Kultur
   7 Jahre
Foto: Geron @ MK2 Films

Schwul-lesbische TV-Highlights, 03.07. - 09.07.17

Mi, 5.7., 8:15 – 9 Uhr, ZDFneo
Lafer!Lichter!Lecker! Die etwas andere Promi-Kochschule (Kochshow, D 2016)

Zu Gast sind Maren Kroymann und Wolfgang Trepper.

Mi, 5.7., 17:30 – 18 Uhr, RTL
Unter uns (5641) (Serie, D 2017)

Ringo kann sich gerade noch zusammenreißen und verhindern, dass Valentin erkennt, was er für ihn empfindet. Ringo schwört sich ein, vorsichtiger zu sein. Will er Valentin für sich gewinnen, muss er behutsam vorgehen. Bei Elli findet Ringo Verständnis für seine schwierige Situation. Auf Easys und Valentins Beachparty, kann Ringo dann tatsächlich Valentins Neugier auf das schwule Partyleben wecken. Aber dann muss Ringo befürchten, zu lange gezögert zu haben.

Mi, 5.7., 22:55 – 0:25 Uhr, WDR
Mankells Wallander – Vor dem Frost (Spielfilm, S/D 2005)

Anna, die Freundin von Kommissar Wallanders Tochter Linda, ist einem skrupellosen Ritualmörder verfallen. Der geheimnisvolle Mann benutzt sie als willenloses Werkzeug, das er skrupellos für sein gemeinstes Verbrechen benutzen wird: ein Selbstmordattentat in einer vollbesetzten Kirche zur Verhinderung der in den Medien groß angekündigten Hochzeit zweier Homosexueller.

Mi, 5.7., 22:05 – 23 Uhr, Arte
Kollwitz – Ein Leben in Leidenschaft (Dokumentation, D 2016)

Käthe Kollwitz gilt als die bedeutendste Künstlerin Deutschlands. Die großen Museen in aller Welt zeigen ihre Werke. Ihre Zeitgenossen zog sie durch ihre charismatische Erscheinung in den Bann. Die Dokumentation erzählt Leben und Werk dieser außergewöhnlichen Frau und zeigt viele bislang unbekannte Details ihrer Biografie. Anlässlich des 150. Geburtstags der Künstlerin am 8. Juli 2017 begibt sich ARTE auf Spurensuche nach einer der charismatischsten Frauenpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, in einem Leben, dass vor allem geprägt war von unbändiger, nie nachlassender Leidenschaft.

Mi, 5.7., 23 – 0:20 Uhr, Arte
Geron (Spielfilm, CDN 2013)

Lake und Désirée sind ein gewöhnliches Teenager-Liebespaar. Sie ist etwas exzentrisch und er eher still. Lakes Mutter Marie ist eine neurotische Lebenskünstlerin, um die sich der Sohn eher mehr kümmern muss als andersherum. Nach einem Job als Bademeister beginnt er in einem Altersheim zu arbeiten. Dort freundet sich der 18-Jährige mit den Heimbewohnern an und findet heraus, dass sie medikamentös ruhiggestellt werden. Lake hat schon länger bemerkt, dass er sich von älteren Männern angezogen fühlt. Nachdem er die Medikamente entsorgt hat, verfällt er ganz dem Charme des 81-jährigen Mr. Melvyn Peabody. Als ihre Liebe verraten wird, rettet Lake ihn aus der menschenverachtenden Institution. Sie machen sich auf einen Roadtrip durch ganz Kanada, damit Melvyn noch einmal den Pazifik sieht. Das Enfant terrible des kanadischen Films Bruce LaBruce hat es mit „Geron“ geschafft, ein ganz neues Sujet auf die Kinoleinwand zu bringen: die sexuelle Vorliebe, sich zu sehr viel älteren Menschen hingezogen zu fühlen. Der Jungschauspieler Pier-Gabriel Lajoie ist im wahren Leben heterosexuell und hat erst in seiner Filmrolle die Bisexualität des Lake erkundet. Sie war für ihn ebenso Neuland wie der große Altersunterschied. Diese echte Neugier und Unschuld nutzt der Überzeugungskraft des Films von LaBruce über die Entdeckungsreise eines jungen Mannes.

