Alle sind gegen Xavier Naidoo
So wie in den letzten Jahren konnte es nicht weitergehen: Die unbekannten Sieger des Clubkonzertes gewannen die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest (ESC) gegen die bekannten Künstler und gingen dann international sang- und klanglos unter. Der NDR hat richtig reagiert und den Modus geändert. Nun wird wieder mal ein Künstler vom Sender vorherbestimmt, und das Publikum darf nur noch den Song wählen.
Wieso hat der NDR nun aber ausgerechnet den homophoben Xavier Naidoo genommen? Ist den Verantwortlichen nicht klar, dass die schwul-lesbische Community einen wichtigen Teil der Fans stellt? Nun hagelt es Kritik von allen Seiten: „Songtexte mit offenen Gewaltphantasien gegen Homosexuelle und andere Minderheiten dürfen nicht Deutschland repräsentieren“, sagt der LSVD. Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld erklärt: „Es ist keine gute Wahl und das völlig falsche Signal, wenn er Deutschland beim ESC vertritt.“ Sogar seriöse Medien wie Spiegel Online („Das ist keine gute Idee“) und die Süddeutsche Zeitung („Das ist der blanke Hohn“) stimmen in die Kritik ein.
Öffentlich hat der Sänger Deutschland zu einem immer noch besetzten Land erklärt und dazu aufgefordert, die Darstellung der Ereignisse um den 11. September 2001 nicht zu glauben. Das ist der Stoff von klassischen Verschwörungstheoretikern. Jetzt versucht Xavier Naidoo, sein Ansehen zu retten: „Mit meinem ganzen Wesen stehe ich für ein weltoffenes und gastfreundliches Deutschland.“ Nichts sagt er dagegen zu dem von manchen Leuten als homophob aufgefassten Anti-Kinderschänder-Lied „Wo sind sie jetzt“, das er 2012 mit Kool Savas aufgenommen hat. Gegen die Entscheidung des NDR ist eine Online-Petition ins Leben gerufen worden. Die Initiative „Gegen die Teilnahme von Xavier Naidoo am Eurovision Song Contest 2016“ hat bereits über 10.000 Unterstützer gefunden.
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