Kultur
   13 Jahre
Foto: W-film Distribution

Kino: I Shot My Love

Der israelische Dokumentarfilmer Tomer Heymann wurde mit seinem Film "Paper Dolls" 2006 zu den Internationalen Filmfestspielen in Berlin eingeladen. Dort machte der schwule jüdische Filmemacher bei einer Party die Bekanntschaft mit dem deutschen Tänzer Andreas Merk. Die beiden verliebten sich ineinander und bauten ihre Beziehung im Laufe der Jahre aus. Nach anfänglichen Trennungen, die beruflich bedingt waren, da beide für Engagements rund um den Globus reisten, zog Andreas schließlich zu Tomer nach Tel Aviv.

Banale Alltäglichkeit

Heymann scheint quasi mit der Kamera in der Hand auf die Welt gekommen zu sein, denn schon seit seiner Jugend ist er geradezu besessen davon, all seine Erlebnisse auf Film festzuhalten. So auch die Liaison mit Andreas, von der er insbesondere die privatesten Momente in Bild und Ton einfängt. Ob Heymann mit seiner Liebe im Titel aber tatsächlich Andreas Merk meinte, sei einmal dahingestellt. Denn noch wesentlich häufiger richtet er sein Objektiv auf seine 65jährige Mutter Noa, deren Eltern in den 1930er Jahren Nazi-Deutschland verließen, um ihr Glück in Palästina zu finden.

Sie begleitet er zu Hüft- und Beinoperationen ins Krankenhaus, sie befragt er zu seiner Beziehung zu einem Deutschen und ihre Vorbehalte dazu. Und er hält auch drauf, wenn sie in Tränen aufgelöst Abschied von ihrem ältesten Sohn nimmt, der in die USA zurückreist. Das Ganze wäre erschreckend banal in seiner weitgehend uninteressanten Alltäglichkeit, wäre es dazu nicht auch noch pietätlos.

Trailer


I Shot My Love, Doku ISR 2010, Regie: Tomer Heymann, mit: Noa Heymann, Andreas merk, Tomer Heymann, Filmstart: 17. März

 
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