Köln
   14 Jahre
Foto: shnit

Keine Lesben aus Korea

Das internationale Kurzfilmfestival "shnit" gastiert zum zweiten Mal in Köln, dabei sind auch wieder queere Shorts.

Als "Klaus Beimer" drehte Moritz Sachs gerade die Jubiläums-Folgen zum 25-Jährigen der "Lindenstraße", zur selben Zeit arbeitete er mit Hochdruck an der Organisation der zweiten Kölner von "shnit". Vom 6. bis 10. Oktober gehen hier zeitgleich mit Bern und erstmals auch Kapstadt 114 Filme aus 32 Ländern in den Wettbewerb. Mit "queershnit" findet sich erneut ein Block mit schwul-lesbischen Kleinodien.

Spaß und Denkanstöße

"Spritzig, cool, anregend, innovativ" – so umschreiben Moritz Sachs und sein Kollege Holger Kunze die Philosophie. Die Streifen dauern höchstens 15 Minuten. "Zwei- bis Fünf-Minuten-Filme gehen in anderen Festivals häufig unter, dabei wird dort viel mehr experimentiert, längere Filme sind eher klassischer gedreht", sagt Sachs. "Die Abende sollen Spaß machen, aber auch zum Weinen und Nachdenken anregen, deswegen haben wir verschiedene Genres in die Blöcke zusammengepackt", erzählt Sachs der rik. Um das Ziel möglichst effektiv zu erfüllen, mussten in sechs Wochen an die 3.500 Produktionen gesichtet werden.

Keine Tragik

Auch der "queershnit"-Block, entstanden unter anderem in Kooperation mit dem Berner Festival Queersicht, folgt dieser Philosophie. Moritz Sachs: "Wenn es den nicht schon gegeben hätte, hätten wir ihn für Köln erfinden müssen, hier kommen wir um diese Gruppe ja gar nicht herum." Konstruierte Handlungen seien hier fehl am Platze. "Hier treffen sich keine lesbischen Koreanerinnen unter tragischen Umständen in einer Fabrik in China."

Weitere Sonderblöcke wie das "kölsche gedeck", "shnit Animiert", das Erotik-Special "Peeping shnit" oder das Horror- und Splatter-Programm "Bloody Mary" kommen dazu. Der Länderschwerpunkt liegt diesmal auf China.

In die zweite Runde geht der "RealTime Filmwettstreit", drei junge Regisseure gehen gegeneinander an den Start mit Produktionen, die während des Festivals entstehen. Die abschließende Preisverleihung steigt dank Internet als zeitgleich in Köln, Bern und Kapstadt übertragenes Video-Event.

 

"shnit" 06.-10.10. in Köln, Programm-Infos gibt es hier, Karten hier

"queershnit" 07.10., 24.00 Uhr im Kölner Filmhaus, Maybachstr. 111, 50670 Köln
 

Das könnte dich auch interessieren
 
Schön, dass Du hier bist
Bitte melde Dich an, um diese Funktion nutzen zu können!

Passwort vergessen?

Noch kein Mitglied? Registrieren

Anmelden