Kultur
   10 Jahre
Foto: Sony Music

Britney Spears: Britney Jean

Britney Spears arbeitet viel. Engagements in Casting-Shows, Proben für ihre kommende Las-Vegas-Show und alle zwei Jahre gibt es auch ein neues Album. Ihr letztes Werk „Femme Fatale“ glänzte durch eingängige Dancebeats zu süßen Pop-Melodien, das hat Spaß gemacht und niemanden unnötig überrascht. Die Spears funktioniert – auch wenn sie nach ihrem Absturz 2007 oft heute noch abwesend und emotional nicht involviert wirkt.

Mit ihrem neuen Album „Britney Jean“ sollte alles anders werden: Sie versprach, ihr persönlichstes Werk abzuliefern. Schließlich ist Jean ihr zweiter Vorname, und nur Familie und Freunde nennen sie so. Die Worte „persönlich“ und „Spears“ in einem Satz sind ungewöhnlich, doch so mancher erhoffte Britneys ganz eigenes „Ray of light“ – das introvertierte Meisterwerk, das Madonna Ende der 90er den finalen Ritterschlag verlieh. Und dann auch noch die Nachricht, dass sogar „Ray of light“-Produzent William Orbit bei „Britney Jean“ dabei ist! Auf den hätte Britney auch weiter vertrauen sollen, denn sein Track „Alien“ ist einer von den wenigen halbwegs persönlich wirkenden Songs. Als Hauptproduzent wurde nämlich Will.I.Am engagiert und der verdirbt mit seinem Prollsound ganz schnell jegliche Stimmung, von Ausnahmen abgesehen. Das naive „Chillin with you“, eingesungen mit Schwester Jamie Lynn, ist ähnlich überflüssig wie ihre „Schlümpfe 2“-Soundtrack-Single „Ooh la la“. „Now that I found you“ ist direkt bei Avicii abgeguckt. „Body Ache“ hat einen ähnlich derben Sound wie die Auftaktsingle „Work Bitch“, die zwar tanzbar war, aber nicht länger im Ohr blieb und daher in den Charts auch ziemlich unterging.

Die ruhigeren Titel wie „Perfume“, „Don´t Cry“ oder „Passenger“ sind noch die angenehmsten Beiträge. Hier erahnt man, was vielleicht mit „persönlich“ und „reflektierend“ gemeint war. Da aber fast jeder Song auf dem Album bis zu neun Songwriter hat, bleibt am Ende doch der Eindruck, dass es eines der Produzentenalbum ist, von denen Britney uns bisher so viele abgeliefert hat. Ihr „Ray of light“ lässt auf sich warten…

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