Gesellschaft
   10 Jahre
Foto: Christian Ditsch / Amnesty International

Amnesty zeichnet Kameruner Anwältin aus

Alice Nkom hat den mit 10.000 Euro dotierten Menschenrechtspreis von Amnesty International erhalten. Die 69-jährige nahm den Preis für ihr Engagement in einer feierlichen Zeremonie im Berliner Maxim-Gorki-Theater entgegen. Seit mehreren Jahren vertritt die Rechtsanwältin Schwule und Lesben vor Gericht. Außerdem hat Nkom 2003 die Nichtregierungsorganisation ADEFHO gegründet, die sich für die Rechte von Homosexuellen, Bisexuellen, Intersexuellen und Transgendern einsetzt, sie psychologisch berät und medizinisch behandelt.

Schwulen und Lesben droht in Nkoms Heimat Kamerun eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren, aktuell befinden sich landesweit mehr als 100 Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in Haft. Für ihr Engagement zahlt die Juristin, die 1969 als erste schwarze Frau in Kamerun als Rechtsanwältin zugelassen wurde, auch einen hohen persönlichen Preis: Immer wieder erhält sie Morddrohungen.

Salil Shetty, internationaler Generalsekretär von Amnesty International, bezeichnete Nkom als „Vorbild für Menschenrechtsverteidiger weltweit“. Trotz der schwierigen Bedingungen in ihrem Heimatland lasse sich Alice Nkom „nicht von ihrem Einsatz für die Menschenrechte abhalten. Wir brauchen Frauen und Männer wie sie, die sich mutig und unerschrocken vor Ort für die Rechte ihrer Mitmenschen einsetzen, Verbrechen aufdecken und dafür kämpfen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“.

Nkom zeigte sich in ihrer Dankesrede gerührt, der Preis erfülle sie „mit Freude, Stolz und Hoffnung“. Sie widmete ihn nicht nur „den Menschen in Kamerun, für die ich mich einsetze, sondern all jenen weltweit, die die Menschenrechte verteidigen“.

 

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