Kultur
   12 Jahre

A Man Within – William S. Burroughs

Regisseur Yony Leyser potraitiert den Urvater der amerikanischen Gegenkultur William S. Burroughs

Man glaubt es kaum: dieser unscheinbare Mann ist das Epizentrum der amerikanischen Gegenkultur, der Hippies, der Beat-Generation, der Punks, der Schwulenbewegung und aller anderen Anti-Mainstream-Strömungen, die seit Mitte der 1950er bis heute die Gesellschaft beeinflussen.

William S. Burroughs, Jahrgang 1914, schlug einen ganz anderen Weg ein, als man es von einem Harvard-Absolventen und Erbe eines Familienunternehmens erwartet hätte - insbesondere nicht in den 1940ern und 50ern. In seinem Romanen erzählte er von Drogenexzessen und den Schattenseiten Amerikas. Die Bücher wurden verboten, dann wieder erlaubt. "Er wurde berühmt für das, was man damals versteckte: er war schwul, ein Junkie, er sah nicht gut aus, im Rausch erschoss er aus Versehen seine Frau und schrieb Gedichte über Arschlöcher und Heroin. Er war alles andere als gefällig", meint John Waters, selbst unangepasster Regisseur und Burroughs-Bewunderer.

Regisseur Yony Leyser hat Wegbegleiter erzählen lassen. Dennoch macht "A Man Within" keinen Heiligen aus Burroughs, denn der Film ist ebenso wenig gradlinig wie Burroughs selbst. Die dramatischen Umstände des Todes seiner Frau, seine Vorliebe für Waffen werden ebenso beleuchtet wie seine emotionalen Defizite. Burroughs Charisma kann sich keiner entziehen, er selbst bleibt trotzdem verstörend und wenig greifbar. Der Film endet mit dem letzten Tagebucheintrag von Burroughs: "Liebe? Was ist das? Das natürlichste Schmerzmittel, das es gibt".

"William S. Burroughs - A Man Within" (USA 2010), Regie: Yony Leyser, mit u.a. Allen Ginsberg, Patti Smith, John Waters, Gus van Sant, Laurie Anderson. Kinostart 12.01

 
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