Köln
   14 Jahre
Foto: Viktor Vahlefeld & Volker Glasow

"Schwules Opfer!"

Rückschau und Ausblick: Anlässlich des Jubiläums fand am 4. September die "Fachtagung 10 Jahre SchLAu NRW" in der Königin-Luise-Schule in Köln statt. Hier wurde diskutiert, inwieweit die eigene Arbeit überhaupt noch zeitgemäß ist. Die Mitarbeiter(innen) der derzeit 15 lokalen Projekte der "Schwul-Lesbischen Aufklärung" gehen seit dem Jahr 2000 in die Schulen und andere Einrichtungen der Jugend- und Erwachsenenbildung, um vom Coming-out und ihrem eigenen Leben zu erzählen - und so ganz nebenbei mit tief sitzenden Vorurteilen und Klischees in den Köpfen aufzuräumen.

"Seid ihr echt lesbisch?"

Den jungen Frauen und Männern steht dabei ein Methodenkoffer mit Spielen oder Anregungen für Frage- und Diskussionsrunden zur Verfügung. Die Arbeit der Teamer findet ausschließlich ehrenamtlich statt. Dominic Frohn, der mittlerweile im Fachbeirat von SchLAu NRW sitzt, gehörte lange zu ihnen: "Für mich persönlich war es immer ein schönes Zeichen, wenn die Jugendlichen am Ende eines Schulbesuchs gefragt haben: 'Seid ihr denn jetzt wirklich schwul?' oder 'Seid ihr echt lesbisch?', und das, obwohl ja alle von uns vorher auch über das eigene Coming-out gesprochen haben", berichtet der Diplom-Psychologe. "Ich habe das als Indikator dafür genommen, dass sich in ihrem Bild von Lesben und Schwulen etwas verändern wird, denn sie kriegen die Klischeebilder, die sie bis dato in ihrem Kopf hatten, ja offenbar nicht überein mit den Personen, die sie da als Teamerinnen und Teamer im Unterricht erlebt hatten."

Yvonne Kreckel unterrichtet am Max-Ernst-Gymnasium in Brühl Englisch, Philosophie und praktische Philosophie, sie macht seit drei Jahren sehr gute Erfahrungen mit der "BeSchLAuung" im Klassenzimmer "Natürlich gibt es auch nach den Begegnungen immer noch Schüler, die Homosexualität als falsch erachten, doch habe ich das Gefühl, dass sie dennoch gelernt haben, mit dem Thema anders umzugehen und Schwulen und Lesben mehr Toleranz entgegenbringen", sagt sie. "Dabei muss man bedenken, dass ich im Philosophieunterricht sehr viele Jugendliche habe, deren Religion Homosexualität verbietet. Das Feedback der Schüler nach der Begegnung war jedes Mal aber durchweg positiv."

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