie doch in einem schummrigen Striplokal tanzen, um die Krankenhauskosten für ihren komatösen Sohn aufbringen zu können.

Regisseur Timothy Linh Bui führt in diesem Spielfilm getrennte Handlungsstränge schlüssig zusammen. Auch in Sachen Besetzung weiß der Film zu überzeugen: Als langhaarigen Stripclub Besitzer Velvet Larry sieht man Patrick Swayze, der in dieser düsteren Hommage an die 'City of Angels' seine letzte Rolle spielte. Und das Martyrium der transsexuellen Prostituierten Lexus geht dank Alejandro Romero unter die Haut.

 

Sa, 9.6., 20:15 – 21 Uhr, rbb
Mord mit Aussicht (33): Einer muss singen (Serie, D 2014)

Es ist der Tag der Bürgermeisterwahl. Sangesbruder Hermann liegt erschlagen hinter dem Gasthof Aubach. Sophie kümmert sich um den Fall, doch sie kommt bei ihren Nachforschungen im Umfeld des Männergesangsvereins unter der Leitung von Volker Mauck einfach nicht weiter. Schließlich findet Sophie heraus, dass Hermanns vermeintlicher Bruder Pit eigentlich dessen Lebenspartner war. Die beiden adretten Schafzüchter hatten sich als heimlich schwules Paar in Hengasch ein neues Leben aufgebaut. Dann hat Hermann eine Affäre mit Chorleiter Volker begonnen, und Pit hat Wind von der Sache bekommen.

Sa, 9.6., 20:15 – 22:05 Uhr, ZDF neo
Jungfrau (40), männlich, sucht ... (Spielfilm, USA 2005)

Der 40-jährige Andy ist wohlhabend, hat einen anständigen Job und ist Single. Als seine Kumpel erfahren, dass er noch Jungfrau ist, heißt es für sie, schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen. Deren Hilfe führt Andy auf wilde Partys, zu Transvestiten und zum Speed-Dating, aber nicht zu einer handfesten Bettgeschichte.

Sa, 9.6., 20:15 – 22:10 Uhr, VOX
Hangover 2 (Spielfilm, USA 2011)

Eigentlich hat sich das berüchtigte Männer-Quartett von dem fürchterlichen Kater ihres Las-Vegas-Trips noch gar nicht richtig erholt, da geht es wieder auf Reise. Stu möchte seine Verlobte Lauren heiraten und sich und seine Freunde entsprechend gesittet präsentieren. Doch er hat die Rechnung ohne seine chaotischen Kumpels Phil, Alan und Doug gemacht. Am Tag vor der Hochzeit feiern sie gemeinsam mit Teddy, dem kleinen Bruder der Braut, Junggesellenabschied. Per Tuk-Tuk geht es durch die engen Gassen Bangkoks und dabei machen die Jungs nicht nur Bekanntschaft mit einem stummen, greisen Mönch, der nicht mehr von ihrer Seite weicht, die Männerclique gerät zusätzlich an eine Drogengang, mit der nicht zu spaßen ist und in einer Rotlichtbar erinnert sich ein Transvestit nur zu gerne, wie er/sie mit Stu.

Sa, 9.6., 22:22 – 23:50 Uhr, rbb
Achtung! Zuschauer-Wunschprogramm – zur Wahl stand u. a.:
Tatort: Amour fou (Fernsehfilm, D 2017)

Eine bizarre schwarze Masse, zusammengeschmolzen mit einem Plastikliegestuhl in einem Laubengarten – mehr ist nicht übrig von Enno Schopper. Die Berliner „Tatort“-Kommissare Nina Rubin und Robert Karow müssen in ihrem fünften Fall herausfinden, was hinter dem grausamen Tod des Lehrers steckt. Die ersten Ermittlungen führen Rubin und Karow an die Gesamtschule im Neuköllner Rollbergkiez, in der Enno Schopper unterrichtete, bevor er offenbar erschlagen, mit Benzin übergossen und verbrannt wurde. Aber warum? „Fragen Sie mal die Kids im Kiez, was man am besten mit Schwulen macht“, sagt Ennos Mann Armin zu den Ermittlern. Enno hat seine Schwulenehe demonstrativ offen gelebt – fast provokativ, jedenfalls hier. Ein Zeuge will gesehen haben, wie sich Enno dem Schüler Duran Bolic (Justus Johanssen) im Umkleideraum sexuell genähert hat. Seit Jahren kümmert sich der Lehrer um den Jungen aus schwierigen Verhältnissen. Er und Armin haben ihm ein Zuhause gegeben und ihn gefördert. Aber das Gerücht bestreiten Enno und Duran vehement. Enno wird beurlaubt, bis zur Klärung. Nun ist Enno Schopper tot. Rubin und Karow wollen Duran befragen, aber der ist verschwunden. Sie müssen sich anstrengen, um nicht im Morast aus Gerüchten und Vorurteilen zu versinken.

