Asmodis kämpft weiter für Gerechtigkeit
Nach dem Kampf, der sich in Band 1 abgespielt hat, liegt Leonard im Krankenhaus und ist geschwächt. Nur langsam erholt er sich von seinen Verletzungen. Immer wieder besuchen seine Freunde und Mitstreiter ihren Gefährten im Krankenhaus. Gerade das können Alexander/Asmodis und seine Freunde aber gar nicht brauchen. In einem Traum hat sich Aeshma, ihr Schutzpatron, gezeigt und ihm danach das Geheimnis verschiedener Kraftquellen auf der Erde offenbart. Eine davon liegt ganz in der Nähe des Alexanderplatzes. Die Kräfte dieser Quellen sollen sie sich und der guten Sache zu Nutze machen. Sobald Leonard sich erholt hat, wollen sie dem Geheimnis der Quelle auf den Grund gehen.
Ein Krankenbesuch mit Folgen
Ben, Enrico und Alexander haben sich gerade wieder zu einem Krankenbesuch eingefunden, als plötzlich zwei Kämpferinnen Arileys wie aus dem Nichts erscheinen und das Krankenhaus ins Chaos stürzen. Mit aller Kraft wenden sich die jungen Helden gegen diesen Angriff und versuchen, sowohl den geschwächten Freund als auch die Menschen im Krankenhaus vor Schlimmerem zu bewahren.
Während des Kampfes passiert es. Leonard hat sich vor Ben geworfen und diesen so vor einem tödlichen Treffer bewahrt. Sein eigenes Leben hängt aber nun am seidenen Faden. Ben kann es kaum fassen, dass der Freund sich bereitwillig für ihn opfern wollte. Mit ihren Fähigkeiten versetzen Alexander und er Leonard in einen Tiefschlaf und rufen alle anderen zu Hilfe. Nur gemeinsam können Sie Leonard zur Kraftquelle bringen. Sie hoffen, dass das sein beinahe verlöschendes Lebenslicht wieder zum Leuchten bringt.
Bei der Quelle angekommen werden sie in ein weiteres Gefecht mit Ariley selbst verwickelt und schaffen es so gerade eben noch, diese zu aktivieren. Doch die Hilfe, die sie sich versprochen haben, scheint nicht zu kommen, sondern die Quelle scheint viel mehr eine weitere Gefahr. Bedeutet das etwa schon das Ende der wirklich ansehnlichen Kämpfer für Recht und Gerechtigkeit?
Erotische Deutlichkeit zurückgenommen
Auch der zweite Band über die „Kinder der Verdammnis“ ist in einer exklusiv kleinen Erstauflage von gerade einmal hundert Exemplaren erschienen. So gesehen beschenkt der Künstler seine echten Fans mit einer weiteren Rarität.
Zeichnerisch hält sich Winokan an den klaren und teils recht detailreichen Stil seines Erstlings, geht aber darstellerisch einen Schritt hinter diesen zurück. Leider versagt der Künstler in diesem Band den klaren Blick auf einen Schwanz. Er stilisiert oder verstellt die direkte Sicht, während er Boobs und Beulen teils geradezu liebevoll ausgestaltet. Gerade hier im Gay-Bereich wäre die erotische Deutlichkeit doch eher wünschenswert gewesen. Wer also nach dem ersten Band auf einen deutlicheren Pinselstrich gehofft hat, der sieht sich getäuscht. Man kann das natürlich auch als klares Bekenntnis gegen einen Porn-Comic werten. Aber angesichts der Deutlichkeit in seiner restlichen Schöpfung wird das eher als schmerzliche Lücke denn als Prinzip empfunden.
Im Kurzinterview spoilert der Autor selbst
Achtung, Spoiler-Alarm: Es geht weiter und Winokan hat noch reichlich Ideen. Angespornt von den vielen positiven Feedbacks verrät der Künstler auf Nachfrage: „Meine Stilmischung von Manganeinfluss und echtem Comic hat mir viel Lob eingebracht. Dafür möchte ich mich bei meinen Lesern bedanken. Und deshalb verrate ich gern exklusiv eine Kleinigkeit: Ja, es wird ein Coming-out geben. Wer oder wann? Lasst Euch überraschen.“
Das wird Winokan auf jeden Fall tun, denn nachdem der erste Band etwas durchaus Neues lieferte, hat er beim zweiten Band mit einem mutigen(?) Schritt zurück neues Profil gezeigt, was diesen (vielleicht trotzdem) sehr lesenswert macht.
Wer Band 1 nicht kennt, sollte diesen auf jeden Fall vor Band 2 lesen. Die Geschichten können durchaus unabhängig voneinander bestehen, machen aber in der Folge gelesen einfach mehr Spaß und genau darum geht es doch beim Comic. Bunt! Laut! und Lecker! Check!
Edward Winokan: Kinder der Dämmerung 2 – Erwachen, TheNextArt Verlag, 70 Seiten, ISBN 978-3939400721, 14,95 Euro
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