Kultur
   8 Jahre
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Schwul-lesbische TV-Highlights, 12.9. - 18.9.16

So, 18.9., 8:05 – 8:50 Uhr, hr
Die Akte Zarah Leander (Dokumentation, D 2013)

Nazi-Diva, Künstlerin oder Sowjetspionin? An den Gerüchten, die sich um die schwedische Schauspielerin und Sängerin Zarah Leander ranken, scheiden sich bis heute die Geister. In den Jahren 1937 bis 1942 stand sie in zehn Filmen in Nazi-Deutschland vor der Kamera.

Entlang ihrer Biografie und Wirkungsgeschichte bis hin zu den verschiedenen Spionagegerüchten zeichnet die Dokumentation ein komplexes und widersprüchliches Bild der Diva Zarah Leander. Was ist Mythos? Was Wirklichkeit? Wie hat sich die Sichtweise auf die ehemalige Primadonna gewandelt, die am Ende ihrer Karriere auf Butterfahrten sang, und heute als Diva von der schwul-lesbischen Szene geliebt wird?

 

So, 18.9., 23 – 23:25 Uhr, Comedy Central + VIVA
South Park: Schwule Verschwörung (Zeichentrickserie, US 2005)

Die metrosexuelle Welle ist auch nach South-Park geschwappt. Dank einer TV-Sendung achten nun fast alle Männer aus der Stadt darauf, dass sie sauber, hübsch und gepflegt sind. Sie färben sich die Haare, tragen klasse Kleider und ändern ihre Sprache zugunsten von wirklich süßen Wörtern. Nur Kyle kommt mit der ganzen Sache nicht klar, da er sich nicht besonders wohl fühlt mit Haar-Conditioner, Gesichtsmaske und Netzhemden. Auch Mr. Garrison ist nicht gerade erfreut, denn er findet heraus, dass sich zwar alle jetzt kleiden und benehmen wie Homosexuelle, er jedoch deswegen trotzdem nicht zum Zug kommt bei den verheirateten Männern. Kyle und er beschließen nach New York zu fahren um die schwulen Moderatoren der TV-Show zu erledigen.

 

So, 18.9., 23:35 – 0:05 Uhr, NDR
Sportclub Story: Heinz Bonn – Bisexueller HSV-Profi vor 25 Jahren ermordet (Dokumentation, D 2016)

Sein Leben endete grausam: Am 5. Dezember 1991 wurde der ehemalige Fußballbundesligaspieler Heinz Bonn, von 50 Messerstichen getötet, in seiner Wohnung in Hannover aufgefunden. Der ehemalige HSV-Profi (1970 bis 1973) hatte tagelang in seiner Wohnung gelegen, ehe eine Nachbarin nach dem Rechten schaute. Heinz Bonn war offenbar bisexuell, aber das durfte niemand wissen. Weder beim Wuppertaler SV noch später beim HSV. Uwe Seeler erinnert sich: „Das war ein lustiger Mannschaftskamerad, mit dem wir viel Spaß hatten, aber dass er schwul war, davon haben wir nichts mitbekommen!“ Willi Schulz sagt: „Er war ehrgeizig und zuverlässig, ein sympathischer Kerl, aber welche Neigungen er sonst noch hatte, davon wussten wir nichts.“

Als Bonn Fußball spielte, gab es noch den aus der Nazizeit stammenden Paragrafen 175 StGB, der gleichgeschlechtliche Liebe unter Strafe stellte. Das Wuppertaler Fußballidol Günter Pröpper äußert sich: „Es war besser, dass er sich nicht geoutet hat, viele hätten gelästert!“ Der Historiker Werner Skrentny meint: „Es war eine Zeit, da haben sich die Journalisten noch nicht für das Privatleben interessiert. Ein Outing wäre damals undenkbar gewesen!“

NDR Redakteur Andreas Becker hat sich zwei Jahre lang auf Spurensuche begeben, hat neben den einstigen Fußballidolen Seeler, Schulz und Pröpper die Schwester von Heinz Bonn, Ruth, einen ehemaligen Mannschaftskameraden aus seiner Heimat in Siegen und einen Nachbarn befragt, um das Leben eines Bundesligakickers nachzuzeichnen, der seine sexuellen Neigungen bis zu seinem grausamen Tod verborgen hat. Heinz Bonn, der 1.000 D-Mark Rente wegen Sportinvalidität bezog, hatte in seinen letzten Jahren finanzielle Sorgen, trank viel und verkehrte im Strichermilieu. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft in Hannover umfangreich ermittelt. Aber der Mord ist auch 25 Jahre danach nicht aufgeklärt.

 
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