Kultur
   10 Jahre
Foto: Albin Olsson / Wikimedia

Conchita Wurst verzaubert Europa

Conchita Wurst gelang am gestrigen Abend die Sensation: Mit dem vierthöchsten Ergebnis in der Geschichte des Eurovision Song Contests gewann die bärtige Diva den Wettbewerb. Noch auf der Bühne zeigte sie sich überwältigt und widmete ihren Sieg all jenen, die „an Frieden und Freiheit glauben“. Selbst aus Russland gab es fünf Punkte für die Dragqueen. Sie freute sich im ARD-Interview besonders über diese Punkte, denn „es bestätigt, was ich immer gesagt habe: Toleranz ist nicht abhängig von einem Land. Es gibt Menschen, die denken wie ich. Die vielleicht in einem Land leben, wo sie es schwieriger haben. Nur weil eine Regierung eine Entscheidung trifft, ist das nicht repräsentativ für ein ganzes Land.“

Auch die Sängerin von Elaiza, dem musikalischen Beitrag aus Deutschland, der abgeschlagen auf Platz 18 landete, freute sich über den Sieg Österreichs, lobte den überzeugenden Auftritt und die „krasse Aussage der Toleranz. Ich freue mich so darüber, dass Europa so weit ist.“

Aus Deutschland erhielt Österreich lediglich sieben Punkte. Während das deutsche Publikum Österreich auf den ersten Platz wählte, verhinderte die Jury, der unter anderem auch Skandalrapper Sido angehörte, die vollen zwölf Punkte an das Nachbarland.

Bereits im Halbfinale gab es frenetischen Jubel nach Conchita Wursts Performance. Und auch bei der internationalen Presse avancierte sie mit ihrem Lied „Rise like a Phoenix“ zur heimlichen Favoritin. Stimmgewaltig hat sie sich in die Herzen der Zuschauer gesungen, ungeachtet der Proteste im Vorfeld gegen ihre Nominierung. Sowohl in Österreich selbst als auch in Weißrussland wurden ihre Auftritte scharf kritisiert (inqueery berichtete).

Conchita Wurst, hinter der sich der schwule Künstler Thomas Neuwirth verbirgt, versteht sich als Botschafterin für Toleranz: „Ich habe diese bärtige Lady kreiert und möchte damit der Welt zeigen, dass man sein kann, wie man möchte. Und wenn man niemandem wehtut, kann man sein Leben leben, wie man das will, ohne dafür angefeindet und diskriminiert zu werden“, sagte sie in einem Interview mit stern.de.

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