Köln
   13 Jahre
Foto: Bündnis 90 / Die Grünen

NRW zur Charta der Vielfalt

Am 31. April haben die Fraktionen von SPD und Grünen einen Antrag auf Beitritt des Landes Nordrhein-Westfalen zur "Charta der Vielfalt" im Düsseldorfer Parlament eingereicht. Das bevölkerungsstärkste Bundesland könnte damit dem Beispiel von Niedersachsen, Brandenburg, Hamburg, Bremen, Sachsen-Anhalt und Hessen folgen.

Nach französischem Vorbild

Köln hat's getan und auch Düsseldorf und Frankfurt, die Polizei von Rheinland-Pfalz ist mit an Bord, der WDR genauso wie der NDR, dazu sind unzählige Firmen Unterzeichner der Initiative. Nach dem Vorbild der französischen "Charte de la diversité" wurde die Charta im Jahr 2006 unter anderem von der Deutschen Bank und Daimler ins Leben gerufen und dient der Förderung von Vielfalt in Unternehmen.

"Vielfalt ist ein Vorteil für die Gesellschaft. Daher ist es wichtig, die Chancen zu erkennen, die in unterschiedlichen Lebenshintergründen liegen", erklärt Josefine Paul (Foto) den Beitrittswunsch. "In unserem Antrag fordern wir eine grundsätzliche Wertschätzung aller, unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität", so die die queerpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen. "Durch den Beitritt zur Charta wollen wir noch einmal ein deutliches Zeichen setzen und zeigen, dass NRW ein tolerantes und offenes Land ist."

Aktionsplan gegen Homophobie

"Viele Ansätze der rot-grünen Landesregierung, beispielsweise der 'Aktionsplan gegen Homophobie'" würden bereits ähnliche Wege einschlagen, meint Josefine Paul weiter. Unabhängig von allen Querelen um den nächsten Haushalt sind gerade erst die Vorarbeiten am im November von der rot-grünen Minderheitskoalition beschlossenen Aktionsplan angelaufen. Dazu wurden elf Untergruppen eingerichtet, die letzte von ihnen tagt erstmals im April.

Schwules Netzwerk und LAG Lesben in NRW ermunterten ausdrücklich auch Vertreter der Selbsthilfegruppen aus dem ganzen Land, an den Sitzungen teilzunehmen. "Ihr seid die Fachleute mit Praxiserfahrung, bringt eure Ideen ein", so der Aufruf laut LAG-Geschäftsführerin Gabriele Bischoff. "Was letztlich von den Vorschlägen einfließt, werden wir dann sehen."

Josefine Paul hat den wohltuenden Effekt schon selbst beobachtet. "In den Arbeitsgruppen passiert eine ganze Menge, da wird lebhaft diskutiert und eine Menge an guten Ideen zusammengetragen." Die Arbeit sei "effektiv und der Dialog auf Augenhöhe konstruktiv", bestätigt Christoph Meinerz für das Ministerium und kann einen Zeitplan nennen: "Die Kabinettsbefassung mit Bericht an den Landtag ist für Dezember 2011 vorgesehen. Die Handlungsempfehlungen des Aktionsplans sollen sukzessive, spätestens ab 2012, umgesetzt werden." Gesetzt den Fall, dass auch dann noch eine rot-grüne Regierung die Geschicke bestimmt ...


Mehr zur "Charta der Vielfalt" auf der Website der Initiative.

 
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