Kultur
   6 Jahre
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Schwul-lesbische TV-Highlights, 10.9.-16.9.2018

Fr, 14.9., 7:40 – 8:20 Uhr, NITRO
Law & Order: Männlichkeitsirreale (Serie, USA 2008)

Die Detctives Green und Lupo untersuchen die Explosion einer Paketbombe, bei der die schwangere Sicherheitsbeamtin Lori schwer verletzt wurde. Die Ermittler finden heraus, dass die Bombe eigentlich für den Wissenschaftler Dr. Hoffmann gedacht war. Dieser behauptet, ein Markergen für Homosexualität gefunden zu haben und er hat ein Patent beantragt für ein Verfahren zur Feststellung des Gens bei Föten. Lori hat an einer Studie teilgenommen und Hoffman behauptet, bei ihrem Kind das Schwulen-Gen gefunden zu haben. Loris schwuler Schwager Dean wollte Hoffman aus der Welt schaffen, weil er wie andere Schwule befürchtet, der Hoffmansche Gentest könnte zu einem Schwulen-Holocaust führen. Doch plötzlich gibt Loris Vater Dean ein Alibi, obwohl allseits bekannt ist, dass er Dean ob seiner Homosexualität nicht ausstehen kann.

 

Sa, 15.9., 17:15 – 18:15 Uhr, TLC
Ich bin Jazz: Die Hypnotherapie (Dokumentation, USA 2017)

Jazz und Jeanette sind aus San Francisco zurück, wo sie ein weiteres Gespräch mit Dr. Bowers hatten: Die OP zur Geschlechtsumwandlung muss wieder verschoben werden, und der transsexuelle Teenager verliert langsam die Geduld. Außerdem hat Dr. Bowers ihrer Patientin klar gemacht, dass sie zu mollig ist und vor der OP 13 Kilo abnehmen muss. - Schlechte Neuigkeiten für Jazz, die Fastfood liebt und Sport ablehnt. Um ihr das Kalorienverbrennen zu erleichtern, schlägt Sander eine gemeinsame Fahrradtour vor, doch der Plan scheitert schon bei der Vorbereitung. Jazz hat eine andere Idee: eine Hypnotherapie, um ihr Essverhalten in den Griff zu bekommen.

Sa, 15.9., 21:45 – 22:30 Uhr, ARD alpha
alpha-retro: Allnächtliches aus Berlin (West) (Reportage, D 1981)

Diese Dokumentation von 1981 führt durch das legendäre Berliner Nachtleben. Der Film beginnt um 22.00 Uhr und endet morgens nach fünf Uhr. Wer geht weg in Berlin, wer amüsiert sich mit wem und vor allem wo? Bis 22.00 Uhr ist noch Tagesausklang, wie Strauven meint, erst danach fängt die Nacht mit ihren eigenen Gesetzen an. Nach dem Besuch eines altertümlichen Ballhauses, einer Travestie-Show, mehrerer Discos und Kneipen findet sich Strauven um fünf Uhr in der Nachtarbeiterkneipe „Mende“ wieder.

Sa, 15.9., 22:30 – 23:15 Uhr, ARD alpha
alpha-retro: Berliner Nachtschwärmer (Ost) (Reportage, D 1981)

In der Doku von 1986 bricht Autor Jürgen Boettcher auf, um für das Fernsehen der BRD zum ersten Mal überhaupt zu erkunden, wie es um das Nachtleben jenseits der Mauer in Ost-Berlin steht. Im „Trichter“, Brechts einstiger Stammkneipe, besingt eine Opernsängerin die „Caprifischer“, im „Metropol“ gibt es literarisch-musikalisches Nachtprogramm, in der „Kleinen Revue“ im Friedrichstadtpalast gibt es mondänen und fast schon weltläufigen Travestieglamour zu bewundern und im traditionsreichen „Berliner Ballhaus“ gibt es sogar noch Tischtelefone! Am schönsten aber ist es früh morgens beim Jazz im „Haus der jungen Talente“.

Sa, 15.9., 22 – 22:55 Uhr, RTL plus
Die Sitte: Verbotene Lust (Serie, D 2002)

In der Nähe einer Reihenhausiedlung wird eine Prostituierte ermordet aufgefunden. Für die Kleinbürger kommt nur der Künstler Florian Dachs, der wegen seiner Homosexualität geächtet wird, als Täter in Frage. Doch die Sitte-Ermittler finden schon bald heraus, dass in der Siedlung jemand um jeden Preis die bürgerliche Idylle aufrechterhalten will.

