„Wir wollen noch heterogener werden“

25 Jahre FVV - Mit über 800 Mitgliedern und 27 Sportarten ist der Frankfurter Volleyball Verein regional und international eine etablierte Größe, nicht zuletzt durch das zusammen mit Artemis e.V. organisierte „XMAS-Turnier“ und dem Förderprojekt „Outreach“ für schwul-lesbische Sportler aus Osteuropa. Wir trafen uns bei den Jubiläumsvorbereitungen mit PR-Vorstand Jan Frölich, Finanzvorstand Peter Heering, Sportvorstand Georg Nowak, Synchronschwimmer Ralph Schütte und Bowler Thomas Rippert, zum Gespräch über Ziele und anstehende neue Projekte.

 

Es gibt den FVV jetzt seit 25 Jahren. Was macht Euch als Verein so besonders?
Jan:
Dass wir mehr sind als nur ein Verein. Bei uns geht es nicht nur um Sport für Schwule, sondern auch um ein identitätsstiftendes Teamgefühl untereinander, als verbindendes Element zwischen den Leuten über Grenzen hinweg.

Habt Ihr Euch deswegen einen neutralen Namen gegeben?
Jan:
Nein. Als 1985 der FVV von acht Personen gegründet wurde, ging es einfach nur um Schwule, die zusammen Volleyball spielen wollte und das nicht in Hetero-Vereinen. Es entsprach dem damaligen Zeitgeist eher, als Schwuler nicht aufzufallen und im Hintergrund zu bleiben.
Georg: Aber heute stiftet der Name „Frankfurter Volleyball Verein“ schon Verwirrung. Nehmen wir an einem Triathlon in Kopenhagen teil, bekommen wir dann zu hören: Ach, für Volleyballer seid ihr aber richtig gut…Oder es rufen 14-Jährige Mädels an, die bei uns Volleyball spielen wollen.

Was ist mit Synchronschwimmen, bei dem international nur Frauen zugelassen sind?
Ralph:
Wir sind eine Männergruppe, die bei den deutschen Frauen-Meisterschaften inzwischen zugelassen ist. Dort messen wir uns nur mit den Frauen. Aber es stimmt international dürfen wir nicht gegen Frauen antreten, obwohl es international männliche Synchronschwimmgruppen gibt.

Macht ihr inzwischen allgemein mehr bei Hetero-Turnieren mit?
Georg:
Im Badminton und zukünftig auch im Volleyball spielen wir in der Bezirksliga-Hessen. Aber allgemein kann man das nicht sagen.

Gibt es da noch Berührungsängste?
Georg:
Nein, den meisten war schon bekannt wer wir sind, aber wir sind nicht angefeindet worden. Momentan spielen wir nur in der schwulen Volleyballliga, aber die Jüngeren wollen wieder in die Heten-Liga.
Jan: Beim Badminton Duschen Heteros sogar mit uns! Beim Fußball stellen wir auch eine Mischung fest, gerade bei den Jüngeren. Sie kommen wegen des Community-Gefühls, das sie bei anderen Vereinen die vom Leistungsdruck bestimmt werden, vermissen.
Thomas: Und beim Rudern kooperieren wir mit dem Frauen-Verein Freiweg in Niederrad. Die scheuchen uns dann in gemischten Booten über den Main.

 
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