Der kanadische Regisseur Bruce LaBruce, geboren 1964 als Justin Stewart, ist vor allem bekannt für seine Underground-Schwulenpornos. „Geron“ ist altgriechisch und heißt „Alter“ oder „Greis“. Mit diesem Film schafft es der Kanadier, für ein großes Publikum einen ungewöhnlichen Fetisch auf die Leinwand zu bringen. Man ist Voyeur bei der Entdeckung einer sexuellen Vorliebe durch einen jungen Mann, der gegen alle Schönheitsideale der modernen westlichen Gesellschaft und Norm instinktiv rebelliert.

Mi, 5.7., 0:20 – 1:10 Uhr, Arte
„I want to break free“ – Pop vom anderen Ufer – Inside (Dokumentation, D 2015)

Am 28. Juni 1969 führte die New Yorker Polizei in der kleinen, unscheinbaren Kneipe „Stonewall Inn“ im Greenwich Village eine Razzia durch. Die Bar in der Christopher Street war ein beliebter illegaler Homosexuellen-, Transgender- und Transvestiten-Treff. Homosexualität war zu jener Zeit noch strafbar, und immer wieder kam es zu brutalen Verhaftungen und Anklagen. Aber an diesem Abend lehnten sich die Besucher des „Stonewall Inn“ auf und boten der Polizei die Stirn. Dieses Ereignis, an das jedes Jahr weltweit mit dem Christopher Street Day erinnert wird, war der Beginn einer Bewegung, die zur Entkriminalisierung der Homosexualität in den Vereinigten Staaten und zahlreichen anderen westlichen Ländern geführt hat.

Gehören heute bunte CSD-Paraden mit Jahrmarktstimmung zur Vielfalt unserer Städte, so war die schwul-lesbische Szene vor der sexuellen Revolution eine verbotene Subkultur. Stets drohte die Zensur. Dennoch gab es schon zuvor zahlreiche Künstler, die Homosexualität in Form eines verborgenen Subtextes in ihren Werken thematisierten – vollkommen verdrängt von einem kollektiven Unbewussten getreu dem Grundsatz, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Die Dokumentation befasst sich mit der verbotenen Underground-Kultur, mit ihren Andeutungen und Botschaften zwischen den Zeilen.

Die Dokumentation zeigt, dass sich bereits bei zahlreichen Hollywood-Filmen aus den 50er- und 60er-Jahren homosexuelle Lesarten finden, wie beispielsweise in Sandalenfilmen wie „Ben Hur“ oder „Frühstück bei Tiffany“. Außerdem stellt die Dokumentation das Werk des Künstlers Tom of Finland vor, dessen Zeichnungen in den renommiertesten Museen der Welt ausgestellt werden. Er gilt als der Erfinder der Figur des Leatherman, einem ganz in Leder gekleideten Mann mit Schnauzbart nach dem Vorbild von Marlon Brando. Und nicht zuletzt erklärt der Film, warum Stars wie Madonna, Lady Gaga, Dalida, Marianne Rosenberg oder Judy Garland viel bewunderte Schwulen-Ikonen und somit Teil der Gay-Bewegung geworden sind.

Mi, 5.7., 1:10 – 2:05 Uhr, Arte
„I want to break free“ – Pop vom anderen Ufer – Out (Dokumentation, D 2015)

1970 gehen die amerikanischen Homosexuellen auf die Straßen, um das einjährige Jubiläum der Unruhen der Kneipe „Stonewall Inn“ zu zelebrieren. Nach dem Krieg hatten sich viele Homosexuelle bedeckt gehalten, um der Zensur zu entgehen. Doch mittlerweile hat sich eine selbstbewusste, politisch aktive Homosexuellenkultur etabliert. Die Dokumentation beleuchtet die Jahre nach „Stonewall“ und damit dem „Coming-out“ einer ganzen Bevölkerungsgruppe.