Sa, 15.9., 22 – 23:30 Uhr, ONE
Ich liebe Dich Phillip Morris (Spielfilm, F/USA 2009)

Steven Russell (Jim Carrey) führt ein biederes Leben als Familienvater und Polizist, der seine Homosexualität nur heimlich auslebt. Ein Verkehrsunfall bringt ihn zur Besinnung, Steven verlässt Frau und Kind, um sein Schwulsein endlich auszuleben. Der neue Lebensstil erweist sich als extrem kostspielig, doch dank seiner ungeahnten Talente als Betrüger, Schwindler und Hochstapler schwimmt er bald im Geld. Nicht einmal sein treuer Liebhaber Phillip Morris ahnt, zu welch atemberaubenden Tricksereien Steven fähig ist.

In dieser Gaunerkomödie nach einem authentischen Fall überzeugen der Komiker Jim Carrey und der wandlungsfähige Ewan McGregor als schwules Paar. John Requa und Glenn Ficarra zeigen in ihrem gelungenen Regiedebüt Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs.

 

So, 16.9., 13:20 – 14 Uhr, ZDF neo
Terra X: Unterwegs in der Weltgeschichte: Der große Aufbruch (Dokumentation, D 2011)

Hape Kerkeling präsentiert die ganze Bandbreite seines Könnens für die Reihe „Unterwegs in der Weltgeschichte“ zur Verfügung. Mit augenzwinkerndem Humor wird das gewichtige Thema leicht verdaulich präsentiert, ohne die seriösen Inhalte aus dem Blick zu verlieren. Er schlüpft in viele unterschiedliche Rollen und verkörpert mit „Hapes Helden“ Persönlichkeiten der Weltgeschichte, die ein überraschendes Element der neuen Reihe bilden.

In der ersten Folge der Reihe ist Hape Kerkeling auf der spannenden Suche nach den Geheimnissen der uralten Kulturen, von denen die Menschheitsgeschichte für immer geprägt wurde. Er reist zu den monumentalen Pyramiden in Ägypten, segelt auf dem Nil wie ein Pharao und taucht ein in die reiche Welt des ägyptischen Jenseits.

So, 16.9., 14 – 14:45 Uhr, ZDF neo
Terra X: Unterwegs in der Weltgeschichte: Ewiges Rom (Dokumentation, D 2011)

Diesmal will Hape Kerkeling ins Zentrum der Welt reisen – und landet in Rom. Für fast 1,2 Milliarden Menschen ist Rom das Zentrum dieser Erde – für alle Katholiken nämlich. Hier wohnt der Papst, hier ist der Vatikan. Aber Rom war schon einmal der Mittelpunkt – lange vor Christus.

So, 16.9., 14:45 – 15:30 Uhr, ZDF neo
Terra X: Unterwegs in der Weltgeschichte: Abenteuer Mittelalter (Dokumentation, D 2011)

Hape Kerkeling ist in dieser Folge unterwegs durch die faszinierende Welt des Mittelalters. Vier Jahrhunderte nach dem Untergang des römischen Reiches gibt es wieder einen „römischen Kaiser“, Karl der Große. Er wird vom Papst in Rom gekrönt – und zum wichtigsten Herrscher einer neuen Zeit. Mit seinen Eroberungen legte er den Grundstein für das heutige Europa. Hape Kerkeling begibt sich in Aachen auf die Spuren des legendären Kaisers. Er erzählt aber auch von den Bedrohungen der damaligen Zeit, von den Wikingern, die als „Terroristen“ des Mittelalters ganz Europa in Angst und Schrecken versetzten.

So, 16.9., 17:30 – 18 Uhr, Das Erste
Echtes Leben: Ehe für alle – Alles erreicht? (Dokumentation, D 2018)

„Wenn wir heiraten, dann richtig!“, das war für Edwin Koch und Felix Tröndle eigentlich immer klar. Die beiden Männer sind Anfang 30 und leben seit über drei Jahren in einer Beziehung. Als der Bundestag im Juni 2017 mit großer Mehrheit für die „Ehe für alle“ stimmt, steht schnell fest, dass auch sie jetzt den Bund fürs Leben schließen wollen. Richtig heiraten, das sei nicht nur emotional was anderes, findet Felix: „Ich fühle mich jetzt richtig. Ich fühle mich jetzt so wie alle anderen. Ich werde anerkannt – auch vom deutschen Staat.“

Für eine eingetragene Lebenspartnerschaft konnten sich die beiden nie begeistern. Jetzt, sagt Edwin, sei es keine „Ehe zweiter Klasse“ mehr, sondern eine echte Gleichstellung. Inzwischen stecken sie mitten in den Hochzeitsvorbereitungen. Die Hochzeitstorte wird von Felix selbst gebacken. Er freut sich besonders über das Brautpaar auf der Tortenspitze: „Ich habe noch nie eine Hochzeitstorte mit zwei Männern gesehen.“ Für die beiden ist das auch ein Zeichen der neuen Normalität: „Wenn eine Frau und ein Mann auf der Torte sind, ist das genauso normal wie zwei Männer. Dass man den anderen liebt, muss man einfach offen zeigen. Erst dann wird es auch für alle anderen normal.“

