Reise
   13 Jahre

Traumstadt für Romantiker

"Auf dem Hinflug musst du dir unbedingt einen Fensterplatz auf der linken Seite reservieren lassen", rät ein Freund, bevor es los geht. Dieser Tipp ist Gold wert: Beim Landeanflug geht es in weiter Kurve über die Tejo-Mündung und die gesamte Innenstadt Lissabons. Ein grandioser Ausblick!
Schon von oben sind die vielen prachtvollen Plätze und Häuser und das geheimnisvolle Labyrinth aus alten Gassen und engen Straßen zu erkennen. Lissabon will zu Fuß erkundet werden. Vorausgesetzt, man bringt die entsprechende Kondition mit: Wem schon San Francicso zuviel ist, der sollte erst einmal in Lissabon stundenlang unterwegs sein...

Mit der Linie 28 durch Lissabon und seine schwule Szene

Längst kein Geheimtipp mehr, dafür aber ein wunderbares Abenteuer ist die Fahrt mit der Straßenbahn Nummer 28. Fast hundert Jahre hat diese museumsreife Tram auf dem Buckel, die durch Portugals Hauptstadt rattert und schaukelt. Sie besteht wie alle Linien hier aus nur einem Wagen. Es ist schon ein besonderes Spektakel, wenn die Bahn durch die engen Straßen ächzt, während der Fahrer an Rädchen kurbelt und an irgendwelchen Knöpfen herumdrückt. An manchen Stellen sind die Straßen so schmal, dass sich die Fußgänger erschreckt ganz dicht an die Häuserwände drücken. Für 1,45 Euro lässt sich die gesamte ganze Innenstadt erkunden.

Die Fahrt beginnt im quirligen Graca-Viertel. Ein Zwischenstop an der Igreja de Sao Vicente de Fora ist unbedingt lohnenswert: Wer vom Klostertrakt dieser Kirche aus das Dach erklettert, wird mit einem unschlagbaren Ausblick auf das Häusermeer belohnt. Schon quietscht der nächste Wagen der Linie 28 um die Ecke, der ins romantischste Stadtviertel Lissabons führt. Alfama, der älteste Stadtbezirk, hat das große Erdbeben von 1755 nahezu unbeschadet überstanden. Ein Glück, denn so erlebt man heute die vielen kleinen Gassen, Treppen und Torbögen, die malerischen alten Häuser und versteckten Plätze als Relikt einer längst vergangenen Zeit.

Verlassen der Touristenpfade

Hier lohnt es sich, die eingetretenen Touristenpfade zu verlassen und ziellos umherzustreifen. Spätestens eine Querstraße fühlt man sich bereits in eine andere Welt versetzt: Aus den Fenstern flattert Wäsche zum Trocknen, eine alte Frau gießt ihre Balkonblumen, herrenlose Hunde stromern herum und die Sonne brennt auf das Kopfsteinpflaster. Mit etwas Glück erklingt aus einem der geöffneten Fenster die melancholische Melodie des "Schicksalsgesanges", des Lissaboner Fado.

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