Musik, Literatur und Film begleiten diesen homosexuellen Freiheitsdrang. Lou Reeds „Walk on the Wild Side“ wird zum weltweiten Hit und David Bowie zersprengt mit seiner Androgynie das männliche Rollenbild. Der Filmemacher Rosa von Praunheim hält die homosexuelle Befreiung in Deutschland fest. Zu Beginn der 80er-Jahre veröffentlicht der Autor Ralf König humoristische Comics über den Alltag von Kölner Schwulen. Der Film „Cruising“ mit Al Pacino ist eines der getreusten Abbilder der damaligen New Yorker Schwulen-Szene. Eine Band aus Brixton, Bronski Beet, verkörpert den realistischen Style der Homosexuellen. Letztendlich gibt Hollywoods „Philadelphia“ der Krankheit Aids endlich auch im Film ein Gesicht.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts beginnen die Mauern und Hürden zu fallen: Immer mehr Stars beenden das Versteckspiel öffentlich und leben ihre homosexuelle Identität offen aus. Die zweite Folge „Out“ befasst sich mit der Integration der Homosexualität in die Massenkultur und zeigt auf, wie die breite Öffentlichkeit durch die sukzessiven Coming-outs Verständnis für die Situation und den Kampf dieser Bevölkerungsgruppe entwickelt.

Mi, 5.7., 2:05 – 2:35 Uhr, Arte
Augenblicke der Weltgeschichte: Richard Dworkin (Dokumentation, D 2015)

Im Herbst 1980 geht der junge Schlagzeuger Richard nach New York, um Karriere im Musikgeschäft zu machen. Er verlässt seine Heimat Kalifornien, um sein Glück in der Stadt zu versuchen, in der es eine Vielzahl von Jazz-Clubs gibt. Er begegnet Michael, der sich ebenfalls leidenschaftlich für Blues interessiert, und verliebt sich in ihn. Richard kommt aus dem für seine Toleranz zu Offenheit berühmten San Francisco. Die bekannte homosexuelle Gemeinschaft der Stadt hat sich im Zuge der Hippie-Bewegungen und der sexuellen Freiheit im Stadtviertel „The Castro“ niedergelassen. Richard, der die Entwicklung dieses Lesben- und Schwulenviertes selbst miterlebt hat, kennt sich dort gut aus. Mehrere seiner Freunde setzten sich als Aktivisten der schwulen Gemeinschaft für die Homosexuellenrechte ein. Als ihm Michael seine Aids-Krankheit gesteht, beschließt Richard, an der Seite des Freundes zu bleiben und mit ihm zu kämpfen … Die Liebesgeschichte der beiden zieht sich über Jahre hin. Zusammen führen sie einen Kampf gegen die Krankheit und gegen die Behörden. Diese tun ihrer Meinung nach nicht genug, um der Epidemie Einhalt zu gebieten.

Mi, 5.7., 2:35 – 3:30 Uhr, Arte
Gabrielle oder Der Sprung in ein neues Leben (Dokumentation, B 2016)

Bruno ist 35 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. In zehn schweren Jahren wird er zu einer Frau und nennt sich von da an Gabrielle. Heute ist Gabrielle 50 Jahre alt und bereut nichts – außer der Tatsache, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihren Kindern hat. Die Geschlechtsumwandlung liegt hinter ihr, doch der Kampf um Anerkennung ist noch lange nicht gewonnen. Der Film begleitet über ein Jahr lang diese Entwicklung, wobei weder Sensationslust noch Mitleid oder gesellschaftliche Aspekte im Vordergrund stehen. Hauptthema ist die lange und unerbittliche Suche nach der eigenen Identität, und dabei geht es auch um persönliche Freiheit.

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