10 Jahre Alex und Dolores von Cartier

10 Jahre steht Alexander Rohr alias Dolo im Café Klatsch und bedient nicht nur, er unterhält im Wortsinn die Gäste. Wir sprachen mit Alex und seiner bösen Zwillingsschwester Dolores von Cartier, der Königin des Mannheimer Soul.

gab Magazin: Alexander, Wie kamst du Kurpfälzer Kind nach Mannheim ins Cafe Klatsch, erinnerst du dich noch an deinen ersten Besuch hier?

Alex: Tja, geboren wurde ich in der schönen Pfalz am anderen (Rhein-) Ufer. Bedingt durch meinen Freundeskreis, zog es mich schon mit Mitte 18 nach Mannheim. Irgendwann, bin ich mal nach dem Arbeiten im XS Café, das damals noch Ingo führte, ins Klatsch gefallen. Obwohl ich gestehen muss – ich wollte da nie rein. Schließlich hab ich aber nach einigen Besuchen "Blut geleckt".

gab Magazin: Dolores, erinnerst du dich noch an deinen ersten Auftritt und den Schritt ins Rampenlicht?

Dolores: Mit mir konnscht ruhisch Pälzisch babbele. De Schwule Jugendgrupp aus Neustadt damals hab isch es zu verdanke, das ich zu meim Name kam. Die erste showgeschäftliche Defloration war 1999 beim Fummelball im Connexion zusamme mit dem Holger alias Die Imperatrix und Martin alias Die Haffnern, des Stick ... nä ,des därf isch ned saache, sonst motzt se wieder. Das Video von damals is immer noch uff'm Index!

gab Magazin: Wenn du für einen Tag Bürgermeister von Mannheim wärst, was würdest du gerne ändern in deiner Stadt?

Alex: Gastronomisch gesehen die Sperrzeiten für drinnen und draußen abschaffen. Schwul gesehen für den CSD den Ring sperren und auf dem Vorplatz vorm Nationaltheater jährlich ein Rennen in Highheels mit dem Stadtrat stattfinden lassen.

Dolores: Da ich schun seit althergebrachter Zeitrechnung Kaiserin vun de Pfalz bin, und die Imperatix die Herscherin über die Kurpfalz is, würd ich sie um den Monnemer Wasserturm bitte und uff äm Balkon täglich fer die Monnemer Baggage ä Liedsche trällere.

gab Magazin: 10 Jahre im Rückblick, wie haben sich die Gäste und das Ausgehverhalten in dieser Zeit verändert?

Alex: Einige wenige sind aus meinen frühen Jahren ja immer noch da, aber ich würde mir wünschen, das trotz aller Toleranz außerhalb der Szene die Schwulen wieder mehr nach dem Community-Gedanken leben und ausgehen würden. Zu Beginn kam man einfach direkt nach dem Arbeiten noch ins Klatsch und feierte, als ob es kein morgen gäb’. Da saß der Uni-Prof neben der Ledertunte und die neben dem Jung-Schwulen, während ab und an eine Transe schnell mal die Boa würgte.
Heut ist das Volk zum Teil doch sehr verhalten, muss erst drei Stunden heim und sich aufrüschen um für ´ne halbe Stunde aus dem Haus zu gehn. Die Schwulen sind nicht mehr so locker und so spontan. Aber das ist wohl der Lauf der Zeit in der Gesellschaft...

 
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