Kultur
   10 Jahre
Foto: Zerole / Photocase.de

Kunstaktion verärgert Grindr-Nutzer

Mit der ungewöhnlichen Kunstaktion „Wanna play? Liebe in Zeiten von Grindr“wollte der niederländische Performance-Künstler Dries Verhoeven den Umgang mit Sex im Internet anprangern und hat sich nun einigen Ärger eingehandelt. Unterstützt vom Berliner Theater Hebbel am Ufer bewohnt er seit Donnerstag einen verglasten Container in Berlin-Kreuzberg. Dort chattet er mit Grindr-Nutzern ohne das Wissen der anderen App-Nutzer, Teil einer öffentlichen Kunstaktion zu sein. Auf einer LED-Wand können Passanten die Kommunikation live mit verfolgen. Veröffentlicht wurden Profilfotos der Gesprächspartner ebenso wie der Inhalt der Gespräche.

Ein in Berlin lebender Amerikaner fühlt sich nun von Verhoeven „digital vergewaltigt“. Dieser habe ihn über Grindr angeschrieben und sich mit ihm am Kreuzberger Heinrichplatz verabredet. Dort musste er feststellen, dass gesendete Fotos und der Inhalt des Gesprächs öffentlich sichtbar waren. Auf seinem Facebook-Profil machte er seinem Ärger Luft: „Ich schäme mich nicht dafür, was ich geschrieben habe. Ich bin aber erschüttert, dass diese Leute meinen, meine privaten Gespräche einer johlenden Öffentlichkeit präsentieren zu dürfen.“

Die Veranstalter geben sich zerknirscht. Cornelius Puschke vom Projektteam sagte, die Veranstalter hätten „gehofft, dass es niemanden verletzt, was wir auf der LED-Wand zeigen. Inzwischen haben wir festgestellt, dass es das doch tut.“ Mittlerweile wurden erste Konsequenzen gezogen und die Profilbilder der Nutzer verpixelt gezeigt.

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