Köln
   14 Jahre
Foto: Galadinner

Tuning für die Barbies

Der Wuppertaler Hazy Hartlieb schafft fantasievolle Kostümkreationen nicht nur für den Kölner Karneval. Ein Porträt.

Outfits für Hella und Elfi

Schon als kleiner Junge wusste Ralph Hazy Hartlieb, dass er einmal etwas mit Kunst und Mode machen will: Damals sorgte er dafür, dass die Barbie-Puppen seiner Schwester in kreativen Outfits durch ihre Plastikwelt stöckelten. Bis heute hat sich an seiner Leidenschaft für Kostüme und Optik nichts geändert.
Nach dem Studium in Köln (Studienrichtung Kostümbild), das er als Meisterschüler mit Auszeichnung abschloss, gründete Hazy mit seinem Partner Lothar Abstohs das Unternehmen Raloth Kostüme. Schnell konnte die kleine Firma große Auftraggeber auf sich aufmerksam machen. So war Hazy für viele der kreativen Outfits von Hella von Sinnen in der Tortenshow "Alles Nichts Oder?!" verantwortlich, etwa das unvergessene Brandenburger Tor.

Auch Kostümfiguren für Messen oder Ausstattungen für den Karneval zählen zu seinem Repertoire, darunter Entwürfe für die Rosa Funken und früher für die Moderatoren bei der „Gloria-Sitzung“ und heute bei der "Kattwinkel-Sitzung" Hazy dazu: "Wir kennen uns alle schon lange. Ich bekomme ein kurzes Briefing und das Motto, und dann überlege ich mir was", so Hazy.

Auch er selbst feiert gerne Karneval: "Ich fange mittwochs vor Weiberfastnacht an und dann geht es durch bis Aschermittwoch." In einem opulenten Kostüm wird man ihn allerdings höchstens bei "Jeck op Deck" antreffen. Am liebsten feiert der Wuppertaler nämlich den Kölner Kneipenkarneval, und da ist ein ausladendes Outfit eher hinderlich – gerade beim Flirten. So lässt er lieber andere gut aussehen – etwa Elfi Scho-Antwerpes bei ihren CSD-Auftritten – und hält sich selbst im Hintergrund.

Mörderfangen und Divenschlemmen

Da ihn irgendwann gestört hat, dass er manchmal die tollsten Kostüme für dann doch nicht so tolle Shows schneiderte, entwickelte Hartlieb selbst eine Leidenschaft für die Konzeption und Inszenierung von Events. So zaubert er mit seiner Firma Galadinner eine Mischung aus Gastronomie und Theater. An hochkarätigen Veranstaltungsorten wird der Gast während des Essens zum Teil einer Inszenierung, hier muss ein Mordfall gelöst werden, da plaudert ein Musicalstar aus dem Nähkästchen. Einige der Stücke hat der 45-Jährige selbst geschrieben und inszeniert – praktisch, da er so den Figuren zum Charakter gleich das dazugehörige Kostüm mitgeben konnte.

Einen Liebling unter all seinen Kreationen hat er nicht: "Ich habe in den letzten 25 Jahren zwischen 2.000 und 5.000 Kostümen gemacht. Alte Fotos anzugucken ist sehr spannend. Aber mich interessiert immer das am meisten, was gerade neu ist."

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