Reise
   14 Jahre
Foto: Stefan Mielchen

Fritten und Titten

Exakt 90 Jahre ist es her, dass sich die Jugend der Welt an der Schelde traf. Antwerpen war 1920 Austragungsort der olympischen Sommerspiele. Jung geblieben ist die flandrische Metropole bis heute. Und so wundert es nicht, dass in naher Zukunft wieder ein sportliches Weltereignis nach Belgien kommt: Im August 2013 wird Antwerpen die dritten World Outgames ausrichten - nach Montréal und Kopenhagen. In 35 Sportarten sollen sich die Besucherinnen und Besucher aus aller Welt messen. Die Spiele werden in den Antwerpener Sommer integriert, ein Festival, das die Stadt eine große Kulturbühne verwandelt.

Ein Event unter vielen

Schon vor drei Jahren wurden hier die EuroGames ausgetragen, in diesem Sommer trafen sich die Reisespezialisten der International Gay and Lesbian Travel Association (IGLTA) zu ihrer Jahresversammlung in der Stadt, die am Ende des Mittelalters zu den größten der Welt zählte. Für Philip Heylen ist das mehr als nur ein Event unter vielen. Der Mann, der den klingenden Titel eines Kulturschöffen trägt, in der Stadt also einiges zu sagen hat, sieht die Outgames als Versprechen auf die Zukunft: "Damit macht Antwerpen deutlich, dass wir unser Engagement für Lesben und Schwule auch weiterhin fortsetzen wollen", betont der Politiker. Nicht ohne zu betonen, dass Homosexuelle für ihn vor allem eins sind: Touristen.

Antwerpen wirbt für sich als die "Gay Capital of Flanders". Als Reiseziel hat die Mode- und Diamantenstadt Schwulen und Lesben tatsächlich viel zu bieten. Allen voran natürlich den "Antwerp Pride", der 2010 allerdings auf seine Hauptattraktion verzichten musste: die "Navigaytion", eine Party, bei der ein gutes Dutzend Ausflugsschiffe auf der Schelde schippern - mit reichlich Homos und House an Bord. Da die Nichtrauchergesetze streng und Sponsoren zickig sind, musste das Event 2010 abgesagt werden. Ersatz bot in diesem Sommer die erste White Party Belgiens - die aber für die Zukunft noch Luft nach oben hat. Nicht nur, weil sie open air stattfindet, sondern auch, weil sie sich im Gegensatz zur "Navigaytion" erst noch etablieren muss - auch wenn sie bereits allerlei leckere Tittentiere an- respektive auszog.

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