Auch Florentine Beck und Rita Seehaus wollen „Ja“ sagen und den Bund fürs Leben schließen. Die beiden leben seit sechs Jahren in einer eingetragenen Partnerschaft. Doch die gefeierte Gleichstellung hat für die beiden noch immer ein großes Defizit. Denn lesbische Paare werden weiter in einem entscheidenden Punkt benachteiligt. Wenn ein Kind in eine lesbische Ehe hineingeboren wird, ist zunächst nur diejenige, die das Kind zur Welt bringt, auch rechtlich die Mutter. Ihre Partnerin muss sich ihren legalen Status als Mutter erst noch erkämpfen.

Florentine und Rita sind gerade zum zweiten Mal Eltern geworden. Beide Söhne sind Wunschkinder, Samenspender war ein schwuler Freund des Paares. Florentine hat das Kind ausgetragen: „Dabei machen wir keinen Unterschied. Ohne Rita würde es das Kind gar nicht geben. Wir sind Mama und Mami und haben zusammen entschieden, die Kinder zu bekommen.“ Den Unterschied macht jedoch der Staat, denn rechtlich gesehen ist Rita kein Elternteil des Kindes. Damit sie als zweite Mutter anerkannt wird, ist eine sogenannte Stiefkind-Adoption notwendig: „Du hast ein Kind, das du liebst und für das du sorgst, doch rechtlich bist du ohne diese Adoption ein Niemand“.

Eigentlich würden Florentine und Rita sich lieber auf ihren Familienalltag konzentrieren. Doch jetzt müssen sie zusätzlich Behördengänge, einen Hausbesuch vom Jugendamt und die Anhörung vor dem Familiengericht organisieren. Vor allem für Rita ist das eine Belastung: „Das ärgert mich einfach, dass wir uns als Eltern beweisen müssen, obwohl wir schon seit Jahren eine Familie sind.“ Das ganze Verfahren sei weiterhin eine Form der Ungleichbehandlung. Wenn sie damit durch sind, wollen Florentine und Rita nochmal „Ja“ sagen. Das sei ein emotionales, aber vor allem ein politisches Statement, findet Florentine: „Viele von uns haben lange für die ‚Ehe für alle‘ gekämpft. Und jetzt wollen wir sie auch einfach leben.“

So, 16.9., 19:30 – 20 Uhr, ARD alpha
RESPEKT: Trans-, inter- ? – warum sexuelle Identität eine Grundrechtsfrage ist (Reportage, D 2018)

Gleichberechtigung, Anerkennung und Selbstbestimmung sind Grundrechte. Sie gelten ausnahmslos für jeden Mann und jede Frau. Und genauso für die gar nicht so seltenen Menschen, die sich nicht ins Mann-Frau-Schema einordnen lassen. Die RESPEKT-Reportage zeigt ihren Kampf um das Recht, sie selbst sein zu können. Rund 80.000-200.000 Deutsche sind intersexuell, das heißt, ihre Gene, Organe, Enzyme und Hormone machen sie nicht eindeutig zu Mann oder Frau. Weiter gibt es in Deutschland geschätzt mindestens 100.000 Transsexuelle: Menschen mit eindeutigen Geschlechtsmerkmalen, die sich aber im falschen Körper geboren fühlen. Beide Gruppen kämpfen seit Jahrzehnten darum, als das anerkannt zu werden was sie sind und selbst über ihr Leben bestimmen zu können. Lange galten sie einfach als krank, wurden zwangsoperiert, als Gruppen systematisch ignoriert oder verfolgt. Doch das ändert sich gerade, nachdem etwa das Bundesverfassungsgericht entschieden hat, dass das allgemeine Persönlichkeitsrecht sie genauso schützt wie alle anderen. Wie die Geschlechterwelt jetzt rechtlich neu geordnet wird und was das für Betroffene bedeutet, erkundet RESPEKT-Moderator Ramo Ali.Ramo trifft Aktivisten, die gleiche Rechte für Trans*-Frauen und -Männer oder Inter*-Menschen erkämpfen wollen und entdeckt Lebenswelten, die vielen unbekannt sind. Von Aaron Joel Kaemmerer-Karsten erfährt er, wie dessen Mutter mit dem Outing der vermeintlichen Tochter umging, wie Aaron seinen langen, Weg zum richtigen Geschlecht erlebt hat, und dass er auch als Kerl noch keinen Fußball mag. Ein Chirurg zeigt Ramo, was er bei geschlechtsangleichenden Operationen am Körper seiner Patient*innen umbaut. Und Ramo erfährt auf dem Christopher Street Day, dass es richtig Spaß machen kann, das klassische Mann-Frau-Schema zu brechen.

 
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