Sa, 9.6., 3:40 – 5:35 Uhr, ZDF
Ein Goldfisch an der Leine (Spielfilm, USA 1964)

Der unvergessene Rock Hudson in der Rolle des Roger Willoughby, einem Topverkäufer für Angelausrüstungen. Dank seiner vielen Kunden hat er sich im Laufe der Zeit großes Knowhow aneignen können und sogar erfolgreich ein eigenes Buch übers Angeln geschrieben. Was jedoch niemand ahnt: der Bestseller-Autor hatte noch nie einen Fisch am Haken. Im übertragenden Sinne lief es in Hudsons Leben ähnlich, allerdings nicht mit Fischen, sondern den Frauen.

 

So, 10.6., 17:10 – 18 Uhr, MDR
In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte (109): Unter die Haut (Serie, D 2017)

Als Dr. Ruhland und Vivienne Kling den Werbeagenturbesitzer Lars Manrich im Klinikum aufnehmen, ahnen die beiden noch nicht, dass der patente Mann mit dem gepflegten Äußeren ein Geheimnis hat. Doch während der OP kommen die Ärzte seinem Geheimnis auf die Spur und auch Lars‘ Tochter Maja macht eine Entdeckung, die sie zunächst schockiert. Lars ist transsexuell und lebt ein Doppelleben! Wie soll es nun weiter gehen? Der Alltag von Vater und Tochter wird auf eine harte Probe gestellt.

So, 10.6., 18 – 18:30 Uhr, Das Erste
Sportschau: Unser Russland (4) – Eine Städtereise mit Udo Lielischkies und Palina Rojinski (Reportage, D 2018)

Die mehrteilige Reportage führt durch die Austragungsorte der Weltmeisterschaft 2018. Sie schlägt eine Brücke zwischen Fußball- und Reisereportage. Im Mittelpunkt der Reportage steht das Erleben, die persönliche Begegnung der beiden Protagonisten mit den Menschen, denen sie auf ihrer Reise begegnen – verfolgte Menschenrechtler, eine berühmte Ballett-Tänzerin, Künstler, Schüler, Politiker, Studentinnen, junge Wachsoldaten, einen homosexuellen Nachtclub-Besitzer aber auch Taxifahrer, Markverkäuferinnen, Kellner, Rentner sowie andere Landsleute, und porträtieren sie in ihrem Lebensumfeld. Menschen und Geschichten am Wegesrand einer Reise entlang der Spielorte des größten Sportereignisses der Welt im größten Land der Welt.

So, 10.6., 19:30 – 20 Uhr, ARD-alpha
RESPEKT: Schwul, lesbisch, glücklich – Vielfalt für alle (Reportage, D 2018)

 „Schwuchtel“, „Kampf-Lesbe“ – geläufige Schimpfwörter, nicht nur in der Jugendsprache. Im Juni 2017 verabschiedete der Bundestag das Gesetz „zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts“, umgangssprachlich die „Ehe für alle“. Seitdem dürfen auch in Deutschland homosexuelle Paare ohne größeren bürokratischen Aufwand heiraten. Die Gesetze sind beim Thema Homosexualität scheinbar weiter als die Gesellschaft. Denn auch wenn eine große Mehrheit der Bevölkerung – mehr als 80% – für die Gleichbehandlung von Homo- und Heterosexuellen sind, halten sich trotzdem unzählige Vorurteile gegenüber Schwulen und Lesben. Die RESPEKT-Reportage „Schwul, lesbisch, glücklich“ geht einigen gängigen Vorurteilen auf den Grund und fragt nach, beispielsweise ob alle Schwulen wirklich so sehr auf ihr Äußeres achten, wie es das Klischee verlangt. Der österreichische Blogger und Youtuber Michael Buchinger entlarvt im Gespräch mit Moderator Ramo Ali anschaulich weit verbreitete Denkmuster zum Thema Homosexualität.

Wie schwierig für Homosexuelle auch heute noch das Outing sein kann, zeigt das Interview mit einer lesbischen Polizistin, die selbst immer schon sehr offen mit ihrer sexuellen Orientierung umging und nie Probleme hatte. Trotzdem kennt sie viele Fälle, in denen homosexuelle Frauen nicht nur Vorurteile, sondern auch Hass bis hin zu physischer Gewalt erfahren. Immer noch bezeichnen in repräsentativen Studien 10% der Befragten Homosexualität als „unmoralisch“ und 18% als „unnatürlich“. Einen Kuss zwischen zwei Männern in der Öffentlichkeit, empfinden knapp 40% als unangenehm. Forscher sind sich sicher: Noch immer wirkt die jahrzehntelange Diskriminierung von Homosexuellen in der Gesellschaft.

