Kultur
   11 Jahre
Foto: Arsenal Film

Holy Motors: Bizarr, poetisch und wunderbar

Frankreichs Kultregisseur Leos Carax (eine Art französischer Wim Wenders) nahm sich lange Zeit, um einen neuen abendfüllenden Spielfilm zu drehen. „Die Liebenden von Pont-Neuf“ ist sein bekanntestes Werk und Meisterstück. Daher war die Neugierde groß, als Carax verkündete, er würde einen neuen Film drehen. Und das mit einer ungewöhnlichen Besetzung: Eva Mendes, Kylie Minogue und seinem Liebling Denis Lavant.

Der mysteriöse Monsieur Oscar (Denis Lavant) wird in einer Limousine von Chauffeurin Céline (Edith Scoop) durch Paris von Leben zu Leben gefahren. Er begibt sich bei jeder Station in eine komplett andere Rolle, und der Zuschauer weiß zunächst nicht, was gespielt und was echt ist. Vom Geschäftsmann zum Gnom, vom Mörder zur Bettlerin – Lavant beweist seine unglaubliche Wandlungsfähigkeit und geistert durch diesen visuell unglaublich betörenden Film.

Sicherlich ist Holy Motors kein Film für den leichten DVD-Abend mit Freunden und Chips. Er ist auf faszinierende Weise verstörend, brutal, poetisch, weise, auf der absoluten Höhe des Zeitgeistes, aber nie düster oder gar deprimierend. Er stellt mehr Fragen, als dass er Antworten gibt, aber gerade das macht ihn vielleicht zu dem Arthaus-Kino-Highlight der letzten Jahre.

Absoluter Höhepunkt des Films: Monsieur Oscar trifft auf seine alte Jugendliebe, eine lebensmüde Stewardess (Kylie Minogue). Erstmals bricht das Fragenkonstrukt und man erahnt Oscars wahre Identität. Die kaum wiederzuerkennende Schwulenikone glänzt hier fernab der Pop-Glitterwelt mit einer ziemlich überzeugenden schauspielerischen Leistung.

Die DVD beinhaltet leider kaum Bonusmaterial, dafür aber Motiv-Postkarten, ein A4-Poster und kommt im schicken DVD-Schuber. Portofrei zu bestellen unter http://www.arsenalfilm.de/shop/

 

 
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