Überregional
   12 Jahre
Foto: gad-beck.de

Schwuler Widerstandskämpfer gestorben

Das Gemeindemagazin „Jüdisches Berlin“ bestätigte einen Bericht der Jerusalem Post vom Dienstag, wonach Gad Beck, der nach Auskunft der Zeitung „letzte schwule jüdische Holocaust-Überlebende“ am Sonntag in einem Berliner Altenheim verstorben ist.
Der 88-Jährige hatte einige schwere Schicksalsschläge zu meistern: 1943 wurde er mit seiner Zwillingsschwester Margot und seinem Vater im Sammellager in der Berliner Rosenstraße inhaftiert. Er überlebte den Holocaust nur aufgrund der massiven Proteste nichtjüdischer Angehöriger vor dem Sammellager.

Beck schloss sich dem Widerstand an

Zusammen mit seiner Schwester schloss sich Beck der Widerstandsgruppe „Chug Chaluzi“ an. Seinen damaligen Partner, der ebenfalls Jude war, konnte er jedoch nicht retten: Dieser wurde während der NS-Herrschaft nach Auschwitz deportiert und ermordet. Beck selbst wurde schließlich durch die sowjetische Armee aus der Arrestzelle im Jüdischen Krankenhaus befreit.

Kurz nach Ende des Krieges wanderte er nach Palästina aus, kehrte jedoch Ende der 70er  nach Deutschland zurück. Fortan engagierte er sich für die Rechte von Schwulen und Lesben. Seine 1995 veröffentlichten Memoiren „Und Gad ging zu David“ sowie der Film „Freiheit des Erzählens“, der seinen ungewöhnlichen Lebensweg nachzeichnet, machten ihn schließlich auch einem breiteren Publikum bekannt.

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