So, 10.6., 20:15 – 21 Uhr, SWR
Geschichte und Entdeckungen: Prinz Max von Baden – Kanzler zwischen Kaiserreich und Republik (Dokumentation, D 2018)

Herbst 1918. Seit mehr als vier Jahren tobt der Erste Weltkrieg. Millionen von Soldaten sind gestorben. Die deutsche Niederlage ist unabwendbar. In dieser Krise wird ein politisch unerfahrener Mann zum Reichskanzler ernannt: Prinz Max von Baden. Er soll einen Waffenstillstand aushandeln und die Monarchie in Deutschland retten. Die Aufgabe gleicht einem Himmelfahrtskommando. Was bewegt den Aristokraten und Schöngeist, auf der großen politischen Bühne zu agieren? Die Dokumentation von Holger Preuße begleitet Bernhard Prinz von Baden, den Urenkel des Reichskanzlers, und den Historiker Konrad Krimm auf einer historischen Spurensuche.

Bernhard Prinz von Baden ist es wichtig, die Erinnerungen an seinen Urgroßvater lebendig zu halten. Er will herausfinden, wie Prinz Max gedacht und gehandelt hat, und zeigen, wie vielseitig dessen Leben war. Die Recherchen führen nach Schloss Salem, wohin sich Max von Baden nach seiner Reichskanzlerschaft zurückzieht und das bekannte Internat gründet, und ins Generallandesarchiv Karlsruhe, wo Prinz Bernhard gemeinsam mit dem Historiker Konrad Krimm den Nachlass seines Ahnen sichtet. Die Spurensuche führt weiter von Karlsruhe nach Capri am Golf von Neapel. Dort lassen sich Prinz Max und seine Frau Marie Luise von einem Arzt therapeutisch beraten, nachdem sich auch nach mehreren Jahren kein Nachwuchs einstellt. Prinz Max fühlt sich eher zu Männern hingezogen als zu Frauen. Doch da sein Vetter, Großherzog Friedrich II., kinderlos bleibt, sieht sich Prinz Max stets dem Druck ausgesetzt, für den dynastischen Fortbestand des Hauses Baden zu sorgen. Zu den geistigen Mentoren und engen Vertrauten des Prinzen Max zählen der evangelische Theologe Johannes Müller ebenso wie Cosima Wagner, die Witwe des Komponisten Richard Wagner. Sie ist eine Art Ersatzmutter und Seelentrösterin für ihn. Mit Johannes Müller kann Prinz Max über seine Homosexualität sprechen.

Nicht nur für den Theologen Müller gilt Prinz Max als Hoffnungsträger, der Deutschland aus der Krise am Ende des Ersten Weltkrieges herausführen soll. Doch die Amtszeit von Prinz Max endet schon nach fünf Wochen. Angesichts des wachsenden Drucks von der Straße kann er die Monarchie nicht mehr retten, am 9. November 1918 verkündet er die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. und übergibt das Amt des Reichskanzlers an den Sozialdemokraten Friedrich Ebert. Damit macht Prinz Max den Weg frei für die erste Demokratie in Deutschland - und wird somit zum Kanzler zwischen Kaiserreich und Republik.

So, 10.6., 1:40 – 3:18 Uhr, Das Erste
A Serious man (Spielfilm, USA/GB/F 2009)

Amerika, Mitte der 60er-Jahre. Larry Gopnik führt mit seiner Familie ein ganz gewöhnliches Leben in der amerikanischen Provinz. Aber der Schein trügt, denn die gesamte Existenz des biederen Physik-Professors droht aus den Fugen zu geraten: Seine Frau verlangt die Scheidung, seinem Bruder droht eine Anzeige wegen verbotener Kontaktanbahnung in einer Bar und homosexueller Handlungen, seine jugendlichen Kinder interessieren sich nur für Fernsehen und Drogen, anonyme Verleumdungsbriefe bringen seine Karriere am College in Gefahr. Die ganze Welt scheint sich auf aberwitzige Weise gegen den harmlosen Larry verschworen zu haben. Von den Rabbinern seiner jüdischen Gemeinde erhofft er sich Rat und Beistand. Doch deren Lebensweisheiten stürzen den armen Kerl nur noch tiefer in die Sinnkrise.

Mit eigenwilligem Humor nehmen die Kultregisseure Joel und Ethan Coen in ihrer hochgelobten Tragikomödie das jüdische Leben in der amerikanischen Provinz unter die Lupe. Die biblischen Anspielungen und autobiografischen Bezüge geben der Erzählung eine ganz besondere Note.

 
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