Kultur
   12 Jahre
Foto: Fod Records

Interview: East 17

Mit Partykrachern wie „The House of Love“ hatten sie in den 90ern die Charts gepflastert, nun sind East 17 zurück. Aus den rotzigen Jungs sind inzwischen gestandene Männer geworden. Axel Schock hat sich mit Sänger und Songwriter Tony Mortimer (Foto, m.) über das Comeback unterhalten.

New Kids On The Block, die Back Street Boys, Take That – die ganzen Boybands kommen alle wieder zurück. War dies das Signal für euch zur Reunion?

Unsere Fans wollen, dass wir endlich wieder auf Tour gehen. Sie sind völlig verrückt, aber man fühlt sich als Musiker natürlich auch geschmeichelt. Dass so viele Musiker aus den 90ern wieder zurückkehren, und nicht nur ehemalige Boybands, hat sicherlich damit zu tun, dass die Musikindustrie derzeit nicht wirklich viel aufregend Neues zu bieten hat.

Es gab mal eine Zeit, in der die Welt sich in zwei Lager teilte: in Take-That- und in East-17-Anhänger. Böse Zungen behaupten, eure Reunion hätte viel damit zu tun, dass ihr euch nach dem Comeback von Take That unter Zugzwang gesetzt fühltet.

Auf den East-17-vs.-Take-That-Battle muss niemand hoffen. Wir sind heute zu alt, um uns zu prügeln. Und Take That haben sich ja auch bereits wieder aufgelöst. Wahrscheinlich um wieder in Ruhe Golf spielen zu können …

Wie ernst war dieser Wettkampf zwischen euch denn tatsächlich?

Wir sind uns damals kaum begegnet. Das war eigentlich eine Sache, die von den Medien aufgebauscht wurde. Unter den Fans gab es allerdings tatsächlich sehr heftige Rivalitäten. Das dürfte sich mittlerweile aber hoffentlich gelegt haben.

Lance Bass von N’Sync, Jonathan Knight von New Kids On The Block und Stephen Gately von Boyzone haben es bereits getan. Wann können wir denn mit dem Coming-out eines Mitglieds von East 17 rechnen?

Derzeit wohl eher noch nicht. Aber wer weiß, was die Zukunft noch bringt …

Euren Erfolg habt ihr maßgeblich eurem damaligen Manager Tom Watkins zu verdanken, der auch Bros und die Pet Shop Boys unter seine Fittiche genommen hatte. Hattet ihr eigentlich ein Problem, dass er mit seinem Schwulsein so selbstverständlich umging?

Anfangs war es schon ungewohnt für uns. Wir waren Teenies! Brian (ehemaliger Leadsänger der Band, Anm. d. Red.) hatte den ersten Kontakt zu ihm hergestellt und Tom war der erste Schwule, dem er je begegnet war. Und dass Tom schwul war, konnte niemand übersehen. (lacht). Harvey musste bei diesem ersten Treffen vor Unsicherheit anfangs ständig kichern. Aber Tom hat uns schnell das Gefühl gegeben, dass wir auf Augenhöhe miteinander verhandeln. Er machte uns klar: Wenn wir ordentlich zusammenarbeiten, können wir richtig berühmt werden.

 
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