NRW
   13 Jahre
Foto: SchLAu Düsseldorf

SchLAu Düsseldorf in Berlin

 
Bildungs- und Aufklärungsarbeit über gleichgeschlechtliche Lebensweisen bei Jugendlichen ist die Aufgabe der Schwul-lesbischen Aufklärung (SchLAu) in Nordrhein-Westfalen. Ende August gingen einige ihrer Aktiven auf Einladung des Grünen-MdB Volker Beck selbst auf eine Bildungsreise. Wir waren dabei.
 
Nächstenliebe und Weltfrieden
 
Auf dem dreitägigen Programm ganz oben stand natürlich der obligatorische Besuch im Bundestag und dort auch ein Gespräch mit Volker Beck selbst. Als menschenrechtspolitischer Sprecher der Grünen sind sowohl die Bekämpfung von Homophobe als auch LGBT-Bürgerrechte ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Fundamentale Menschenrechte, von denen für Lesben und Schwule in vielen Ländern dieser Welt nicht mal ansatzweise die Rede sein kann, wie er zu berichten wusste. Natürlich auch ein großes Thema war der (zum Zeitpunkt des Berlin-Trips noch bevorstehende) Papst-Besuch und die Rede des Kirchenoberhaupts im Bundestag. Beck sah ihm gelassen entgegen, erwartete nichts Kontroverses dabei, sondern eher Unverbindlich-Harmloses über Nächstenliebe und den Welfrieden.
 
Geschichte erleben
 
Viel Historisches stand auf dem Programm, besonders beeindruckend war für die Teilnehmer die Ausstellung "Topographie des Terrors" über die Verfolgungspraktiken und die Vernichtungspolitik der SS. Der SchLAue Julian Mahlberg zeigte sich begeistert: "Was die daraus gemacht haben - wow! Obwohl ich bereits in der Ausstellung war, habe ich wieder Neues erfahren." Die bemerkenswerte Ausstellung widmet sich detailliert und mit zahllosen Dokumenten dem Terrorregime und den verfolgten Gruppen, so auch schwulen Männern.
 
Worthülsen im Ministerium
 
Nicht alle Programmpunkte stießen auf Begeisterung, so etwa der Besuch im Familienministerium. "Verdammt langweilig", bewertet SchLAuberger Sven Sailer den, denn mehr als Werbung für das Ministerium kam dabei nicht heraus. "Der Referent ist auf keine unserer Fragen eingegangen." So wurde auch die nach der Gleichstellung für Schwule und Lesben im Adoptionsrecht lapidar mit Verweis auf den allgemeinen gesellschaftlichen Fortschritt abgetan: "Mit der Zeit" würde bestimmt auch das irgendwann kommen.
 
Spannender für die SchLAuen war da schon der Besuch des "Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen". Ein unspektakuläres Mahnmal, das angesichts der Kontroverse, die es in der Community ausgelöst hat, erstaunlich schlicht ist - dafür umso wirkungsvoller.
 
Spaß muss sein!
 
Neben dem Inhaltlichen gab es aber auch Zeit für Freizeit. Gerade der letzte Tag bot die Gelegenheit, bei bestem Wetter durch die Stadt zu streifen und die Atmosphäre Berlins auf sich wirken zu lassen. Nicht nur habe die Reise den Teamgeist der SchLAuen gestärkt, sie bot auch die Möglichkeit, "Berlin mal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen", findet Sven Sailer. "Einfach eine schöne Stadt", fügt Julian Mahlberg hinzu, "mit sehr hübschen Männern". Stimmt.
Das könnte dich auch interessieren
 
Schön, dass Du hier bist
Bitte melde Dich an, um diese Funktion nutzen zu können!

Passwort vergessen?

Noch kein Mitglied? Registrieren

Anmelden